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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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es hier wunderbar …«
    »Wo ist der Kessel?«, fragte Viktor grob.
    Der Dicke grinste erneut. »Der Kessel? Hat ausgekocht! Dank Ihrer Bemühungen, alles dank Ihrer Bemühungen … ganz wie es Ihnen gefällt, Euer Gnaden …«

    Er verneigte sich zu einer scherzhaft-ironischen Verbeugung. Der Anblick dieses tölpelhaften Dickwansts mit den Manieren eines Saufbolds rief ein Gefühl der Abscheu in Viktor wach.
    »Du hast dich also für mich bemüht«, sagte Viktor gleichgültig. Er nahm einen seltsamen Gegenstand vom nächstbesten Regal – ein Stück verbogenen Blechs. An diesem Stück Metall konnte man einige hervorstehende Flächen erkennen, gläserne Kleinteile, die früher vermutlich eine dünnwandige Röhre gewesen waren. »Und warum hast du das hier nicht in Gang gesetzt? Na?«
    Der aufgeblasene Tonfall eines Kontrolleurs, den er dabei angeschlagen hatte, erzielte eine unerwartete Wirkung. Der Dicke kam angerannt, legte Viktor vertraulich den Arm um die Schulter und blickte auf dessen Hände.
    »Das? Also, das …« Dann runzelte er verächtlich die Stirn. »Wie oft kann man das machen? Sag selbst! Ohnehin wurden schon an die zwanzig hineingeworfen, und diese …« Er fuchtelte mit seinen fleischigen Armen über seinem Kopf. »Und jene …« Der Dicke breitete die Arme aus und machte ein paar Schritte. »Nein! Sag selbst! Du wirfst sie rein, immer mehr und mehr … und sie stürzen immerzu ab …«
    Erst jetzt erkannte Viktor plötzlich, was er eigentlich in den Händen hielt. Es war ein Flugzeug. Ein winziges Modell eines Flugzugs – wohl einer Boeing oder etwas anderem Ausländischem. Die gestauchten Flügel, der aufgebrochene Korpus, Stofffetzen – waren das die Sitze? -, die Glaspünktchen der Bullaugen.
    Oder … war es kein Modell? Fasziniert strich Viktor mit dem Finger über die Außenhaut des Fliegers. Dabei ritzte er sich die Haut an dem scharfkantigen, aufgerissenen
Metall auf. Von dem heftigen Schmerz verzog er das Gesicht.
    »Hier gab es sowieso nicht viel Volk«, fuhr der Dicke nachlässig fort. Er nahm das Modell aus Viktors erstarrten Händen und schleuderte es in die Ecke. »Vergiss es! Was du brauchst, ist alles in die Sache geflossen! Zweifle nicht daran – dir wird es reichen!«
    Und er lachte los, als hätte er einen ungeheuer geistreichen Witz gemacht. Aber Viktor achtete nicht auf ihn, seine Augen glitten über die fast leeren Regale, die Wände entlang, und verzweifelt versuchte er zu begreifen.
    Da war noch ein Modell. Eine grün-braune Konservendose, aus der glänzende Klingen herausragten – Hubschrauberrotoren. Und noch eines … nun, man könnte die winzig kleinen, vom Feuer beschädigten Waggons wohl eine Kindereisenbahn nennen, nur dass Kinder auf keinen Fall mit solchem Spielzeug spielen sollten. Und Klumpen aus Schlamm, ein wenig angetrocknet, aber noch fast wie frisch aus dem Meer. Da ragte ein Ruderblatt aus dem Matsch, dort die Spitze eines Masts und ein Stück Segel, hier ein spitzer Bug mit den Resten einer vermutlich englischen Aufschrift: »…ent«.
    Was war das nur?
    »Hast … hast du sie …«, fragte Viktor. Ganz ruhig. Und mit der festen Überzeugung, dass er den anderen töten musste, falls der die Frage mit einem Ja beantworten würde. Wenn auch nur im Traum.
    »Was?«, heulte der Dicke mit ehrlicher Wut auf. »Ich? Für wen hältst du mich, du Schlauberger? Wir sind doch keine Tiere!«
    Viktor wich zurück an die Wand, gleichermaßen erschrocken über den Ausbruch und verwirrt von seinem eigenen Fehlschluss.

    »Warum … warum sollten wir? Wenn sie doch von selbst … ins Wasser stürz… pardauz …« Der Dicke strich sich über den Wanst und sagte unerwartet ruhig und friedfertig: »Natürlich hätten wir das gekonnt. Aber wie? Wer sind wir denn? Es ist uns doch gestattet …«
    Er wandte sich um und ging mit einem tiefen Seufzer zur Tür. Auf der Schwelle blieb er stehen und fügte mit Ironie in der Stimme hinzu: »Aber komm du nur wieder! Komm nur! Sieh zu, wie du den Zeitpunkt wählst … Aber hier ist nichts mehr zu tun, geh in das Wäldchen dort …«
    Er war schon aus Viktors Blickfeld verschwunden, da hörte er ihn noch einmal: »Nimm dich in Acht, ungebetener Gast!«
    Viktors Verwirrung schwand. Er lief zum Ausgang, und kaum hatte er die Schwelle überschritten, als das Dach zu wackeln begann. Holzlatten fielen herunter, hinter ihm stürzte ein schwerer Balken zur Erde. Und plötzlich loderte eine Flamme auf.
    Auf allen vieren hockte Viktor da und

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