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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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der Sommerferien …«

    Sogar die Magier bemühten sich darum, jeden überflüssigen Streit mit den Gnomen zu vermeiden, denn diese waren die faktischen Herren über die Eiserne Route. Die Gnome kannten sich mit Dampf und Elektrizität aus und waren für ihre Resistenz gegenüber den Elementaren Zauberkünsten berühmt. Natürlich, wenn man sie ernsthaft in die Zange nehmen würde – selbst so einer wie der junge Asmund hätte das vermocht -, so würde das böse für die Gnome ausgehen, andererseits … Ritor hatte den starken Verdacht, dass der eine oder andere unter den alten Zauberern der Clans die Dampfloks durchaus fürchtete und ihre Technik für eine ihm unbekannte Art der Zauberei hielt.
    »Wir sind neun«, sagt Ritor. »Neunmal mit eigenem Abteil, nebeneinander, bitte. Einen Waggon. Für den Wagen des Windes. Bis … bis ganz zur Grenze.«
    »Seien Sie unbesorgt.« Die Gnomfrau verzog eilfertig die Lippen. Ihr Lächeln ließ Ritor zusammenzucken. »Sobald der Zug eintrifft, hängen wir einen Waggon dran.«
    Sie ergriff das Geld mit ihrer zottigen Pfote und reichte Ritor neun Stücke Karton, die golden eingefasst waren und an den Rändern rätselhafte Einschnitte – wie Lettern – aufwiesen.
    »Wir setzen uns und warten«, befahl Ritor.
    Es war sinnlos, mit dem Aufbruch bis zur Dunkelheit zu warten oder sich auf andere Weise zu verbergen. Torn und seine Spürhunde waren nicht in der Lage, Ritor zu fassen, so wie Ritor nicht in der Lage war, Torn zu fassen. Die Gnome – das wusste jedermann – waren verschwiegen und handelten nicht mit fremden Geheimnissen. Deshalb hatten sie so lange überlebt, waren nicht verschwunden wie andere, die die neue Ordnung nicht hatten annehmen können.

    Der Zug erschien pünktlich zum angekündigten Zeitpunkt in der Kurve. Den Begriff Verspätung kannten Gnome nicht. Der Waggon für Ritor und seine Gefährten war schon an den Bahnsteig geschoben worden. Außerdem, so wusste der Zauberer, würde noch eine zusätzliche Dampflok angehängt werden, damit der Zug auf der weiteren Fahrt auch nicht einen Jota seiner Geschwindigkeit einbüßte. Wie gut, dass immer eine Lok parat stand, sonst hätte man womöglich einen anderen Waggon abhängen müssen, einen von der Kategorie »ohne eigenen Platz«, und die Reisenden darin wären gezwungen gewesen auszusteigen. Dabei war das Publikum im Wagen des Windes nicht das schlechteste: Kaufmannsgehilfen und Kommisverkäufer aus der Nachbarschaft, manchmal auch die Kaufmänner selbst, die Geld sparen wollten.
    Endlich verschwand die bekannte Landschaft schwankend aus dem Blickfeld. Ritor atmete tief durch und ließ sich gegen die plüschbezogene Rückenlehne des Schlafsofas sinken. Jetzt sollte der Tee serviert werden, und dann würden sie sich etwas erholen können. Torn wusste wohl kaum, wo er zu suchen hatte …
     
    »Du steigst an der nächsten Haltestelle aus«, wiederholte Viktor noch einmal mit strenger Stimme. Der Sohn des Grenzers nickte eifrig, ganz als würde er damit jedes Mal eine große Wahrheit anerkennen. »Und dann machst du alles so wie vereinbart.«
    »Ja, Herr … ich bin glücklich … wir konnten dir dienen …«
    »Nun, jetzt ist genug«, sagte Viktor und fügte dann instinktiv hinzu, genau wie seine Mutter es früher getan hatte, wenn sie zusammen zu Großmutter Vera gefahren waren:
»Sieh nach, ob du nichts vergessen hast, gleich hält der Zug …«
    Die Station war klein, schäbig und versank in einem Meer gelben Laubs. Nur die Pappeln widerstanden hartnäckig dem Herbst. Von den Wänden des niedrigen gelben Bahnhofsgebäudes mit dem schiefen Dach bröckelte der Putz, die Fenster waren vergittert.
    Jaroslaw blickte Viktor an, und in seinen Augen lag aufrichtige Pein. »Leb wohl, Herrscher …«
    »Was soll das?« Viktor tat verwundert. »Wir werden uns wiedersehen … auf jeden Fall. Und dann gedenken wir deines Vaters und deiner Brüder.«
    »Wirklich?« Der Junge war buchstäblich atemlos vor Freude.
    »Ganz sicher.« Viktor bemühte sich, den Jungen zu beruhigen. »Aber jetzt musst du gehen, verlier keine Zeit.«
    Er verließ gemeinsam mit Jaroslaw das Abteil.
    »Steigen Sie aus?«, erkundigte sich der Gnom gleichgültig, während er im Windfang mit verschiedenen aus der Wand ragenden Griffen und Hebeln hantierte.
    »Er steigt aus.« Viktor deutete auf den Sohn des Grenzers. »Ich bleibe.«
    »Aha … Aber passen Sie auf, Fahrkarten kann man nur an den Bahnhöfen kaufen, da sind wir sehr strikt. Wenn Sie die

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