Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Armeen Aufstellung genommen haben, müssen wir feststellen, wo er steckt. Es ist wichtig, daß die Männer Ruhe bewahren und daß keiner seine Zweige verliert.«
    »Ein paar der Burschen haben sich einen Spaß daraus gemacht, sich gegenseitig die Zweige vom Helm oder von der Kleidung zu stibitzen und sie für die anderen sichtbar werden zu lassen. Dem muß ich ein Ende machen.«
    »Gut«, sagte Jim. »Es wäre auch ganz nützlich, wenn wir ein paar Späher in den Wipfeln der kleineren Bäume hätten, dann könnten sie uns über den Aufmarsch der Armeen auf dem laufenden halten – wie ich sehe, geht die Sonne gerade auf. Haben wir jemanden, der besonders scharfsichtig ist?«
    »Da kenne ich jemanden, es sei denn, Theoluf wüßte unter Euren Leuten jemand Besseren«, sagte Brian. Sie waren nun bei den übrigen Rittern angelangt, die auf dem Boden saßen. John Chester und Theoluf standen ganz in der Nähe und hatten sich an Baumstämme angelehnt, da sie sich nicht trauten, sich in Gegenwart von Höhergestellten zu setzen. »John Chester! Theoluf! Kommt her!«
    Die beiden Knappen kamen herüber.
    »John Chester, wer von unseren Männern ist besonders scharfsichtig? Luke Allbye? Holt ihn her. Und Ihr Theoluf, kennt Ihr jemanden unter Sir James Männern, der es mit Luke auf weite Entfernung aufnehmen kann?«
    »Jawohl, Sir Brian, und zwar mich selbst«, antwortete Theoluf. »Ich würde wohl meinen, daß ich Luke an einem klaren Tag übertreffen kann, wenngleich er bei Nebel oder im Zwielicht etwas besser sehen mag; doch das ist einerlei.«
    »Dann also er – was meint Ihr, James?« wandte Brian sich an Jim. »Es gehört sich nicht, daß ein Knappe einen Baum hochklettert und sich mit einem Gemeinen mißt. Wir werden Luke hinaufschicken, und dann warten wir ab, was er uns über den Aufmarsch der Franzosen und der Engländer zu berichten hat.«
    Es dauerte noch eine Weile, bis Luke, ein lang aufgeschossener, traurig dreinblickender Gemeiner Anfang Dreißig, bei ihnen auftauchte. In der Zwischenzeit brachte ihnen Dafydd den grauhaarigen Bogenschützen.
    »Nun, Dafydd?« fragte Sir Brian.
    »Ich habe gehört«, antwortete Dafydd ruhig, »wie Sir James gemeint hat, er brauchte das schärfste Augenpaar, um den Aufmarsch der Franzosen und Engländer zu beobachten. Dies ist, wie Ihr Euch erinnern werdet, Wat von Easdale, von dem ich glaube, daß er besser sieht als jeder andere von uns, und der vielleicht sogar die schärfsten Augen von ganz England und Wales hat.«
    Luke Allbye und John Chester blickten mürrisch drein. Brian runzelte die Stirn.
    »Damit ein Bogenschütze sicher ins Ziel trifft, braucht er nämlich schärfere Augen, als die meisten Menschen haben, müßt Ihr wissen«, fuhr Dafydd fort, »und ein Meisterbogenschütze wie Wat übertrifft gewöhnliche Schützen noch beträchtlich. Habe ich recht, Wat?«
    »Mit Eurer Erlaubnis, Mylords«, sagte Wat von Easdale, »das ist die reine Wahrheit!«
    »Nun, die Frage läßt sich ganz einfach entscheiden«, meinte Jim. »Lassen wir sie beide hochklettern, und dann sollen sie uns berichten, was sie sehen. Wir wollen schließlich nicht nur wissen, wer von beiden besser ist, sondern vor allem wollen wir möglichst viel in Erfahrung bringen. Wenn der eine uns mehr zu berichten weiß als der andere, sind wir schon fein heraus.«
    »Da habt Ihr sicherlich recht, James«, sagte Brian, wenngleich sein zusammengekniffener Mund deutlich erkennen ließ, wie sehr es auch ihn getroffen hatte, daß ein Fremder behauptete, besser sehen zu können als der Scharfsichtigste unter seinen eigenen Leuten. »Klettert beide in den Baum hoch und schaut Euch aufmerksam um. Kommt dann wieder herunter und berichtet uns, was Ihr gesehen habt.«
    Jim, Brian und Dafydd setzten sich wieder hin, um den Ausgang des Wettstreits abzuwarten. Währenddessen kletterte die Morgensonne am Himmel empor, die Luft begann sich zu erwärmen, und die Wärme brachte den frischen Geruch des Grases und der Bäume mit sich. Seit sie in Frankreich an Land gegangen waren, hatten sie fast jeden Tag gutes Wetter gehabt, und wie es aussah, würde es auch heute wieder allen Erwartungen gerecht werden. Es versprach ein wunderbarer Tag zu werden – allenfalls ein wenig zu warm für die gepanzerten Ritter. Jim wand sich bereits insgeheim unter der Polsterung seines Brustpanzers.
    Der Wald tönte wider von Vogelrufen. Man mochte eigentlich meinen, daß es kaum friedlicher hätte sein können. Jim erschien es kaum vorstellbar, daß

Weitere Kostenlose Bücher