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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Wald
     
    Es wurde zusehends dunkel. Gerade hatte ich mich für eine Richtung entschieden und winkte meine Schutzbefohlenen hinter mir her, da hörte ich ein Sirren, kurz darauf einen heftigen Schlag.
    Ein Pfeil.
    „Nulvac“, zischte ich auf Driacon und die jungen Drachen gehorchten. Sie drückten sich flach auf den Boden. Ich sank hinter einem Baumstamm in die Hocke. Mein Messer glitt wie von selbst aus der Waffenscheide in meine Hand.
    War der noch weiche Schuppenpanzer eines Drachenkindes schon widerstandsfähig genug, einen Pfeil aufzuhalten? Ich wusste es nicht. Besser, ich ließ es nicht auf einen Versuch ankommen!
    Ich lauschte.
    Wieder ein Sirren, diesmal gefolgt von einem Rascheln, als sich der Pfeil in trockenes Laub wühlte. Ich schnellte mich aus der Hocke hoch, erreichte in zwei weiten Sprüngen die Stelle, an der sich der Schütze verbergen musste, und prallte mitten in eine kleine Gruppe. Vier oder fünf Gestalten, die im Dämmer der herannahenden Nacht nur Schatten waren. Mein Messer traf etwas Weiches und es gab einen gurgelnden Laut. Dann legte sich ein Arm über meine Kehle. Ich trat aus und versuchte, mir mit meinem nun fast nutzlosen rechten Arm Raum zu schaffen, um hochzukommen, doch nun fassten zwei von den Kerlen von vorne zu.
    „Sisish“, brachte ich heiser heraus: „Flieht!“
    Aber junge Drachen sind keine Hunde. Sie gehorchen nicht. Schon gar nicht, wenn es darum geht, sich mit etwas anzulegen, das nicht sehr viel größer ist als sie selbst.
    Ich hörte angriffslustiges Fauchen, eine Art Knurren, ja, für einen Augenblick wurde sogar eine kleine Flamme sichtbar, in deren Aufflackern ich meine Gegner sehen konnte.
    Es waren allesamt Auftragsmörder. Drei von ihnen trugen das schwarze Tuch über dem Mund, das für diesen Berufsstand typisch ist. Einer hatte eine Ledermaske umgebunden, doch ich erkannte ihn trotzdem. Es war Nimrud, ein Bursche, mit dem ich schon einmal vor fast drei Jahren zu tun gehabt hatte. Er schrie nicht schlecht, als sich Lilacs Zähne in seine Schulter gruben. Wie bei allen jungen Raubtieren sind die ersten Zähne auch bei Drachen besonders spitz.
    Ich konnte mich freikämpfen und riss einen der Angreifer um. Nun war es wieder dunkel.
    „Miz Niflingarz“, rief ich.
    Einer der drei hatte ein Einsehen und nach spuckenden Lauten und schwefligem Rauch erschien wieder eine Flamme. Sie beleuchtete eine äußerst wenig appetitliche Szene. Lyrach schloss eben sein Maul über Nimruds Nacken und riss den Kopf zur Hälfte vom Hals. Das war noch weit unerfreulicher anzusehen als eine gänzliche Enthauptung – so unerquicklich, dass die restlichen Mörder auf der Stelle Reißaus nahmen.
    Ich wusste nicht recht, ob ich Lyrach schelten oder loben sollte.
    Daher sagte ich nur: „Sewok!“ – „Weg hier!“
    Lilac leckte mir das Gesicht.
    „Uh! Ist gut, ist gut!“ Ich schob sie zur Seite. „Lasst uns verschwinden, ehe die vielleicht wieder Mut fassen!“
     
    Wir tappten durch einen dunklen Wald.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin. Bis zum Morgen musste ich ein sicheres Versteck gefunden haben und zwar eines, das sowohl für Drachen wie für menschliche Meuchelmörder schwer zugänglich war.
    Aber würden wir überhaupt irgendwo anlangen, ehe man uns wieder aufstöberte? Kaum hatte ich mir diese Frage gestellt, erwies sie sich auch schon als berechtigt.
    Jäh wurde ich von einem Licht geblendet.
    Ich riss die Hand hoch und versuchte die Gestalt im Mittelpunkt dieses Gleißens auszumachen.
    Die kleinen Drachen zischelten verunsichert.
    „Sirluîn“, sagte ich. „Tu das Ding weg!“
    Ich hoffte, dass es wirklich Sirluîn war, der den Elvich-Stein benutzte – angeblich ein Erbstück, das ihm seine Mutter hinterlassen hatte – ein Bergkristall, eingelassen in eine Elfenlampe. Für einen Augenblick meinte ich, eine längliche Ausbuchtung des Lichtkreises zu sehen, so als hielte der Lichtträger ein Schwert.
    Dann schwand der Eindruck. Vor dem strahlenden Hintergrund wurde eine elegante Silhouette sichtbar. Ein Elf, ganz ohne Zweifel.
    Er hatte den Elvich-Stein in seine Kapuze gesteckt, die ihm über den Rücken hing, und so war das Licht plötzlich hinter ihm und umgab seinen Kopf mit einer Aureole. Das machte es immer noch recht schwierig, sein Gesicht zu sehen.
    „Sirluîn?“, fragte ich noch einmal.
    „Wer sonst?“, fragte er dagegen.
    „Weiß man das in Zeiten wie diesen?“
    Er lachte ohne Freundlichkeit.
    „Zeiten, in denen ein Drachenjäger mit drei

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