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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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an?«
    »Nein«, sagte Mnrogar noch einmal. Abermals kam dieses eine Wort, in dem Jim mehr und mehr den Versuch Mnrogars erkannte, sich nicht unnötig provozieren zu lassen, mit mehr Bedrohlichkeit, als es für menschliche Ohren zu hören angenehm war.
    »Ha!« sagte der Graf.
    »Was heißt >ha    »Es bedeutet >ha    »Ich kann mir keine Gestalt geben, die so aussieht wie die eines Menschen«, stieß Mnrogar hervor. »Wenn ich es nicht vermag, kann es auch kein anderer Troll!«
    »Was bringt Euch dann zu der Behauptung, unter meinen Gästen befinde sich ein Troll?« warf ihm der Graf an den Kopf.
    »Weil ich einen da oben riechen kann!« gab Mnrogar zurück.
    »Und ich soll Euer Wort darauf nehmen? Das Wort eines Trolls, ha!«
    »Das Wort eines Menschen«, fauchte Mnrogar. »Ha!«
    Die Wangen des Grafen färbten sich purpurn.
    »Was meint Ihr mit >ha    »Ich meine, was Ihr meint, wenn Ihr >ha< sagt«, sagte Mnrogar.
    Mittlerweile lehnten sich beide über den Tisch, so daß sie einander um einiges näher waren als zuvor. Gesegnet seien die Friedensstifter, dachte Jim und beeilte sich, die aufgewühlten Wogen zu glätten.
    »Ich glaube, der Graf will auf folgendes hinaus, Mnrogar«, sagte er so sanft, wie es seiner Drachenstimme möglich war. »Wenn Ihr sagt, ein Troll könne nicht in menschlicher Verkleidung dort oben weilen, wie kommt es dann, daß Ihr einen Troll riechen könnt? Denn wenn derjenige, den Ihr riecht, nicht in menschlicher Verkleidung steckt, müßten alle in der Burg ihn allein dem Aussehen nach als Troll erkennen können.«
    »Woher soll ich das wissen?« begehrte Mnrogar auf. »Vielleicht hat einer Eurer Magier ihm dabei geholfen.«
    »Der arme Kerl weiß ja nicht, wovon er redet«, sagte Carolinus' Stimme in Jims Ohr. »Laßt Euch nicht kränken, Jim.«
    »Ich bin nicht gekränkt«, sagte Jim.
    Er hatte jedoch vergessen, seine Gedanken und seine Stimme allein auf Carolinus zu richten, und offensichtlich hatten sowohl der Graf als auch Mnrogar ihn gehört. Sie starrten ihn jetzt beide an. Der Graf war offensichtlich erschrocken und verblüfft und Mnrogar höchstwahrscheinlich nicht minder.
    »Wie ich schon sagte«, fügte Jim eilig hinzu, »ich nehme nichts von alledem als Kränkung; und ich möchte mit allem Nachdruck vorschlagen, daß auch Ihr, Herr Graf, und Ihr, Mnrogar, nicht gekränkt seid. Wir werden niemals etwas erreichen, wenn wir diese Sache nicht in aller Ruhe und Vernunft bereden. Wir müssen gemeinsam nach einer Erklärung suchen und Mittel und Wege finden, die Situation zu bereinigen.«
    Jim fand, daß er ein ziemlich gutes Argument vorgebracht hatte. Aber bei dem Grafen schienen seine Worte nicht auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, und Mnrogar antwortete zu Jims Besorgnis mit einem neuerlichen tiefen, wortlosen Knurren, das diesmal keinerlei Zweifel an seinen Gefühlen aufkommen ließ.
    Er war offenkündig in der Bereitschaft hierhergekommen, jede Regelung zu akzeptieren, mit deren Hilfe man den auswärtigen Troll in der Burg entfernen konnte. Aber genauso deutlich war, daß er sich nur bis zu einer gewissen Grenze drangsalieren lassen würde, und der Graf hatte es damit bereits übertrieben.
    »Verzeiht mir, Mylord«, bemerkte Jim hastig, »aber wir sind hierher gekommen, um Mittel und Wege zu besprechen, wie wir den Eindringling unter den Gästen aus der Burg entfernen können. Vielleicht sollten wir jetzt über diese Mittel und Wege reden.«
    »Na schön«, brummte der Graf. »Also, welchen Plan habt Ihr?«
    Er hatte natürlich keinen Plan. Der Plan war das, was sie hier festlegen wollten. Dies war mal wieder, so überlegte Jim, ein typischer Fall, von dem Carolinus sagen würde, daß Lehrlinge sich um die Einzelheiten zu kümmern hätten. Jim fiel jedoch nur eine einzige Möglichkeit ein, wie man in dieser Lage überhaupt noch etwas erreichen konnte, daher stürzte er sich mitten hinein.
    »Die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen...«, sagte Jim mit Blick auf den Troll, »... scheint mir darin zu bestehen, daß man Mnrogar in eines der oberen Stockwerke der Burg führt, wo er die Witterung aller Gäste aufnehmen und den ermitteln kann, der wie ein Troll riecht.«
    »Hervorragender Plan«, sagte der Graf. »So werden wir's machen. Und sobald wir den Schurken haben, brauchen wir ihn nur noch dazu zu bringen, zuzugeben,

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