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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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frösteln.
    Jim ertappte sich bei dem Wunsch, Carolinus in der Nähe zu haben und ihn fragen zu können. Aber irgend etwas sagte ihm, daß, wenn er jetzt umkehrte und zum Klingelnden Wasser flog – selbst angenommen, er könnte bis Mittag dorthin gelangen, Carolinus antreffen und wieder zu Brian zurückkehren –, Carolinus nicht erfreut wäre, ihn zu sehen. Carolinus hatte sehr nachdrücklich darauf bestanden, daß Jim dem Weg folgen sollte, der ihm Gefährten brachte, ehe er irgend etwas anderes unternahm.
    Gut, dachte Jim, als er wieder in geringer Höhe über die Lynham Woods zur Lichtung zurücksegelte, wo Brian schlief, er hatte zwei der Gefährten gewonnen, bisher zumindest. Brian und Aragh. Jetzt, da er sich entschlossen vom Verhaßten Turm abgewandt hatte, war sein momentaner Verdacht auf Aragh verflogen. War Aragh nicht seit Jahren ein enger Freund von Gorbash? Sicher, er war von Natur aus ein recht finsterer Geselle, aber in seiner Härte war nichts Verstohlenes, Dunkles oder Geheimnisvolles. Was er war, lag an der Oberfläche und war für jedermann sichtbar.
    Jim stockte, als er einen kleinen, dunklen Gegenstand auf dem Boden überflog. Er kehrte um, schwebte nach unten und landete schwerfällig daneben.
    Es war ein toter Sandmerker. Eindeutig einer der vier, die Aragh in der letzten Nacht getötet hatte.
    Jim untersuchte ihn. Hier war in gewisser Weise etwas zu essen; aber er merkte, daß Gorbashs Magen vor diesem Gedanken zurückzuckte. Warum, war nicht klar; aber die Reaktion war unbestreitbar. Als Jim versuchsweise das Maul über dem Kadaver öffnete, überkam den Drachenmagen ein richtiges Ekelgefühl. Anscheinend hatte Aragh gewußt, wovon er redete, als er erwähnt hatte, Sandmerker taugten nicht zum Essen.
    Jim überließ den Kadaver einigen Käfern und Fliegen, die ihn zu umschwirren begannen, schwang sich wieder in die Lüfte und fing an, nach der Lichtung zu suchen. Er brauchte nicht lange, um sie zu finden, aber die Zeit reichte aus, um ihn zu einigen Schlüssen über die Ernährung dieses seines übergroßen Körpers kommen zu lassen.
    Der Anfall von Ekel hatte ihn wirksam von seinem früheren Appetit befreit. Dadurch war ziemlich klar, daß es nur Appetit, nicht Hunger gewesen war, was er verspürt hatte. Er und Secoh hatten sich die Kuh geteilt – im Rückblick gab Jim zu, daß er sich den Löwenanteil des Fleisches genommen hatte –, und selbst diese große Mahlzeit hatte Gorbashs Magen nicht richtig gefüllt. Trotzdem hatte er seither nicht Hunger gelitten. Sicher, er konnte bei der ersten Gelegenheit wieder essen, aber er fühlte nicht diese innere Leere und das Unbehagen wie bei wirklichem Hunger. Anscheinend konnten Drachen einige Zeit ohne Essen auskommen und stopften sich nur richtig voll, wenn Nahrung verfügbar war. Der Speiseplan eines Drachen sah offenbar etwa ein riesiges Mahl pro Woche vor. Wenn das stimmte, konnte er wahrscheinlich zumindest noch ein paar Tage auskommen, bis er wirklich Nahrung brauchte. Wenn er dann aber aß, sollte er es richtig tun …
    Inzwischen hatte er die Lichtung wiedergefunden und glitt im Landeanflug auf das Gras zu. Er sah, daß Brian noch hier war und immer noch schnarchte.
    Ein Blick zur Sonne verriet Jim, daß bis Mittag noch mindestens drei Stunden fehlten, wenn nicht mehr. Er ging zum Bach, trank ausgiebig, und ließ sich dann ins Gras plumpsen. Sein Ausflug hatte ihn entspannt. Er fühlte sich wohlig ermattet und zufrieden mit der Welt. Er steckte wieder den Kopf unter einen Flügel, ohne weiter darüber nachzudenken, und schlief sofort ein.
    Er erwachte von Brians Stimme, der wieder aus vollem Herzen sein musikalisches Versprechen abgab, was die Teichdrachen von einem Neville-Smythe zu erwarten hätten.
    Jim setzte sich auf und sah den Ritter nackt im Bach sitzen und sich unter Gesang mit dem wohl ziemlich kalten Wasser selig abspritzen. Seine Rüstung lag auf dem Gras herum, seine Kleider waren ausgelegt und auf Stöcke gehängt, die im Gras steckten, so daß die Sonne die verschiedenen Stücke bescheinen konnte. Jim stand auf und untersuchte die Kleidungsstücke. Er nahm an, daß Brian sie gewaschen hatte und sie nun trocknen wollte. Aber er fand, daß sie schon trocken waren.
    »Flöhe, Sir James«, rief Brian fröhlich. »Flöhe! Verdammt, sie scheinen das Unterhemd unter einer Rüstung mehr zu lieben, um sich darin zu vermehren, als irgendein anderes Kleidungsstück eines Gentleman. Es gibt nichts Besseres als eine schöne, heiße

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