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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Beutel gesteckt. Kurz darauf erschreckte er mich, indem er aus nächster Nähe in mein Ohr flüsterte: „Der König über und unter dem Berg befiehlt deine Rückkehr. Du sollst Veshiras Kinder zu ihm bringen. Er weiß, dass du mit ihnen geflohen bist. Du musst gehorchen – das weißt du! Du trägst den Sirtâsh. Das ist ein klarer Befehl, dem du dich nicht widersetzen kannst.“
    Dazu hätte ich eine ganze Menge zu sagen gehabt. Nur ließ das die Lähmung nicht zu.
    Azelôt zischelte weiter: „Du und ich – wir stehen nun im Dienste Nyflingyrs. Wenn du meinst, weiterhin gegen die Wirkung des Sirtâsh ankämpfen zu können, dann irrst du dich.“
    Ich rollte mit den Augen, doch das konnte er in der Dunkelheit ja ohnehin nicht sehen.
    „Versteh mich recht“, klang seine Stimme an meinem Ohr. „Der Bann bringt dich nun unweigerlich in Schwierigkeiten. Du bist Veshira verpflichtet, da sie den Befehl gab, dich mit dem Drachenauge zu versehen. Gleichermaßen musst du aber nun auch dem König über dem Berg gehorchen. Der Widerspruch muss dich früher oder später zerreißen.“
    Na, danke!
    Der alte Schwätzer konnte von Glück reden, dass ich dort wie angewachsen stand und nichts erwidern, geschweige denn ihn an der Kehle packen konnte. Aber die Wirkung des goldenen Staubes würde nicht ewig anhalten. Schon meinte ich, einen Zeh ganz leicht krümmen zu können. Natürlich wusste Azelôt mindestens ebenso gut wie ich, wie lange sein Zaubermittel wirken würde.
    „Sei also vorsichtig“, wisperte er.
    Blätter raschelten.
    Dann war er fort.
    Es dauerte gar nicht mehr lange, bis mein Körper mir wieder zu gehorchen begann. Und sofort musste ich mich im Dunkeln zwischen einen Elf und drei Drachenkinder werfen.
    „Schluss jetzt“, brüllte ich.
    Ich nahm das Schwert auf.
    „Der Alte hat den Elvich-Stein mitgehen lassen!“
    „Ist mir auch aufgefallen“, schnitt ich Sirluîn das Wort ab. „Aber das ist jetzt mit Sicherheit unser kleinstes Problem!“
    „ Unser Problem?“, kam Sirluîns Stimme spöttisch aus der Dunkelheit. „Hat die Amme dreier Drachen dieselben Schwierigkeiten wie ein Drachenjäger? Das glaube ich kaum. Nur gut für dich, dass ich weiß, was Drachenbann vermag. Andernfalls müsste ich dich erdrosseln.“
    „Was dir ohnehin nicht gelingen würde. Und jetzt rück damit heraus, wohin Virtûsh verschwunden ist!“
    Ich konnte förmlich sehen, wie er achtlos die Schultern zuckte.
    „Wo soll er schon sein? Kriecht wahrscheinlich irgendwo im Gebüsch herum, um die Phiole zu suchen. Angeblich bekommt er zu Hause Ärger, wenn er ohne das Ding zurückkehrt.“
    „Sirluîn! Warum hast du mich jahrelang angelogen?“
    „Ich?“, fragte er.
    Ich bekam ihn trotz der Dunkelheit zu fassen.
    „Die Geschichte mit Nigilia und deiner Mutter. Gibt es dieses Elfenreich nun, oder nicht? Woher kommst du wirklich? Und woher hast du Yasildôr?“
    „Wenn du in diesem Ton fragst, sage ich gar nichts!“
    Ich stieß ihn zu Boden.
    „Dann frage ich nichts mehr. Und du gehst mir in Zukunft aus dem Weg! Du bist eine Lügenzunge und wahrscheinlich ein Mörder. Wir passen nicht zueinander.“
    Ich hatte Protest erwartet. Fragen. Oder einen jener Tritte, für die Sirluîn bekannt ist. Aber er entgegnete nichts. Ein einziges kurzes Rascheln ließ vermuten, dass er sich entschieden hatte, meiner Aufforderung zu folgen und meine Gesellschaft künftig zu meiden.
    Und obwohl drei Drachen bei mir waren, fühlte ich mich auf einmal sehr einsam.
     
    Ich ließ mich ins Laub sinken. Sofort leckte mir einer der drei das Gesicht. Ich tätschelte raue Rückenkämme und wusste nicht mehr weiter. Azelôt hatte recht: Ich musste Niflingyr gehorchen. Und Veshira ebenfalls.
    Beides war nicht möglich.
    Aber was würde denn nun wirklich geschehen, wenn ich versuchte, mich dem Sirtâsh zu widersetzen? Darüber hatte ich bisher nur alte Berichte gehört, die man getrost als Legenden bezeichnen konnte. Sie sprachen von einem verfluchten Leben, von unzeitigem und qualvollem Tod, von Wahnsinn und dem Gefühl, ständig von Augen angestarrt zu werden.
    Sonderbar, dass es mir tatsächlich so ging.
    Ich war ziemlich sicher, über mir zwei sehr große Augen zu sehen, in denen sich Mondlicht spiegelte.
    „Segîrach“, flüsterte ich. „Kriecht fort!“
    Dann stellte ich den Fuß auf die Waffenscheide und zog Yasildôr.
    Über mir hörte ich ein Einatmen.
    Ja, dieses Schwert vermochte es, Eindruck zu machen. Sein grüner Schimmer zeigte

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