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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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verschlungen zu werden.“ Er betastete seinen öligen Scheitel und ich begriff, dass er sein Haar mit Mäusetalg behandelt hatte, einer Substanz, die bei Drachen unmittelbar Würgreiz hervorruft, wenn sie mit der Zunge in Berührung kommt.
    Nun, offensichtlich hatte dieser Mann in all seinen Jahren bei Nyredd dem Silbernen einiges gelernt.
    Das machte ihn nicht weniger verdächtig.
    Ich entschied mich dafür, keine weiteren schönen Sätze zu drechseln.
    „Wer hat ihn umgebracht?“, fragte ich laut. Meine Stimme hallte von der hohen Decke wider und hätte mich beinahe selbst erschreckt.
    Azelôt fuhr sichtbar zusammen.
    „Wenn ich es wüsste, hätte ich meiner Meinung längst Ausdruck verliehen.“
    „Hättet Ihr?“
    „Gewiss.“
    „Ich glaube kein Wort! Ihr wart hier. Ihr konntet Euch Nyredd nähern. Ihr kennt ganz sicherlich genügend Arten, einen Drachen zu töten. Wer wäre an Euch und achtundvierzig Drachenjungfern vorbeigekommen? – Ihr werdet blass, Azelôt!“
    „Wenn, dann nur, weil ich ungerechtfertigt beschuldigt werde. Es gab Menschen, die Zugang zum Erhabenen hatten. Und dann waren da natürlich Drachen …“
    „Aha! Welche? Wann? Weshalb kamen sie her?“
    Das schien ihn in Verlegenheit zu setzen.
    „Das kann ich nicht sagen.“
    „Wollt Ihr, dass ich herausfinde, wer ihn getötet hat, oder wollt Ihr es nicht?“
    „Natürlich will ich es. Ich meine sogar, das bereits erwähnt zu haben. Trotzdem gibt es gelegentlich Gründe …“
    „Weibliche Drachen – meint Ihr das?“
    „Nun, äh ja.“
    „Welche?“
    Er räusperte sich.
    „Die erhabene Veshira kam zweimal hierher, dann Melisana. Und dann …“ Wieder zögerte er.
    „Ja?“
    „Hm, ich weiß nicht, ob es dem Erhabenen recht gewesen wäre, wenn ich dergleichen ausplaudere.“
    „Da es dazu beitragen könnte, seinen Mörder zu finden, ja. Es wäre ihm recht gewesen!“
    Er überlegte eine Weile und befingerte derweil sein Gewand.
    „Es war nur ein einziges Mal“, sagte er schließlich. „Mygra. Sie ist die Tochter …“
    „… von Niflingyr“, vollendete ich seinen Satz. „Ich verstehe. Und eine noch sehr junge Tochter, wenn mich nicht alles täuscht.“
    „Zweihundertsechzehn“, sagte Azelôt, anscheinend peinlich berührt.
    „Lief da was?“, fragte ich.
    Azelôt nahm indigniert die Schultern zurück.
    „Ich muss mich im Namen des Erhabenen dagegen verwahren, Unterstellungen solcher Art auszusprechen!“
    „Also stimmt es! Mygra kam her …“
    „… und nichts“, sagte plötzlich Lynfir und war mit schnellem Flügelschlag oben bei uns. Wie eine wütende Gans zischte er mich an. „Nichts war da! Verstehst du mich, Anjûl? Nichts!“
    Die hohe Decke der Halle warf seine Stimme vielfach zurück.
    „Verstehe“, sagte ich, als der Widerhall verklungen war. „Sie ist hübsch, nicht wahr?“
    „Nein“, schnappte Lynfir. „Sie ist nicht hübsch. Sie ist bezaubernd !“
    Ich seufzte.
    „Mag sein. Und du bist ja wahrscheinlich nicht der Einzige, dem das aufgefallen ist.“
    In Lynfirs blauen Augen lag plötzlich ein ganz und gar unfreundlicher Ausdruck.
    „Was willst du damit sagen?“
    Ich drehte ihm den Rücken zu und wandte mich an Azelôt.
    „Warum war Mygra hier?“
    Azelôt breitete die Arme aus.
    „Nun, der Erhabene hatte sie eingeladen.“
    „Schweig“, brüllte Lynfir und ein heftiger Schwanzschlag beförderte mich samt Azelôt abwärts, gefolgt von einem goldenen Sturzbach, der uns unter sich begrub.
    Münzen sind ebenso schwer wie hart. Hätte Lynfir nicht doch ein Einsehen mit uns gehabt, wären wir unter einem Vermögen erstickt.
    Nachdem er unzählige Münzen zur Seite gekratzt hatte, konnte ich eine ganze Weile lang nur nach Luft ringen und meine schon wieder erheblich malträtierten Rippen reiben. Azelôt ging es kaum besser.
    Als ich wieder bei Stimme war, sagte ich: „Immerhin weiß ich nun, wie viele Feinde Nyredd gehabt haben muss. Wenn selbst du Grund hattest, ihn zu hassen …“
    Lynfir beäugte mich.
    „Vorsicht mit deinen Worten!“
    Ich hatte nicht vor, mich einschüchtern zu lassen.
    „Sonst was? Du kannst dir gar nicht leisten, grob zu werden. Andernfalls musst du Veshira erklären, wie ich unter deinem Schutz umkommen konnte, und den Mord an Nyredd dann selbst aufklären. Ich bezweifle, dass dir das gelingen würde.“
    Lynfir knurrte etwas.
    „Was ist das also nun mit Mygra? Sie ist bezaubernd und weiter?“
    „Nichts weiter“, sagte er und wirkte auf einmal

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