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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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seine Flügel aus und entdeckte, daß die Steifheit und die Schmerzen verschwunden waren. Er verursachte einen donnernden Luftschwall, als er von der Lichtung hochsprang und zum Himmel aufstieg. Hinter ihm rutschte Brian nun völlig auf das Gras und schnarchte noch lauter.
    Aber innerhalb von Sekunden hatte Jim den Ritter unter sich vergessen. Es war ein reines Vergnügen, wieder in der Luft zu sein. Ein paar energische Flügelschläge brachten ihn über die Baumwipfel hinaus. Er ging in die Kurve und flog einen Kreis, um noch einen Blick auf die Lichtung zu werfen und sich ihr Aussehen aus der Vogelperspektive einzuprägen, dann stieg er höher, um sie in Beziehung zu ihrer unmittelbaren Umgebung zu bringen. Er freute sich zu sehen, daß von hier oben sowohl die Lichtung als auch der durchfließende Bach aus der Entfernung gut erkennbar waren.
    Er überließ die Lichtung und Brian ihrem Schicksal, ging nochmals in die Kurve und begann, über dem Wald zu kreuzen und ihn zu erforschen.
    Aus der Luft sah er eher wie ein Park aus. Die großen Bäume standen ziemlich weit auseinander, so daß er einen recht guten Blick auf den Boden dazwischen hatte. Sein Magen hatte Pech, es war nichts in Sicht, was nach Essen aussah. Er suchte nach Aragh, fand aber auch von dem Wolf keine Spur.
    Es schien wenig sinnvoll, über dem Wald zu schweben, wenn man davon absah, daß es Jim Vergnügen bereitete und daß er Zeit hatte. Ein leichtes Schuldbewußtsein regte sich in ihm. Seit seinem Zusammentreffen mit dem Ritter hatte er kaum mehr an Angie gedacht. Ging es ihr wirklich gut? Vielleicht sollte er sich doch die Mühe machen und es selbst herausfinden.
    Unter diesen Gedanken ließ er sich mit den Thermiken treiben, in sich ein Unbehagen, wie eine Erinnerung an das Geschnatter der Sandmerker, das ihm im nachhinein noch eine Gänsehaut verursachte. Die einzige Möglichkeit, dieses Unbehagen loszuwerden, sagte er sich jetzt, war, sich zu versichern, daß es Angie gut ging. Carolinus' Anweisungen, sich vom Verhaßten Turm fernzuhalten, bis er Gefährten gefunden hatte, die ihm helfen würden, die Dunklen Mächte zu überwältigen, ergaben wirklich keinen Sinn. Er mußte doch selbst entscheiden, was zu tun war …
    Er entdeckte plötzlich, daß er schon in einer Höhe von mehreren tausend Fuß war und gerade in einen Rückenwind aufstieg, der direkt zu den Sümpfen wehte und zur Küste – also genau in die Richtung, aus der Brian und er gekommen waren. Ja, er segelte schon auf dieser Luftströmung in langem, ansteigendem Gleitflug, der ihn mit der Zeit an dem Punkt zur Erde führen würde, wo der Große Damm ins Meer mündete. Als er das erkannte, hörte er im Geiste das Echo der schnatternden Sandmerker. Dem überlagert war ein messerdünnes Flüstern, das ihn zum Verhaßten Turm rief.
    »Jetzt…«, flüsterte es. »Geh jetzt… zögere nicht… geh allein, jetzt…«
    Er zügelte sich mit einem entsetzten Frösteln und ging in eine lange, steile Kurve, die ihn hinunter und zu dem Wald zurückbringen würde, wo er Brian schlafend verlassen hatte. Fast im gleichen Augenblick, in dem er umkehrte, waren das Echo in seiner Erinnerung und das Flüstern verschwunden wie vor kurzem Aragh, so, als wären sie nie dagewesen.
    Hatte er das wirklich gehört? Oder hatte er sich die Stimmen nur eingebildet?
    Unter Aufbietung seiner Willenskraft schüttelte er diese Fragen ab. Er hatte sich sicher nicht eingebildet, daß er unbewußt zu einer Höhe und einem Wind aufgestiegen war, die ihn direkt zum Verhaßten Turm getragen hätten. Sich selbst für einen Ruf aus dieser Richtung so empfänglich zu finden, vermittelte ihm ein unbehagliches Gefühl. Gestern, noch als er auf den Turm zuwanderte, war es nicht so gewesen. Irgendwie hatte das Geschnatter der Sandmerker eine Verbindung eröffnet, durch die ihn die Dunklen Mächte zu sich rufen konnten. Und wenn das richtig war, dann hatten die Dunklen Mächte mit ihrem Angriff Erfolg gehabt, auch wenn die häßlichen kleinen Geschöpfe vertrieben worden waren.
    Oder – war es doch nicht so einfach? Aragh war sicherlich im entscheidenden Augenblick aufgetaucht. War das Zusammentreffen mit der Ankunft der Sandmerker nicht zu schön, um wahr zu sein? Und wenn die Dunklen Mächte gar nie beabsichtigt hätten, ihn von den Sandmerkern vernichten zu lassen? Wenn sie aus unbekannten Gründen nicht wollten, daß Jim Eckert getötet würde, sondern, daß er zu ihrem Turm kam?
    Auch dieser Gedanke ließ ihn

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