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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Drachenjungen herumläuft?“
    „Das ist eine verworrene Angelegenheit“, versuchte ich zu erklären. „Ich muss möglichst schnell ein Versteck für die drei finden und dann …“
    „Unsinn“, unterbrach er mich. „Ich werde sie töten.“
    „Wirst du nicht!“
    Er kam näher.
    „Oh, doch, Anjûl! Das werde ich. Drei Königskinder, die Nyredds Linie fortsetzen würden. Drei Drachen, die andernfalls groß werden würden, um Elfen und Menschen zu verschlingen.“
    Lyrach machte einen beherzten Satz nach vorne, um Sirluîn an der Kehle zu packen. Ich riss ihn am Schwanz rückwärts.
    „Nursh!“
    Eine Klinge blitzte im Licht.
    „Geh zur Seite“, befahl Sirluîn.
    Ich starrte jedoch nur das Schwert an.
    Es war von einem exquisiten grünen Schimmer umgeben, den es nur einmal geben konnte.
    Yasildôr.
    Auch das Blatt aus Edelstein genannt.
    Ein Drachenbezwinger, fähig, den Schuppenpanzer eines ausgewachsenen Drachen zu durchdringen, eine Klinge aus einer legendären Elfenschmiede, hundert Jahre oder länger verschollen, aber deswegen nicht weniger bekannt und mit keinem anderen Schwert zu verwechseln.
    „Geh zur Seite“, wiederholte Sirluîn.
    Ich gehorchte, machte einen Ausfallschritt und meine verbliebene Faust krachte auf Sirluîns Nase. Er stürzte. Ich trat ihm das Schwert weg und hob es auf. Dann drängte ich die drei Drachen zurück, die entschlossen schienen, eine solche Gelegenheit zu nutzen und ihre Stimmen mit dem Fleisch eines Elfen zu besonderem Wohlklang zu bringen.
    Mich durchfuhr ein nie gekanntes Gefühl der Macht. Aus dem Schwertgriff strömte eine Kraft in mich ein, die mir das Gefühl gab, zu wachsen. Ein Gefühl unendlicher Überlegenheit. Ein Bewusstsein meiner unübertrefflichen Majestät …
    Ich runzelte die Stirn.
    Unübertreffliche Majestät?
    Überlegenheit?
    Ich sah auf Sirluîn herab, der die Hand unter seine Nase hielt, aus der Blut schoss.
    „Ist das Yasildôr?“
    „Ja“, gurgelte er.
    „Das Ding ist ja gefährlich!“
    Er nickte.
    „Woher hast du es?“
    „Musst du nicht wissen.“
    „Ich wäre ein wenig großzügiger mit Auskünften, wenn ich mich einer Klinge gegenüber sähe, die dem Träger das Gefühl gibt, das andere nichts als Dreck sind.“
    Wider Erwarten lachte er. Auch das Lachen gurgelte.
    „Und? Sind sie das nicht?“
    „Nein“, sagte ich und stieß das Schwert ein Stück in den Waldboden, um die Hand freizubekommen. Ich tastete an Sirluîns Hüfte entlang, stieß auf einen Ledergurt, löste ihn, zog die Schwertscheide unter ihm hervor und ließ die Waffe in ihrer Hülle verschwinden.
    Er wischte sich das Blut inzwischen mit dem Mantelsaum ab.
    „Habe ich dir die Nase gebrochen?“, fragte ich schroff.
    „Nein. Anscheinend wirst du weich. Schleppst Drachenkinder herum und legst nur die Hälfte deiner Kraft in deine Fausthiebe.“
    „Wenn du Wert darauf legst, breche ich dir die Nase gerne doch noch!“
    „Mache dir keine Umstände. Sieh lieber zu, dass du endlich diese drei kleinen Bestien erledigst!“
    „Sirluîn! Sag so etwas noch einmal – taste einen der drei an – lass zu, dass es ein anderer tut - und wir sind geschiedene Leute!“
    „Uh“, sagte er. „Das Drachenauge ! Darf man fragen, weshalb du …“
    Ich schnitt ihm das Wort ab.
    „Nein! Denn wir haben anderes zu klären. Wo warst du? Wo ist der Halbelf, mit dem ich dich an diesem Abend zurückgelassen habe? Und woher hast du das Schwert?“
    Sirluîn kam nicht dazu, zu antworten, denn nun hatten wir die dritte Begegnung dieser Nacht.
     
     
     
     
     

Yasildôr
     
    Etwas Goldenes rieselte aus dem Nachthimmel, ganz als fiele Sternenstaub. Leider war es nichts gleichermaßen Erfreuliches.
    Ich setzte zu einem schnellen Spurt an, doch es war zu spät. Mitten in der Bewegung erwischte mich das glitzernde Pulver und ich erstarrte. Nur die Augen gehorchten mir noch.
    Den anderen erging es nicht besser.
    Sirluîn stand geduckt und die Drachen sahen aus wie zu farbig geratene Steinfiguren.
    Dann trat Azelôt zwischen den Bäumen hervor. Mit seinen wirren Haaren wirkte er abgehetzt. Sein Blick fiel auf die Drachenkinder, dann auf den Elfen. Er zog einen Dolch und näherte sich dem Reglosen. Die Klinge blitzte. Sie fuhr unter die seidene Schnur, die den Mantel hielt, durchschnitt sie und Azelôt zog das schäbige Kleidungsstück von Sirluîns Schultern. Er nahm den Elvich-Stein aus der Kapuze. Das Licht peinigte meine Augen, dann erlosch es, als habe Azelôt den Bergkristall in einen

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