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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zeigte in eine Zimmerecke –, »aber wo sollte er dann sein?«
    »Im Norden«, antwortete Jim naiv.
    »Natürlich im…« Carolinus brach unvermittelt ab, starrte Jim an und schnaubte. Er beugte sich über die elfenbeinfarbene Kugel und drehte sie um neunzig Grad.
    Die Lichter an der Decke nahmen flackernd neue Positionen ein. Carolinus blickte zu ihnen hoch und seufzte glücklich.
    »Es wäre natürlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich von allein auf die richtige Ausrichtung gekommen wäre«, sagte er. Einen Moment lang klang er beinahe freundlich.
    Abermals schaute er Jim an.
    »Nun denn«, fuhr Carolinus in einem Ton fort, der bei ihm als umgänglich durchgehen mußte, »was führt Euch zu mir?«
    »Hättet Ihr etwas dagegen, wenn wir uns draußen unterhalten würden?« fragte Jim in nach wie vor zaghaftem Ton. Der Grund war der, daß er bei seiner Größe in dem Raum mit der niedrigen Decke und der darin herrschenden Dunkelheit befürchtete, auf etwas zu treten oder einen kostbaren Gegenstand vom Tisch zu fegen, was Carolinus in seiner schlechten Laune nur mehr bestärkt hätte.
    »Warum nicht«, meinte Carolinus. »Also gut. Nach Euch.«
    Jim wandte sich um und zwängte sich wieder durch die Tür in den hellen Sonnenschein. Gorp hob kurz den Kopf vom Gras und blickte zu den beiden Männern hinüber; dann wandte er sich wieder der wichtigeren Beschäftigung des Futterns zu. Jim trat von der roten Stufe auf den Weg, und Carolinus gesellte sich zu ihm.
    »Dann habt Ihr also wieder Drachengestalt angenommen«, sagte Carolinus. »Weshalb?«
    »Darum geht's ja gerade«, antwortete Jim.
    »Was soll das heißen, ›darum geht's ja gerade‹?« echote Carolinus.
    »Das soll heißen, daß meine Drachengestalt der Grund ist, weshalb ich Euch aufgesucht habe. Es scheint so, als würde ich mich von Zeit zu Zeit plötzlich in einen Drachen verwandeln. Ich habe mich bei der Revisionsabteilung erkundigt, und dort sagte man mir, mein Konto sei aktiviert worden.«
    »Hmmmm«, machte Carolinus, »das stimmt, es ist ja mittlerweile gut sechs Monate her, nicht wahr? Ich wundere mich, daß das nicht schon früher geschehen ist.«
    »Aber ich will nicht, daß mein Konto aktiviert wird«, sagte Jim. »Ich will nicht ständig zwischen Drachen – und Menschengestalt hin und her wechseln. Ihr müßt mir helfen, damit das aufhört.«
    »Aufhört?« Carolinus weiße Brauen hoben sich. »Gegen ein aktiviertes Konto kann ich nichts machen. Zumal dann nicht, wenn das Zeitlimit abgelaufen ist.«
    »Aber ich verstehe ja nicht einmal, was es bedeutet, daß mein Konto aktiviert ist!« erwiderte Jim.
    »Aber mein lieber James!« meinte Carolinus verärgert. »Das sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Ihr habt bei der Revisionsabteilung ein gewisses Guthaben. Ein Guthaben ist Energie – potentielle magische Energie. Und Energie ist nicht statisch. Sie ist definitionsgemäß aktiv. Das bedeutet, daß Ihr sie benutzen müßt, sonst aktiviert sie sich von selbst, wie es im Moment der Fall zu sein scheint. Da Ihr nichts damit angefangen habt und da die Energie von Eurem Geschmack und Euren Vorlieben bloß soviel weiß, daß Ihr einmal Drachengestalt angenommen habt, verwandelt sie Euch eben bisweilen in einen Drachen. Quod erat demonstrandum. Oder um es für Euch verständlich auszudrücken…«
    »›…was zu beweisen war‹«, übersetzte Jim ein wenig unwirsch. Auch wenn er nur ein gewöhnlicher Magister Artium des zwanzigsten Jahrhunderts war, so konnte er doch immerhin Latein.
    Er bemühte sich, wieder einen umgänglicheren Ton anzuschlagen. »Das ist ja alles schön und gut«, sagte er, »aber wie können wir verhindern, daß ich andauernd zwischen Menschen- und Drachengestalt hin und her wechsele?«
    »Wir können das nicht«, antwortete Carolinus. »Das müßt Ihr schon allein bewerkstelligen.«
    »Aber ich weiß doch nicht, wie!« rief Jim. »Wenn ich es wüßte, würde ich Euch nicht um Hilfe bitten.«
    »Ich kann nichts dagegen tun«, meinte Carolinus mürrisch. »Schließlich geht es um Euer Konto, nicht um meines. Ihr müßt Euch darum kümmern. Wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr das anstellen sollt, dann müßt Ihr es eben lernen. Wollt Ihr es lernen?«
    »Ich muß es lernen!« sagte Jim.
    »Also gut. Ich nehme Euch als meinen Schüler an«, sagte Carolinus. »Die üblichen zehn Prozent werden als Honorar automatisch und augenblicklich auf mein Konto überwiesen. Notiert?«
    »Notiert!« bestätigte die Baßstimme der

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