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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mir das zu sagen! Ich werde daran denken. Aber macht Ihr es dem nächsten Drachen, den ich bekämpfe, nicht sehr hart, falls nicht Ihr selbst es seid?«
    »Nun, ich will Euch etwas sagen«, polterte Smrgol und räusperte sich. »Vergebung – ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, daß vielleicht ihr George und wir Drachen mit dem Kämpfen Schluß machen und uns zusammentun sollten. Wir sind uns wirklich in vielen Dingen sehr ähnlich…«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, Smrgol«, mischte sich Carolinus mißmutig ein. »Wir haben nicht gerade übermäßig viel Zeit zum Plaudern. Es wird Mittag in …«
    Er wurde seinerseits durch einen Schrei von Danielle unterbrochen. Die übrigen drehten sich um und sahen, wie sie den Damm hinunterlief. Ihr entgegen humpelte langsam, auf drei Beinen – Aragh.
    Danielle erreichte ihn, warf sich neben dem Wolf auf die Knie und umarmte ihn. Er streckte seine lange Zunge heraus und versuchte, ihr linkes Ohr zu lecken, das, so wie sie ihn hielt, der nächste Körperteil war, den er erreichen konnte. Nach einem Augenblick löste er sich jedoch aus ihrem Griff und ging zu den übrigen, obwohl sie sich bemühte, ihn zum Hinlegen zu bewegen und sein gebrochenes Bein untersuchen zu lassen. Erst als er sich der Gruppe angeschlossen hatte, legte er sich nieder und ließ sie gewähren.
    »…Du solltest doch klüger sein und darauf nicht auch noch laufen!« sagte sie.
    »Ich bin nicht darauf gelaufen«, knurrte Aragh. Sein Maul grinste sie alle bösartig an. »Ich bin davor weggelaufen.«
    »Du weißt genau, was ich meine!« blitzte ihn Danielle an.
    »Du solltest mit diesem Bein nicht gehen.«
    »Was hätte ich denn sonst tun können?« knurrte er. »Ich habe zwar die Mutter getötet, aber die Jungen sind alle um uns herum. Sie wollen euer Fleisch, wenn die im Turm mit euch fertig sind. Sie brauchen eine ganze Menge Fleisch, um damit eine neue Mutter aufzufüttern. Außer mir kann keiner mit ihnen fertig werden. Wenn ich an eurer Seite bin, werden sie Abstand halten.«
    »Wir glaubten Euch tot«, sagte Brian düster.
    »Tot, Herr Ritter?« Aragh starrte ihn wütend an. »Haltet einen englischen Wolf niemals für tot, ehe Ihr nicht seine Gebeine in der Sonne bleichen seht.«
    »Genug geschwatzt!« fauchte Carolinus. »Die Zeit eilt weiter, und Zufall und Geschichte verändern sich beide. Wie ich schon sagte, es wird Mittag in … Wann wird es Mittag sein, Ihr?«
    »Vier Stunden, siebenunddreißig Minuten, zwölf Sekunden beim zweiten Gongschlag«, erwiderte die unsichtbare Stimme. Es gab eine kurze Pause, dann klang ein weicher Glockenton durch die Luft. »Glockenschlag, meine ich«, korrigierte sich die Stimme.
    Carolinus murmelte etwas vor sich hin. Dann sprach er sie alle an.
    »Kommt jetzt!« befahl er. »Bleibt hintereinander. Und bleibt hinter mir.«
    Er zog den Stab aus dem Boden; und sie setzten sich alle in Richtung auf den Turm in Marsch, Brian jetzt wieder in Blanchards Sattel, nachdem das Pferd seinen Widerstand gegen das Vorwärtsgehen aufgegeben zu haben schien.
    Bei den ersten Schritten begann jedoch der Tag, der ebenso hell, klar und normal gedämmert hatte wie jeder andere Tag an jedem anderen Ort, sich zu bewölken und zu verdunkeln, und die Luft begann sich wie tags zuvor zu verdichten. Diesmal brach der Nebel schnell über die Meeresseite und die Wasser auf beiden Seiten des Damms herein. Die Wolken zogen sich zu einer kompakten Bank zusammen, senkten sich, bis sie die Spitze des Turms berührten, und hingen buchstäblich nicht mehr als hundert Fuß über den Köpfen der Herausforderer. Die trostlose, düstere Kälte des vorigen Tages senkte sich auf die Gruppe und belastete wieder Jims Gemüt.
    Er blickte um sich.
    Überraschenderweise zeigte keiner in diesem zusammengewürfelten Haufen von Individuen, die seine Gefährten waren, irgendwelche Anzeichen, daß sie von dieser neuerlichen Machtdemonstration derer, die im Verhaßten Turm wohnten, beeinflußt wurden. Aragh humpelte auf drei Beinen daher und versicherte Danielle bärbeißig, er würde sich sofort niederlegen und liegenbleiben, damit sie das gebrochene Bein einrichten und schienen konnte. Carolinus, an der Spitze des Zuges, sah aus, als befände er sich nur auf einem flotten Spaziergang, und sein Zauberstab sei nur ein Spazierstock, der ihm als Stütze dienen sollte.
    Dafydd entknotete sorgfältig die Bänder, die einen Behälter zusammenhielten, der wie ein Plastikrohr aussah und die Sehne seines Bogens

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