Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Unterredung kann nicht allzu lange dauern, und wir sollten so früh zurück sein, daß der Graf und Ihr reichlich Zeit habt, Euch zu den anderen Gästen zu begeben, ohne daß irgend jemand etwas merkt.«
    »Es ist einfach nicht richtig, Giles in diesem Zustand zu lassen«, beharrte Jim.
    »Also gut!« rief Carolinus wütend. »Ich wecke ihn auf, und Ihr müßt ihn fortschicken. Dann machen wir uns auf den Weg.« Der Magier drehte sich zu Giles um und sprach ein paar Worte, die zu leise waren, als daß Jim sie hätte hören können.
    Plötzlich kam wieder Leben in Giles. Er blinzelte Jim an.
    »Es ist wirklich merkwürdig, James«, murmelte er. »Ich hätte schwören können, daß ich gerade etwas sagen wollte, aber es ist mir vollkommen entfallen.«
    »Das überrascht mich nicht, Giles«, erwiderte Jim hastig. »Was Euch widerfahren ist, ist einfach etwas, das immer wieder passiert, wenn ein anderer im Raum eine magische Botschaft empfängt. Ich habe gerade eine bekommen. Ich muß sofort aufbrechen.«
    »Aufbrechen?« Giles sah ihn an. Dann nahm sein Gesicht einen traurigen Ausdruck an. »Ich hatte gehofft, wir hätten vielleicht ein wenig Zeit zum Reden, James.«
    »Ich werde zu Euch kommen, sobald ich eine Gelegenheit habe, und dann werden wir alle Zeit zum Reden haben, die wir brauchen, Giles. Ich gebe Euch mein Wort darauf«, sagte Jim.
    »Nun ja.« Giles erhob sich langsam und versuchte sich an einem Lächeln. »Pflicht ist Pflicht, natürlich. Aber ich werde Euch doch bald sehen, James?«
    »Ja.« Jim stand nun ebenfalls auf. »Ihr habt mein Wort darauf.«
    »Oh, Eurem Wort schenke ich natürlich größtes Vertrauen«, entgegnete Giles.
    »So war das nicht gemeint«, sagte Jim. »Verzeiht mir, ich bin ein wenig in Eile, weil die Nachricht, die ich bekommen habe, von größter Dringlichkeit ist.«
    »Oh. Ich verstehe«, sagte Giles hastig. »Verzeiht mir - ich werde Euch nicht länger aufhalten. Aber ich hoffe wirklich, Euch bald zu sehen, James.«
    Noch während er sprach, hatte er das Zimmer durchquert. Nun öffnete er die Tür, trat hindurch und zog sie hinter sich zu.
    Jim warf Carolinus einen bösen Blick zu. Carolinus erwiderte den Blick milde und fragend. Jim, der dem älteren Magier eigentlich sagen wollte, was ihm gerade auf der Zunge lag, änderte seine Meinung.
    »Nun denn, laßt uns gehen.«
     

24
     
    Es dauerte nicht lange, da stand Jim bereits im Wald im Schnee. Carolinus hatte ihn, sobald sie die Burg hinter sich hatten, auf magischem Wege zu dem Treffpunkt gebracht. Er stand an einem Tisch, der aus einer glatten Holzoberfläche auf zwei Böcken bestand -genau wie die Tische im Speiseraum, nur daß diesem das Leinentischtuch fehlte, das man bis hinunter in die Häuser einigermaßen wohlhabender Pächter finden konnte. Der Tisch, der an einen Picknickaufbau erinnerte, wirkte hier, wo er zu drei Vierteln von Wald umgeben war, traurig fehl am Platze.
    Die abnehmbare Tischplatte bestand aus wetterfestem Holz und war drei Zoll dick. Man hatte vier Bretter zusammengefügt - wahrscheinlich mit Zapfen. Bäume umgaben die Lichtung zu drei Seiten. Die vierte Seite war offen und bot einen guten Blick auf die Burg, die einen halben Bogenschuß entfernt lag; die funkelnden Stahlkappen der Bogenschützen und Bewaffneten, die sich auf der Ringmauer zusammengefunden hatten, waren von hier aus deutlich zu sehen. Von Aragh dagegen keine Spur, und auch nicht von Carolinus oder Mnrogar oder dem Grafen.
    Jim bemerkte plötzlich, daß er fror. Einige Jahre im Mittelalter hatten ihn gelehrt, im Winter mehrere Schichten Kleider übereinanderzutragen und trotzdem ein hübsches Maß an Kälte zu erdulden. Aber in diesem besonderen Fall verfügte er nicht mal über die zusätzlichen Kleidungsstücke. Mitgerissen von Carolinus' Hast und wahrscheinlich immer noch betäubt von den Nachwirkungen seiner ausschweifenden Nacht hatte er überhaupt nicht darüber nachgedacht, daß er sich warm anziehen mußte, um dem Wetter trotzen zu können. Obwohl der Tag klar und sonnig war und über dem in der Nacht gefallenen Schnee nur wenige Wolken am Himmel hingen, blies ein scharfer Wind, und die Temperatur war auf einige Grad unter Null gesunken.
    Leise murrend machte Jim sich daran, einen Zauber zusammenzufügen, der ihm die notwendigen Kleider verschaffte. Er hatte sich nie eine genaue Prozedur zu diesem Zweck zurechtgelegt, obwohl er sich einen speziellen magischen Befehl erarbeitet hatte, um seine Kleider zu entfernen, bevor er

Weitere Kostenlose Bücher