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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sind?«
    »Falls sie überhaupt so etwas Ähnliches wie Ohren besitzen, dann haben sie wahrscheinlich Euer Getrampel gehört«, meinte Aragh säuerlich. »Jedenfalls sind sie jetzt da.«
    Bald darauf traten Danielle o'the Wold, die Tochter von Giles o'the Wold, dem Anführer der Geächteten aus dem Wold, und Dafydd ap Hywel, ein begnadeter Bogenschütze – wahrscheinlich der beste aller Bogenschützen, wenn man ihm denn Gerechtigkeit widerfahren lassen wollte – aus dem Laubwerk hervor. Seinen großen Langbogen, den er allein zu spannen und mit ruhiger Hand aufs Ziel zu richten vermochte und den er wie auch seine prachtvollen Pfeile eigenhändig angefertigt hatte – den unbespannten Schaft dieses Langbogens trug Dafydd nun auf dem Rücken. Sein linker Arm steckte in einer Schlinge aus grünem Stoff.
    »Vater ist schon mit seinen Männern unterwegs«, sagte Danielle ohne Einleitung. »Er hat von den Plünderern gehört und sich gedacht, daß die Burg Smythe Hilfe brauchte. Es wird allerdings noch eine Weile dauern, bis er seine Männer beisammen hat. Dafydd und ich sind schon vorgelaufen, da wir beide gut zu Fuß sind. Ach, Aragh!«
    Sie streichelte Aragh, der an ihr hochsprang und sich nach Kräften bemühte, ihr gleichzeitig das Gesicht zu lecken.
    »Was ist denn mit Eurem Arm passiert, Mann?« wollte Brian wissen.
    »Bloß eine leichte Zerrung…«, setzte Dafydd an, doch Danielle schnitt ihm barsch das Wort ab.
    »Ein gebrochenes Schlüsselbein, meinst du wohl«, sagte sie. »Hat mit zwei von Vaters Männern gleichzeitig gerungen. Die übliche Prahlerei!«
    »Na ja, vielleicht hast du ja recht«, sagte Dafydd mit seiner sanften, musikalischen Stimme, die in so krassem Gegensatz zu seiner herkulischen Erscheinung stand. Er verjüngte sich von den breiten Schultern bis zur schmalen Hüfte wie eine Statue, die dazu gedacht war, die körperlichen Merkmale eines Athleten herauszustellen; und obwohl er größer war als Jim, stand er so aufrecht da wie einer seiner Pfeile. »Ich habe mir gar nichts dabei gedacht. Trotzdem tut es mir leid, daß ich und mein Bogen Euch in dieser Notlage kaum werden von Nutzen sein können, Sir Brian.«
    »Das läßt sich zwar nicht ändern«, sagte Jim, »aber betrüblich ist es schon. Sir Brian hätte gern einen Pfeil mit einer Botschaft für seine Leute in die Burg geschossen. Wir müssen ihnen mitteilen, daß wir hier sind, und irgendein Signal mit ihnen vereinbaren, damit sie im gleichen Moment einen Ausfall machen, wenn wir von außen angreifen. Wie Ihr seht, sind die Angreifer im Begriff, das Haupttor einzuschlagen, und Sir Brian meint, das sei das einzige Hindernis, das sie noch davon abhält, die Burg zu stürmen. Wenn sie erst einmal drinnen sind, wird ihre schiere Überzahl jede Gegenwehr ersticken.«
    »Wohl wahr, ich mag nur von geringem Nutzen sein«, sagte Dafydd, »aber deswegen brauchen wir auf den Einsatz eines Bogens nicht zu verzichten.«
    »Keineswegs!« blaffte Danielle Jim und Brian zornig an. »Ihr wißt genau, daß ich ebensogut wie jeder andere Bogenschütze einen Pfeil in den Burghof schießen kann!«
    »Gewiß, Mylady«, sagte Brian hastig, »ich habe mir bloß gedacht…«
    »Nun, das solltet Ihr beim nächsten Mal schon beizeiten tun!« meinte Danielle.
    Aragh knurrte zustimmend.
    »Ich nehme an, Ihr dachtet daran, einen Pfeil über die Köpfe der Männer dort draußen und über die Mauer hinweg zu schießen, so daß er auf dem Innenhof niederfällt?« fuhr Danielle in ruhigerem Ton fort. »Und zwar mit einer um den Schaft gewickelten Botschaft, hab ich recht? Kann in der Burg eigentlich jemand lesen?«
    »Es gibt mindestens einen – wahrscheinlich sogar zwei«, antwortete Brian, »die meine Kritzeleien zu lesen imstande sein dürften. Aber da gibt es noch eine geschicktere Lösung. Ich… ich danke Euch, Lady Danielle. Ihr wärt uns eine große Hilfe, wenn es durch Euch möglich sein sollte, den Burgbewohnern Bescheid zu geben, wann sie einen Ausfall machen sollen. Wir sind so wenige, daß wir die Banditen gleichzeitig angreifen müssen, wenn es überhaupt Aussicht auf Erfolg haben soll. Es ist zwar noch Verstärkung unterwegs, aber solange können wir nicht mehr warten.«
    »Nun, dann schreibt Eure Botschaft«, sagte Danielle, nahm den Bogen von der Schulter und machte sich daran, ihn mit einer Sehne zu versehen. »Ich habe Faden und Nadel dabei. Mit dem Faden könnte man die Botschaft am Schaft befestigen. Hat jemand etwas, worauf Ihr schreiben

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