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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wieder.
    »Ich dächte, es bestünde die Gefahr, daß Ihr Durchfall bekommt«, sagte Brian stirnrunzelnd. »Also bei Kindern …«
    »Ich werde Euch gar nichts sagen!« explodierte Carolinus. »Habe ich sechzig Jahre gebraucht, um meinen Titel zu erwerben, nur damit man mich wegen jeder Kleinigkeit um Rechenschaft für meine Methoden angehen kann? Wenn ich sage, daß Saturn im Aufstieg ist, dann ist er im Aufstieg. Und wenn ich sage, die Jungfrau ist völlig in Sicherheit und wohlauf, dann ist die Jungfrau völlig in Sicherheit und wohlauf. Bei den Mächten!« Er schnaubte gekränkt. »Hört zu, junger Freund«, fuhr er zu Jim gewandt fort, trank dabei seinen Becher leer und verstaute ihn zusammen mit der Flasche wieder in seinem Gewand. »Ihr habt vielleicht ein paar Anfängerkenntnisse in den Künsten und Wissenschaften, aber laßt Euch deswegen nicht einfallen zu glauben, Ihr würdet etwas verstehen. Ihr seid zu einem bestimmten Zweck hier, der morgen, nach Sonnenaufgang, aktuell wird – das gleiche gilt für diesen Ritter.«
    »Für mich auch, Zauberer?« erkundigte sich Brian.
    »Glaubt Ihr vielleicht, Ihr seid ganz zufällig mit unserem gemeinsamen Freund hier zusammengetroffen?« fragte Carolinus. »Ihr Laien haltet den Zufall immer für einen ganz willkürlich arbeitenden Faktor. Unsinn! Die Operationen des Zufalls folgen den strengsten Regeln im ganzen Universum. Der Zufall ist unveränderlich vorherbestimmt durch den Punkt der größten Spannung zwischen den anderen Primärfaktoren, wie z.B. Geschichte und Natur – besonders Geschichte und Natur, möchte ich sagen, nachdem jeder Narr weiß, daß besonders der Konflikt zwischen diesen beiden beinahe stündlich Veränderungen in der Struktur verursacht. Sonst würde das Universum so geordnet, daß wir alle aus reiner Langeweile sterben würden. Hört mir also zu …« Er deutete mit seinem langen, knochigen Zeigefinger auf Jim. »Die Natur arbeitet immer daran, ein Gleichgewicht der Faktoren zu erreichen, das die Arbeit der Geschichte ebenso unermüdlich und ständig zu zerstören sucht. Der Haken bei der ganzen Sache ist, daß dieses neue Gleichgewicht immer in mehr als einem Punkt errichtet werden kann, und in der Bestimmung des genauen Punktes kommt der Zufall – als kompensierendes Element – in die Gleichung hinein. Diese Wahrheit ist die Basis, auf der alle Magie, als Produkt von Kunst und Wissenschaft errichtet ist. Versteht Ihr jetzt die Situation, die wir hier haben?«
    »Nein«, sagte Jim.
    »Oh, geht schlafen!« schrie Carolinus und warf erbittert die Arme hoch.
    Jim blinzelte …
    … Und es war Morgen.
    Er setzte sich erstaunt auf und ertappte sich beim Gähnen. Auf der anderen Seite des Stabes – oder Zauberstabes, wie Carolinus ihn genannt hatte – setzte sich gerade auch Brian mit überraschtem Gesicht auf. Carolinus war schon auf den Beinen.
    »Was ist geschehen?« fragte Jim.
    »Ich habe Euch eingeschläfert. Was habt Ihr denn gedacht, was geschehen ist?« konterte Carolinus. Er holte seine Feldflasche und seinen Becher hervor, goß sich ein wenig Milch ein und schüttete sie mit einer Grimasse hinunter. »Schön langsam verabscheue ich dieses Zeug«, brummte er und ließ die Utensilien wieder verschwinden. »Immerhin gibt es keinen Zweifel, daß es wirkt. Kommt jetzt!«
    Er wandte sich bissig an Jim und Brian.
    »Auf die Beine, los! Die Sonne ist schon vor eineinhalb Stunden aufgegangen, und unsere Kräfte sind am stärksten, wenn die Sonne im Aufstieg begriffen ist – das bedeutet, wir haben die besten Siegeschancen vor Mittag.«
    »Warum habt Ihr uns dann nicht früher geweckt?« fragte Jim und erhob sich gleichzeitig mit Brian.
    »Weil wir warten mußten, bis uns die anderen einholen konnten.«
    »Die anderen? Welche anderen?« fragte Jim. »Wer soll uns einholen?«
    »Wenn ich genau wüßte, wer«, sagte Carolinus und nagte an seinem Bart, »hätte ich schon gesagt, wer. Ich weiß nur, daß die Situation heute morgen impliziert, daß sich unserer Gruppe noch vier Leute anschließen. – Oh, die sind es also!«
    Er starrte Jim über die Schulter. Jim wandte sich um und sah, daß sich die Gestalten von Dafydd und Danielle näherten, gefolgt von zwei Drachen, ein wenig weiter hinten auf dem Damm.
    »Sehr gut – Meister Bogenschütze!« sagte Brian herzlich, als Dafydd herankam. »Und Fräulein Danielle! Guten Morgen!«
    »Ein Morgen ist es, aber ob er gut ist oder nicht, möchte ich nicht raten«, sagte Dafydd. »Wo ist der Wolf,

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