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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Ihr darin vielleicht etwas finden.«
    Als Jim in die linke Satteltasche sah, entdeckte er darin ein paar dicke Scheiben Brot, Käse und eine große Weinflasche, außerdem einen Becher.
    »Kommen wir nicht bald zu einem Fluß?« fragte Jim.
    »Nicht mehr lang, und wir überqueren einen kleinen Wasserlauf«, sagte Theoluf. Er blickte Jim aufmerksam an.
    Die Sache war nämlich die, daß Jim genug hatte von unverdünntem Wein – auch wenn es hieß, ein Schluck Alkohol sei das beste Heilmittel für einen kleinen Kater. Diese Vorstellung, die in seiner Heimatwelt womöglich noch stärker verbreitet gewesen war als in dieser, war ein Beweis dafür, wie langlebig Hausmittel waren.
    Er war durstig und hätte liebend gern ein paar Schlucke Wasser getrunken, wenn es denn nur sauber war. Zum Glück konnte man in dieser Gegend zumeist gefahrlos aus Flüssen und Bächen trinken. Ihm kam der Gedanke, daß eine Mischung aus jeweils gleichen Anteilen Wein und Wasser seinen Durst löschen und dabei helfen würde, das Brot und den Käse hinunterzuspülen. Zumal der Käse wäre sonst ziemlich trocken gewesen.
    Als sie zu dem Flüßchen gelangten, schickte er die Männer weiter, während er mit Theoluf haltmachte, Wein und Wasser trank und etwas von dem Brot und dem Käse verspeiste. Mit vollem Bauch fühlte er sich gleich wieder besser. Er packte Proviant, Flasche und Becher wieder ein und ritt dann seinen Leuten nach.
    Als sie sich allmählich der Burg Smythe näherten, wurden sie langsamer, wechselten vom Weg ins Unterholz und verteilten sich für den Fall, daß die Angreifer in der Nähe waren oder Wachen aufgestellt hatten.
    Die Vorsichtsmaßnahme erwies sich jedoch als unnötig. Sie gelangten ungehindert zum Rand der gerodeten Lichtung, welche die Burg Smythe aus Sicherheitsgründen umgab. Als er durchs Laubwerk spähte, erblickte Jim einen bunt zusammengewürfelten Haufen von knapp einhundert Bewaffneten. Sie drängten sich ungeordnet vor dem Haupttor der Burg und wurden offenbar von einem großen Kerl mit einem schwarzen Bart befehligt.
    Die Burg Smythe war verrammelt; das heißt, so fest verrammelt, wie es nur ging. Der Burggraben war halb ausgetrocknet; anscheinend war keine Zeit mehr geblieben, die Fallgitter hochzuziehen – oder aber der Mechanismus funktionierte nicht – und das Metallgitter, welches das massive Haupttor hätte schützen sollen, war dermaßen verrostet, daß es einem entschlossenen Angriff kaum Widerstand entgegensetzen würde.
    Die Tore selbst waren jedoch fest verschlossen und wirkten immer noch ausreichend stabil. Allerdings wurde Jim in diesem Moment klar, warum die Angreifer nicht gegen die Burg vorgingen. Sie hatten einen großen Baum gefällt und vor das Tor geschleppt; nun waren sie damit beschäftigt, die Äste zu entfernen, damit sie den Stamm als Rammbock benutzen konnten.
    »Was meint Ihr, wo Sir Brian und dieser Bewaffnete wohl abgeblieben sind?« fragte Jim.
    Theoluf war an seiner Seite und spähte ebenfalls durchs Laubwerk. Jim hatte unwillkürlich leise gesprochen. In Wirklichkeit waren sie zu weit von den Angreifern entfernt, als daß diese sie hätten hören können; allerdings war die Situation zum Flüstern wie geschaffen. »Ich hoffe doch, diese Leute haben sie nicht gefangengenommen…«, meinte Jim.
    »Keine Bange, James«, erscholl unmittelbar hinter Jim eine rauhe Stimme. »Sie sind im Wald, genau wie Ihr, und beobachten von der anderen Seite aus die Burg.«
    Jim wandte sich um und erblickte Aragh, den englischen Wolf.
    Wie üblich war Aragh trotz seiner Größe lautlos aufgetaucht. Er stand auf allen vieren und grinste Jim mit heraushängender Zunge an.
    »Aragh!« sagte Jim erfreut und mit lauterer Stimme. »Ich freue mich, Euch zu sehen!«
    »Weshalb?« fragte Aragh. »Glaubt Ihr etwa, ich würde Euch helfen?«
    Da dies tatsächlich sein erster Gedanke gewesen war, fehlten Jim im Moment die Worte.
    »Nun, das werde ich nicht«, sagte Aragh. »Ich bin hier, um dem Ritter Brian zu helfen. Seit wir gemeinsam gegen den Verhaßten Turm gekämpft haben, ist er ebenso mein Freund wie Ihr. Dachtet Ihr etwa, ich würde einen Freund im Stich lassen?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Jim. »Ich habe mich bloß ganz allgemein gefreut, Euch zu sehen.«
    »Ob im allgemeinen oder im besonderen, jedenfalls bin ich hier«, sagte Aragh. »Ziemlich viele Fremde dort draußen, findet Ihr nicht?«
    Abermals grinste er Jim an, und die rote Zunge hing ihm aus dem Maul.
    »Aragh«, meinte Jim

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