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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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›zum Turm‹. Die Mächte mögen mir Geduld verleihen. Muß ich die Feinheiten der Fortgeschrittenen Magie jedem Dummkopf und Dickschädel erklären, der hier vorbeifliegt oder nicht? Ich frage euch?«
    »Nein!« sagte die tiefe Baß-Stimme aus dem Nichts.
    »Na also«, sagte Carolinus erleichtert und wischte sich die Stirn. »Ihr habt die Revisionsabteilung gehört. Schluß jetzt mit dem Gerede. Ich habe auch so schon genug um die Ohren. Fort mit dir zur Drachenhöhle, Smrgol! Und ab mit Euch, Gorbash, in die entgegengesetzte Richtung!«
    Er drehte sich um, stapfte in sein Haus zurück und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Komm, Gorbash«, dröhnte Smrgol. »Der Zauberer hat recht. Ich zeige dir noch die Richtung, dann laß ich dich allein. Ja, ja, wer hätte gedacht, daß ich in meinem Alter noch interessante Zeiten erleben würde?«
    Der alte Drache wackelte nachdenklich mit dem Kopf, dann sprang er in die Luft, seine ledrigen Flügel öffneten sich mit einem donnernden Knall, und er stieg himmelwärts.
    Nach sekundenlangem Zögern folgte ihm Jim.

6
     
    »Du KANNST JETZT GERADE den Anfang der Sümpfe sehen, dort – diese dunstige, bläuliche Linie hinter dem Waldstück, die sich von Norden her wie ein Finger quer über deinen Weg erstreckt.«
    Smrgol, der neben Jim segelte, brach ab, als sie die Thermik verließen, mit der sie aufgestiegen waren, und mit den Flügeln schlagen mußten, um eine andere zu erreichen. Die vorherrschenden Winde schienen in entgegengesetzter Richtung zu wehen.
    Jim fiel auf, daß der ältere Drache dazu neigte, zu verstummen, wenn er sich beim Fliegen anstrengen mußte. Das gab den Informationen, zu deren Weitergabe sich Smrgol entschlossen zu haben schien, etwas Fragmentarisches.
    »Heute kommt natürlich nichts mehr aus den Sümpfen, was für unser Volk besonders besorgniserregend wäre. Das heißt, außer…«, fuhr Smrgol unvermittelt fort, als sie eine neue Thermik erreichten und in einen langen, schwungvollen Gleitflug in Richtung auf die undeutlich erkennbaren Sümpfe übergingen, »für die Teichdrachen. Sie sind Verwandte von uns, wie du ja weißt, Gorbash. Natürlich nur entfernt. Du hast zweifellos einige Vettern fünfzehnten oder sechzehnten Grades unter ihnen, auch wenn sie sich zweifellos dieser Verbindung nicht mehr bewußt sind. Sie waren nie ein sehr kräftiger Zweig der Familie, von Anfang an nicht; und als diese Seuche über sie hereinbrach – nun, da fielen sie ganz auseinander.«
    Smrgol hielt inne, um sich zu räuspern.
    »Begannen allein zu leben, sogar von ihren Artgenossen getrennt. Natürlich gibt es in diesem ganzen Schlamm und Wasser dort draußen keine anständigen Höhlen. Sie müssen sich heutzutage wohl hauptsächlich von Fischen aus dem Meer ernähren, würde mich jedenfalls nicht wundern. Nur gelegentlich findet man einen Sandmerker, eine See-Echse oder ein verirrtes Huhn in diesem Gebiet. Ach ja, es gibt ein paar kleine Pachtgüter und verarmte Höfe am Rande der Sümpfe, und die können gelegentlich geplündert werden. Aber selbst diese Anwesen haben unter der Seuche gelitten, und alles, was sie besitzen, ist wohl verkümmert oder für einen gesunden Drachen wie dich oder mich kaum des Essens wert, mein Junge. Stell dir vor, ich habe sogar von einigen unserer Verwandten unter den Teichdrachen gehört, die so tief gesunken sind, daß sie versuchen, von Gartengemüse zu leben. Hörte von einem, der sogar Kohl ißt. Kohl! Unglaublich …«
    Wieder einmal mußten sie ihre Flügel benutzen, um eine neue Thermik zu erreichen; und als sie es schließlich geschafft hatten und Smrgol wieder zu sprechen begann, hörte Jim deutlich, daß der ältere Drache völlig außer Atem war.
    »Nun, das wäre es… Gorbash…«, sagte er. »Ich glaube, das ist so ziemlich alles. Behalte … einen klaren Kopf, mein Junge. Laß dein natürliches … Drachentemperament nicht mit dir durchgehen; und du kannst nichts dagegen tun… Aber mach's gut! Also, ich glaube, ich sollte jetzt wohl besser umkehren.«
    »Ja«, sagte Jim. »Vielleicht hast du recht. Vielen Dank für die Ratschläge.«
    »Kein Grund, mir zu danken… Junge. Ist das wenigste, was ich für dich tun kann. Also dann… Leb wohl…«
    »Leb wohl.«
    Jim sah, wie Smrgol in einer abfallenden Kurve wegtauchte, sich um hundertachtzig Grad drehte, als er herumschwang, um eine tiefere Thermik und den Wind von der Küste zu erwischen, der ihm nun im Rücken war. Smrgol wurde schnell kleiner, und Jim wandte seine

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