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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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abfinden. Aber wenn er sonst noch jemanden sah, würde er wahrscheinlich verschwunden sein, bevor man seinen Namen richtig aussprechen konnte.
    Das eigentliche Problem bestand darin, daß weder Mnrogar noch der Graf wirklich die Absicht hatten, zu einer Vereinbarung zu kommen. Aber sie mußten sich arrangieren. Jim kehrte zu seinem einzigen stichhaltigen Argument zurück.
    »Wenn Ihr Euch Mnrogars entledigt, Mylord«, sagte er zu dem Grafen, »hättet Ihr es nicht nur mit einer Anzahl anderer Trolle in Euren Wäldern zu tun, Ihr würdet auch niemals herausfinden, wer der Troll ist, der sich als einer Eurer Gäste maskiert hat.«
    »Woher soll ich wissen, daß es diesen Troll überhaupt gibt?« stieß der Graf hervor. »Alles, was wir haben, ist dieser Mnrogar - oder wie auch immer er sich nennt - und sein Wort darauf. Das Wort eines Trolls - ha!«
    Es schien Jim, als würde in dieser ganzen Angelegenheit erheblich zu oft »Ha!« gesagt. Oder vielleicht war ihm diese Angewohnheit bisher nur nie aufgefallen.
    »Es scheint kaum wahrscheinlich, daß Euer Burgtroll derart verzweifelt versuchte, die Wände um sich herum niederzureißen, wenn da oben kein anderer Troll wäre«, warf Chandos nachsichtig ein. Der Graf drehte sich zu ihm um.
    »Nein, Sir John. Aber ...« Der Graf, der während der ganzen Unterredung wütend dreingeblickt hatte, schaute noch ein wenig wütender drein, weil ihm keine gute Antwort einfiel. »Das mag ja durchaus sein. Aber sicher bin ich mir da nicht. Das einzige, was ich sicher weiß, ist, daß es diesen Troll unter meiner Burg gibt.«
    »Ja, Mylord«, sagte Jim, »aber was Ihr wegen des Trolls da unten unternehmen könnt, ist nicht viel. Wenn Ihr mit Euren Bewaffneten Jagd auf ihn macht, hat er innerhalb seiner Höhle die Macht, einfach zu verschwinden. Außerhalb der Höhle kann er nicht verschwinden, aber er geht nur hinaus, um zu jagen, was er braucht, und ihn bei einer solchen Gelegenheit zu fangen, wäre reiner Zufall. Er kann zwischen einer Mahlzeit und der nächsten mehrere Tage verstreichen lassen, da er gewaltige Mengen verspeist. Eure einzige Möglichkeit, ihn zu finden, ist die Stelle, an der sein Tunnel in den Wald hinausführt, und Ihr werdet Mühe haben, diesen ausfindig zu machen. Selbst wenn Ihr ihn gefunden habt und eine Wache dort aufstellt, würde er den Mann riechen und sich einen Tunnel in einer anderen Richtung graben, um sich einen neuen Fluchtweg zu schaffen. Kurzum, Ihr habt viel zu gewinnen, indem Ihr wenigstens mit ihm redet, während Ihr auf anderen Wegen nur wenig zu gewinnen habt.«
    »Aber es ist meine Pflicht!« brauste der Graf auf. Er sah Chandos an. »Ist das nicht so, Sir John?«
    »Zweifellos, Mylord«, beschwichtigte Chandos ihn. »Andererseits mag es wohl sein, daß dieser Vorschlag, zunächst einmal ein Gespräch mit dem Troll zu führen, die beste Möglichkeit ist, um ihn aus dem Weg zu räumen.«
    »Das meint Ihr wirklich?« Der Graf hatte keinen langen Bart wie Carolinus, an dem er kauen konnte, um in Augenblicken wie diesen seine Frustration zum Ausdruck zu bringen, aber in Jims Augen sah er ganz so aus, als hätte er jetzt an seinem Bart gekaut, hätte er einen besessen.
    »Ja wirklich, Mylord«, meldete Jim sich schnell zu Wort, da er hoffte, in der Steinmauer des Widerstands des Grafen einen Riß entdeckt zu haben. »Ihr seid schließlich der einzige, mit dem der Troll sprechen würde. Auf eine Unterredung mit einem anderen würde er sich gewiß niemals einlassen, und für den Zweck, den Ihr verfolgt, sind Vorgespräche unausweichlich - Ihr wollt doch nicht, daß Eure Burg weiterhin erschüttert wird und weitere Risse in den Burgmauern auftauchen?«
    »Ihr wißt davon?« fuhr der Graf auf. Neuerlicher Zorn stieg in ihm auf, und seine Augenbrauen fuhren in die Höhe.
    »Jawohl, Mylord. Carolinus hat mir davon erzählt.«
    »Ah... hm«, sagte der Graf, dessen Zornesadern langsam wieder abschwollen.
    »Wie ich gerade bemerken wollte, Mylord«, fuhr Jim fort, »ist ein Vorgespräch unbedingt notwendig; und ein solches Gespräch kann nur auf höchster Ebene geführt werden, nämlich zwischen dem Burgtroll und Euch selbst.«
    »Vorgespräche?« Der Graf starrte ihn an, und seine Augen traten ein wenig hervor.
    »Pourparlers, Mylord«, erklärte Chandos.
    »Ah, Pourparlers«, sagte der Graf. »Ich nehme an, da ist etwas dran...«
    »In der Tat«, sagte Chandos träumerisch und fast wie zu sich selbst, »so etwas ist noch nie dagewesen. Ich bezweifle, daß

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