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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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ist bereits ein Zimmer im Schattenkrug für dich vorbereitet worden. Wenn du sicher bist, dass dein Hunger gestillt ist, wird Troje dich hinüberführen.“
    „Den lassen wir doch besser schlafen. Der Weg ist nicht weit und ich benötige keinen Führer.“
    Merchlund versuchte mehrmals, mir einen Begleiter aufzudrängen, doch es gelang mir, mich schließlich zu verabschieden, ohne dass Troje aus seinem Schlummer geweckt worden war.
    Gut so, denn ich hatte nicht vor, mich einfach im Schattenkrug zu Bett zu begeben.
    Natürlich ging ich zuerst ins Gasthaus, nahm mein Zimmer in Anspruch, ließ mir Steine erwärmen, um sie ins Bett zu legen, denn in der Stadt wird es wegen des beschatteten Sees abends empfindlich kühl, forderte noch eine zusätzliche Decke und blies dann die Lampe aus.
    Als der Mond sichelfein über der Spitze des Anush Garêd aufging, öffnete ich den Fensterladen, zog mich aufs Dach hinauf, hangelte mich von dort weiter und tauchte schon kurz darauf in das Gewirr der Gassen ein.
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Enthüllungen
     
    Mein seidenes Unterhemd hatte ich kunstvoll zusammengedreht und mir um den Kopf gewickelt, um den Sirtâsh zu verdecken. Nach Schattensee kamen viele Enkarier, die ganz ähnliche wulstig gerollte Tücher tragen, und so würde ich nicht schon auf den ersten Blick auffallen. Zwar kannten mich in der Stadt viele Menschen, aber die meisten davon hatten mich niemals aus nächster Nähe gesehen. Also konnte ich hoffen, wenigstens im schummrigen Licht der fragwürdigsten Schenken unerkannt zu bleiben.
    Schattensee verfügt über nicht wenige wirklich übel beleumdete Spelunken.
    Und genau dorthin zog es mich.
    Zum einen hoffte ich, dort mehr zu erfahren als an den Tischen der guten Bürger, zum anderen spürte ich zunehmend den Drang, ein Wesen des anderen Geschlechts kennenzulernen. Notfalls auch ein weniger hübsches.
    Nun, dazu hatte ich bald Gelegenheit.
    In den verwinkelten Gässchen mit ihren Stiegen, Erkern und winzigen Höfen geschieht nachts so allerlei, denn in einer Stadt voller hässlicher Weiber ist die Dunkelheit die beste Kupplerin.
    Auf meinem Weg zum Seehafen stieß ich immer häufiger auf Liebespaare. Sie standen in lauschigen Winkeln dicht aneinander gepresst oder nutzten Vorsprünge und finstere Torbögen, die es in der Stadt so reichlich gibt. Man hörte Wispern und Keuchen, unterdrücktes Kichern und hier und da leises Stöhnen. Selbstverständlich machte mich das nicht ruhiger.
    Mein Auftrag schwand aus meinen Überlegungen. Wen kümmerte jetzt Nyredd der Silberne?
    Mich jedenfalls nicht.
    Noch ehe die Mondsichel genau über dem See stand, erreichte ich einen besonders verrufenen Treffpunkt namens Packesel . Dort hatte ich vor mehr als zwei Jahren ein kleines Vermögen verspielt, ganz im Glauben, bald einen Drachenschatz mein eigen nennen zu dürfen.
    Ja, ich hatte viel verspielt.
    Eine große Liebe.
    Gold.
    Freundschaften.
    Einen makellosen Ruf als Held und Drachentöter.
    Für einen Augenblick spürte ich Bedauern. Dann drängte ich die Erinnerungen zurück. Was ich jetzt wollte, war nichts als Körperlichkeit und Wärme.
    Wie bescheiden man doch wird.
    Was die Frauen an einem Ort wie diesem anging, so war ich auf einiges gefasst, nicht aber darauf, hier auf ein bekanntes Gesicht zu stoßen. Schon gar keins von ebenmäßiger Schönheit.
    „Nerade“, sagte ich schockiert.
    Sie hatte eine schäbige Kapuze bis tief in die Stirn gezogen, aber ich erkannte sie sofort.
    Sie bedeutete mir, still zu sein und zog mich durch die Hintertür in den finsteren Hof. Das war mir nur recht. Licht, das durch Ritzen der grob gezimmerten Wand fiel, reichte eben hin, Nerades schlanke Gestalt auszumachen.
    „Was suchst du hier?“, fragte sie.
    „Dich“, erwiderte ich, umschlang sie und küsste sie auf den Mund.
    Im nächsten Augenblick saß ich auf kühlem Boden und Schmerz an einer ungünstigen Stelle beschäftigte mich fürs Erste vollauf.
    „Drachenjäger“, sagte Nerade abfällig. „Kein bisschen besser als ihr Ruf.“
    Ich hatte nicht genügend Atem, um sie über die besonderen Umstände aufzuklären. Als ich ihn wiedergefunden hatte, war sie fort.
     
    Meine Begierde war damit vorübergehend gekühlt. Umso verführerischer war der Gedanke an ein hübsches Saufgelage.
    Doch mir schwante, dass es damit ein ähnlich übles Ende nehmen würde. Also blieb mir nur, mich auf meinen Auftrag zu besinnen.
    Misslaunig durchquerte ich den Packesel , nahm die nächste

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