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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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dein Enterkommando auf und dreh für einen Augenblick bei, ja?«, erklang die Stimme des vierten Magiers. Er war dunkelhäutig, hatte eine Hakennase und hörte auf den merkwürdigen Namen Boletus Eduljus. Auch er war – genau wie Sandra – von der Anderen Seite gekommen. »Wir haben Ritors Argumenten zugestimmt, als er vorschlug, vorerst keinen Krieg gegen Torn zu führen. Aber diesmal können wir ihm unmöglich zustimmen. Diese Beschwörung würde zu viel Energie erfordern. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht mit der einen Stunde unserer größten Kraft auskommen würden, müssten wir fast alle unserer Schutzwälle und Beobachtungsformeln aufgeben und würden selbst für längere Zeit ausfallen. Ich habe keine Angst um mich, aber denk doch mal an Roj und Gaj. Die Kräfte des Clans sind nicht unbegrenzt, Ritor. Zum großen Wind! Das weißt du doch genauso gut wie ich. Der Clan würde praktisch ohne jeden Schutz zurückbleiben. Es wäre ein Kinderspiel für Torn, uns zu vernichten …«
    »Na, das sicher nicht!«, bellte Sandra und zog unter ihrem breiten, bunten Gürtel einen mächtigen Enterhaken hervor. Von dieser Waffe trennte sie sich angeblich nicht einmal im Bett, wo sie – Gerüchten zufolge – ein unbändiges Temperament auszeichnete. Obwohl sie schon ein achtbares Alter erreicht hatte, sah Sandra nicht älter als fünfunddreißig aus. »Ehe diese Ausgeburt eines Abortmatrosen und einer syphilitischen Meerjungfrau auch nur …«
    »Sandra, Werteste«, sagte Ritor geduldig. »Bitte lass den verehrten Eduljus erst zum Ende kommen …«
    »Der kommt doch nur in der Horizontalen zum Ende«, bellte die Zauberin. »Ich weiß schon, was er sagen wird! Er
meint, dass Torn unsere Schwerter nicht auf die Probe stellen wird, sondern mit Magie zuschlägt, und wir werden dastehen wie eine Jungfer aus dem Mädchenpensionat, die mit geschlossenen Augen und hochgehobenem Röckchen darauf wartet, dass der Gärtner sie vögelt …!«
    Die ehrwürdigen Magier wurden unruhig, einer kicherte.
    »Bravo, bravo, Sandra!« Boletus war überhaupt nicht beleidigt und klatschte beifällig in die Hände. »Es gefällt mir, wie du deine Ansichten auf den Punkt bringst. Und im Großen und Ganzen hast du Recht. Genau das wollte ich sagen. Ganz sicher wird Torn die Gelegenheit ergreifen, uns zu überfallen. Ich nehme an, er lässt uns schon jetzt nicht aus den Augen. Sobald wir uns öffnen, wird er uns attackieren. Und zwar unverzüglich. Für ihn ist es gerade jetzt wichtig, dass wir den Drachentöter nicht erreichen, solange dieser noch schwach ist. Ihr mögt mich für einen Feigling halten, aber dieser Plan unseres verehrten Ritor kommt einem Selbstmord gleich. Da ist es schon besser, wir entsenden die Aufklärer. Ja, das wird länger dauern, und ja, ihre Nachrichten sind nicht immer zuverlässig. Aber dafür ist es für den Clan weniger gefährlich.«
    Ritor wollte die Hand erheben, aber der hakennasige Zauberer dachte noch nicht daran, zu verstummen.
    »Ich bin nicht taub, Ritor, ich habe sehr wohl gehört, was du gesagt hast. Ich weiß, wir könnten zu spät kommen. Das ist wahr. Aber auch der Drachentöter ist nicht sofort zur Stelle, wenn der Drache, wenn der Herrscher die Mittelwelt erreicht. Auch der Drachentöter braucht Zeit, und das nicht zu knapp.«
    »Zum Teufel noch mal, dann kannst du dich ja um ihn kümmern, Boletus«, schnaubte Sandra. »Der macht mit links
einen doppelten Seemannsknoten aus dir und verfüttert dich an die Krabben.«
    Eduljus lächelte verschlagen. »Auf den ersten Blick, meine Unvergleichliche, aber nur auf den ersten Blick. Der Drachentöter ist genauso verwundbar durch Schwerter, Pfeile und Kugeln wie jedes andere sterbliche Wesen auch. Ein ordentlicher Hinterhalt … Ritor! Warum schweigst du? Weißt du etwa nicht mehr, wie es zu deiner Zeit war?«
    Boletus hatte Recht. Dennoch …
    »Um dem Drachentöter eine solche Falle zu stellen, müssen wir erst wissen, wo er sich befindet«, antwortete Ritor mit unbewegter Stimme. »Er wird alles tun, um uns von seiner Spur abzubringen. Ich hege keinen Zweifel daran, dass Torn sich jetzt ebenso seine Gedanken macht wie wir. Daher wird es fast unmöglich sein, dem Drachentöter eine Falle zu stellen. Höchstens auf der Dracheninsel, aber dann können wir uns ebenso gut gleich selbst ertränken …«
    »Wir könnten auch den Drachen beschützen, wenn er kommt«, wandte Solli ein.
    Ritor lachte bitter.
    »Das wird uns wenig nützen, mein Freund. Der

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