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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Drachentöter spürt den Drachen besser als eine Maus den Käse. Er wird den Herrscher vor uns aufspüren, ganz gleich, wie sehr wir uns bemühen. Nein, es gibt einfach keinen anderen Ausweg. Ich bin sehr beunruhigt, und ich habe mir angewöhnt, meiner Unruhe zu vertrauen. Was eure Sorge um unseren Schutzwall angeht … nun, die kann ich gut verstehen, aber uns wird ein sehr cleverer Junge zur Seite stehen.«
    »Asmund«, lachte Sandra plötzlich.
    »Woher weißt du das?« Ritor runzelte die Stirn.

    Die Zauberin verschränkte die Arme über ihrem üppigen Busen und senkte aus irgendeinem Grund den Blick. Dann hustete sie verlegen.
    »Es gab da so einen Vorfall … zu überprüfen«, erklärte sie vage. »Ach, das ist ein geschicktes Teufelchen!«
    Die anderen begannen alle gleichzeitig zu reden. »Ein neuer Magier?« … »Ist er stark?« … »In welchem Stil arbeitet er?«
    Nur Boletus’ Gesicht verdüsterte sich, und das war verständlich. Asmund gehörte zu seinen Schülern, und das bedeutete, dass ihm ein für den Clan bedeutsames Talent durch die Lappen gegangen war.
    »Über Asmund reden wir später«, sagte Ritor entschieden. »Lasst uns jetzt abstimmen.«
    »Ich bin dagegen«, sagte Roj eigensinnig.
    »Ich auch.« Gaj unterstützte seinen Bruder.
    »Ich bin dafür!«, bellte Sandra. »Ihr stinkenden Stinktiere, dass euch alle die Impotenz trifft!«
    »Das hat sie schon«, sagte Roj ruhig. »Lass uns nicht darüber reden, Sandra.«
    »Entschuldige.« Die Zauberin drehte sich düster zur Seite. »Aber ich bin trotzdem dafür.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Solli unvermittelt. »Du hast mich überzeugt, Ritor.«
    »Also zwei dafür und zwei dagegen«, stellte der Zauberer fest. »Und du, Boletus?«
    »Ich enthalte mich«, antwortete dieser nicht ohne Häme. »Ich kann nicht sagen, dass mich dein letztes Argument völlig umgestimmt hat … andererseits lässt es mich auch nicht ganz ungerührt.«
    »Drei dafür, zwei dagegen, eine Enthaltung. Die Entscheidung ist gefallen. Roj und Gaj, werdet ihr uns helfen?«

    Die beiden unzufriedenen Alten waren schon fast an der Tür, jetzt blieben sie stehen. Gaj sah Ritor mit unverhohlenem Zweifel an.
    »Wir schaffen es nicht ohne euch«, sagte das Oberhaupt des Clans eindringlich. »Wer könnte besser die Kräfte verteilen als du, Roj? Und wer könnte sich besser strecken als du, Gaj?«
    »Nun ja«, brummte Roj. Es war zu sehen, dass er geschmeichelt war. Selten genug gab der mächtige Ritor zu, dass er etwas nicht allein vermochte. »Hast du also endlich begriffen, dass auch alte Besen kehren …«
    »Das habe ich«, sagte Ritor, ohne zu lächeln. »Ruht euch jetzt aus bis zum Abend, Freunde, und wenn es dunkel wird, bitte ich euch, zu mir zu kommen. Dann werden wir den Plan besprechen. Morgen früh beginnen wir, denn zur Stunde der größten Kraft muss alles bereit sein.«
     
    »Komm her zu mir, Asmund. Du brauchst nicht zu zittern, ich bitte dich. Als du meinen Wall durchbrachst, hast du dich auch nicht gefürchtet. Du musst uns entschuldigen, deine Weihe vollzieht sich ganz und gar unfeierlich. Ich weiß, du hast dir etwas anderes erträumt: dass der ganze Clan auf dem großen Platz versammelt ist und du den Schwur verliest … Und nun stehen wir hier. Sechs Magier in einem verdunkelten Saal. Aber das macht nichts. Es ist an der Zeit, erwachsen zu werden, Asmund. Manchmal muss das sehr schnell geschehen – sonst erlaubt dir das Schicksal nicht, überhaupt erwachsen zu werden. Der Krieg rückt näher, mein Asmund. Die Väter werden ihre Söhne begraben müssen. Bei Morgenanbruch ziehen wir ins Feld, sobald das Ritual vollzogen ist. Du bist auserkoren, uns zu helfen. Du hast bewiesen, dass du dazu in der Lage bist. Ich
habe keine Zeit, andere zu suchen, die würdige Nachfolger für die Klatts, für Schatti und Taniel wären. Ihr Jungen, ihr werdet eure Lehre im Kampf beenden, Asmund. Auch du, trotz deines Talents. Hast du mich verstanden? Gedulde dich, halte aus, ich weiß, es ist schmerzhaft. Den Stempel des Magiers erhält man nicht einfach so, mein Lieber. Was, du schwitzt? Du hast Augen, so sieh mich an. Blinzle nicht. Du darfst nicht blinzeln. Ja, ja, Sandra, ich bin schon still, du hast Recht, man darf dem Jungen nicht vorsagen … Nun, es ist vorbei. Zieh dich an, Asmund. Komm her, ich helfe dir, das Blut abzuwischen. Stütz dich auf meinen Arm. Komm, wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Sonne steht bereits hoch. Kommt, kommt. Wir müssen hinauf zum Spitzzahn

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