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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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ihrer Angehörigen. Aber was können wir dagegen tun? Sie abweisen? Damit es in unseren Ländern heißt, der Clan der Luft opfert seine Diener?«
    »Es ist abscheulich.« Wie immer, wenn sie sehr erregt war, vergaß Sandra jeglichen Jargon. »Auf der Straße sitzen zwei Frauen, sie weinen über ihre Toten und denken nicht einmal an Geld. Und diese hier … Leichenfledderer …«
    »Geh zu ihnen und zahl ihnen eine Entschädigung aus. Eine ordentliche Summe. Sag ihnen, dass der Clan seine treuen Diener um Verzeihung bittet.«
    »Wir werden bald ganz ohne Geld dastehen …«
    »Sandra!«
    Die Magierin erhob sich.
    »Ich werde einen Kredit bei den Gnomen aufnehmen. Das ist nicht zu ändern. Zahl du diejenigen aus, die nichts
fordern. Und ich werde mich hier mit denen vor der Tür auseinandersetzen.«
    »Da sind noch Kinder«, sagte Sandra unwillig. »Ein Säugling und zwei kleine Mädchen. Alle Angehörigen sind umgekommen.«
    »Wir nehmen sie unter die Obhut des Clans. Schick sie zum Spitzzahn. Wenn sie die Fähigkeiten dazu haben, erziehen wir sie zu Magiern. Andernfalls finden wir schon ein Plätzchen für sie.«
    »Sollten wir sie nicht lieber ins Heim geben?«
    »Nein, dort wachsen sie mit Hass im Herzen heran. Und bei uns voll Dankbarkeit. Ruf jetzt den Nächsten rein.«
    Der Nächste aus der Schlange war ein kräftiger, solide gekleideter Bärtiger. Kein Bauer, wahrscheinlich ein Müller oder Schmied. Er verbeugte sich vor Ritor, setzte sich ohne Aufforderung hin und sagte: »Als Erstes meine Frau. Sie war nicht mehr jung, aber noch ganz hübsch und ein Wirbelwind bei der Arbeit. Sie kannte die Wirtschaft; wusste, welches Vieh welches Futter bekommt, was wo liegt … Hundert Münzen, auf keinen Fall weniger. Die Tochter hatte ich schon als Braut versprochen … fünfzig. Und für das verloren gegangene Vermögen dreißig, wenn’s recht ist.«
    Ritor schloss verzweifelt die Augen. Mit dem größten Vergnügen hätte er den Verwandten dieses Mannes eine Entschädigung für ihn bezahlt.
    Nein, nein, nein.
    Es blieb ihm nichts übrig, als zu handeln, um den unangemessenen Preis zu drücken, und am Ende würde er bezahlen.
     
    Es verstand sich von selbst, dass sie nicht nach Chorsk zurückkehrten. Tel vermutete, dass ihre Verfolger – die Magier
der Luft – dort entweder Verstärkung anheuern oder abwarten würden, bis ihre Kräfte sich erholt hatten. Chorsk befand sich auf ihrem Territorium, und die Tatsache, dass es Viktor gelungen war, zu flüchten, konnte man nur als außergewöhnliches Glück bewerten.
    »Lehnsbesitz«, erklärte Tel mit wiedererlangter Sorglosigkeit. »Viele haben sich darum gestritten, aber in den letzten Jahren war die Luft dort an der Macht. Es ist kein besonderes Städtchen, aber sehr günstig gelegen. Und sie machen gute Schwerter dort. Es gibt ein Theater …«
    Sie gingen durch die Grassteppe entlang des Waldrandes und entfernten sich immer weiter vom Fluss. Tel hielt es auch nicht für zweckmäßig, zur Eisernen Route zurückzukehren, zumindest nicht im Augenblick. Denn dort würden sie Viktor als Erstes suchen. Stattdessen hatte Tel die Idee, sich zum Kanal durchzuschlagen, um von dort auf einem Lastkahn nach Süden zu fahren, und Viktor stimmte ihr ohne weiteres Nachfragen zu.
    »Sehr gut, dass sie mich nicht gesehen haben«, sagte Tel. »Wunderbar. Ich werde mir was ausdenken, was dir nicht mal im Traum einfallen würde. Wir werden sie austricksen …«
    Viktors Zuversicht wuchs nicht unbedingt durch dieses Versprechen. Er wäre lieber nach seinem eigenen Willen verfahren. Aber andererseits wollte er nicht mit Tel streiten.
    »Schau doch mal, wie schön!« Vor Freude jauchzend, lief das Mädchen los. »Viktor!«
    Das Meer blassblauer Blumen versetzte Viktor nicht gerade in Euphorie; und es rief erst recht nicht das Verlangen in ihm wach, sich darauf plumpsen zu lassen, die Arme von sich zu strecken, mit den Fersen darauf einzuschlagen und dabei wie ein Welpe zu fiepen.

    »Das ist Schollenkraut«, erklärte Tel, die sich inzwischen beruhigt hatte und Viktor lächelnd beobachtete. »Das Symbol vom Clan der Erde. Es heißt, wenn man sich auf ihm wälzt, nehmen die Kräfte zu, und das Gehen fällt leichter.«
    »Wirklich?« Viktor legte sich bereitwillig neben sie.
    »Natürlich nicht«, lachte Tel. »Es ist nur ein Märchen. Aber es ist trotzdem herrlich, sich so zu wälzen und auszuruhen … Außerdem ist es ein Zeichen.«
    »Was denn wieder für ein Zeichen?«
    »Du hast den

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