Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
erwartet immer noch von mir, daß ich irgendwann mit ihm eine Lanze breche, damit er mir die raffinierteren Aspekte des Turnierkampfs beibringen kann. Die Tatsache, daß ich mir dabei den Hals brechen könnte, ist da natürlich nicht weiter von Bedeutung.«
    »Erzähl mir davon«, forderte Angie ihn auf. »Erzähl mir alles.«
    Er tat es.
    »Der Kobold aus dem Kamin unserer Anrichtestube«, sagte Angie nachdenklich, als Jim zum Ende kam. »Ich frage mich, warum er sich gezeigt hat?«
    »Ich glaube, das hätte er sowieso getan, wenn er sich erst an uns gewöhnt hätte«, sagte Jim. »Er ist sehr scheu und furchtsam. Aber es war Secoh, der ihn veranlaßte, mir eine Nachricht zu überbringen, und ich nehme an, das war das einzige, woran er dachte. Man kann von einem Elementarwesen für gewöhnlich keinen großen Intellekt erwarten.«
    »Das stimmt«, sagte Angie. »Ich mag Rrrnlf sehr, aber trotz seines riesigen Kopfs, in dem man ein Gehirn von entsprechender Größe vermuten sollte, scheint er in einigen Dingen ziemlich einfältig zu sein. Das heißt, ich meine natürlich nicht einfältig im herkömmlichen Sinne. Ich meine eher, daß er ein wenig kindlich ist und unschuldig.«
    »Vielleicht sind alle Elementarwesen ...«, begann Jim gerade, als ein Kratzen an der äußeren Tür ertönte. »Was ist da draußen los?«
    Der Bewaffnete, der im Korridor Dienst tat, wertete Jims Worte als Erlaubnis, die Tür zu öffnen und den Kopf hindurchzustrecken.
    »Sir Brian ist hier und begehrt Einlaß, Mylord«, sagte er.
    »Aber gewiß doch«, setzte Jim an. Brian hatte sich jedoch bereits an dem Bewaffneten vorbeigeschoben und stand nun vor ihnen.
    »James! Angela!« sagte er und ließ sich in einen Sessel fallen. Von Jim und jedem anderen außer einem Ritter hätte man gesagt, er sei in dem Sessel zusammengebrochen. Aber Brian war wie alle seines Standes so erzogen, daß es ihm buchstäblich unmöglich war, sich zu lümmeln. Tatsächlich nahm er in dem Sessel eine entspannte Haltung ein, aber er tat dies, indem er so aufrecht saß, als nähme er an einer Parade teil.
    »Es muß etwas geschehen!« sagte Brian.
    »Was ist denn nun schon wieder?« fragte Angie.
     

22
     
    »Es geht um Giles«, sagte Brian. Er warf einen durstigen Blick auf den Weinkrug, und Jim schob ihm diesen mitsamt einem Becher hin.
    »Würdet Ihr Euch bitte selbst bedienen, Brian?« sagte Jim. »Ich weiß nicht, wieviel Wasser Ihr in Eurem Wein mögt.«
    »Ach, Wasser brauche ich keins.« Brian füllte sich das Glas bis zum Rand und leerte es mehr oder weniger in einem Zug. Dann lächelte er Jim und Angie glücklich an. »Ah! Ich brauchte dringend etwas Wein.«
    »Dasselbe sagte Jim auch vor wenigen Minuten«, bemerkte Angie. »Aber was ist nun mit Giles? Jim erwähnte, daß er hier ist, aber das war auch alles. Ist ihm etwas zugestoßen?«
     »Nicht ihm«, sagte Brian, »obwohl er sich auf dem Weg hierher bei einem kleinen Zwischenfall mit einigen Geächteten den Arm verletzt hat, als er von seinem Pferd gestürzt ist. Nein, er ist der beste aller Männer, das wißt Ihr ja, aber er wird weiter reden.«
    »Reden?« fragte Jim. »Worüber? Es schadet doch nichts, nur zu reden.«
    Die letzten Worte sprach er mit einem Hauch von Erleichterung aus. Er war sich Giles' hitzigen Temperaments durchaus bewußt und kannte auch seine Neigung, jeden beim leisesten Anlaß herauszufordern - je gefährlicher der Gegner, um so besser.
    »Nein, nein«, sagte Brian, als hätte er Jims Gedanken gelesen. »Er kommt hier bestens mit allen aus. Sie mögen ihn alle, und er ist, wie gesagt, der beste aller Männer; aber er wird reden!«
    »Wenn das, was er sagt, niemanden kränkt«, meinte Jim, »kann er doch keinen Schaden anrichten.«
    »Ha!« rief Brian.
    Angie stand auf und ging ins Nebenzimmer. Brian sah ihr verwirrt nach.
    »Habe ich ...«, begann er, aber in diesem Augenblick wurde der Vorhang beiseite geschoben. Angie kehrte zurück und setzte sich mit einem freundlichen Lächeln in Brians Richtung wieder hin.
    »Sprecht doch weiter«, sagte sie.
    »Nun - wie ich bereits bemerkte«, fuhr Brian fort, »oder eher wie Jim bemerkte, könnte er mit bloßem Reden niemanden kränken. Es geht vielmehr darum, daß die Leute nur allzu glücklich sein werden, zu hören, was er ihnen zu erzählen hat - von uns, von unseren Abenteuern mit diesem Magier in Frankreich und so weiter. Und sie bestürmen ihn, noch mehr zu erzählen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was Euch beunruhigt«,

Weitere Kostenlose Bücher