Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
richtete er das Wort gerade an Jim, als sein Blick auf Carolinus fiel.
    »Ah, Carolinus«, sagte er. »Wie nett, Euch einmal wiederzusehen.«
    »Ich könnte dasselbe zu Euch sagen, mein lieber Holmes«, erwiderte Carolinus mit größerer Höflichkeit in der Stimme, als Jim sie bei ihm jemals gehört hatte.
    »Darf ich Euch Mr. James Eckert vorstellen? Mr. Eckert hat bei mir studiert.«
    »Ah, ja«, sagte Holmes, dessen scharfe Augen Jim geradezu zu durchbohren schienen. »Sie sind eindeutig Amerikaner, Mr. Eckert. Aus dem Mittleren Westen?«
    »Wie ... ja«, antwortete Jim. »Wie haben Sie das erraten?«
    »Ich rate nie«, sagte Holmes. »Ich ziehe Schlußfolgerungen. Nach dem, was ich bei meinem Eintritt von Ihrem Akzent gehört habe, sind Sie Amerikaner. Es schwingt ein winziger Anflug von französischem Einfluß in Ihrem Akzent mit, aber nichts von der schottischen Modulation der Worte, die darauf schließen lassen könnte, daß Sie aus einem weiter nördlich gelegenen Teil des amerikanischen Kontinents kommen. Andererseits weist Ihre Aussprache keines der Merkmale eines der südlichen oder westlichen amerikanischen Akzente auf, mit denen ich mich vertraut gemacht habe. Daher bleibt für Sie nichts anderes übrig, als die Mitte des Kontinents zwischen Nord und Süd.«
    »Bemerkenswert!« sagte Jim. »Ihre Schlußfolgerung, meine ich, Mr. Holmes.«
    »Nicht im mindesten«, wehrte Holmes ab. »Mein eigentliches Interesse gilt vielmehr der Frage, was Sie mir zu erzählen haben. Wenn es dasselbe ist, was Sie Magier Carolinus vortragen wollen, würden Sie uns vielleicht zuvorkommenderweise gleichzeitig mit Ihrem Anliegen vertraut machen.«
    »Nun...« Jim ertappte sich dabei, daß er schon wieder >nun< gesagt hatte, und schwor sich im Geiste, das Wort für den Rest der Zeit, die er in Holmes' Gesellschaft verbrachte, von seinen Lippen zu verbannen. Er hatte keine Ahnung, wie weit der Detektiv über den Hintergrund der Geschehnisse im Bilde war, aber vernünftigerweise blieb ihm nichts anderes übrig, als ihnen beiden zu offenbaren, was er gerade Carolinus hatte erklären wollen.
    Er stellte sich heraus, daß längere Erklärungen von nöten waren, als er erwartet hatte. Carolinus hörte schweigend zu, ohne sich von der Stelle zu rühren. Sherlock Holmes schlenderte zu seiner Pfeife auf dem Kaminsims hinüber, stopfte sie mit Tabak, zündete sie an und schlenderte zurück, während er den Raum mit Rauchwolken zu füllen begann.
    Als Jim schließlich zum Ende kam und auf die Reaktion seiner Gesprächspartner wartete, verharrte Carolinus stirnrunzelnd in seinem Schweigen. Holmes indes nahm die Pfeife aus dem Mund und begann mit entschiedener Stimme zu sprechen.
    »Sowohl das Problem, das Sie beschreiben, als auch die betreffenden Personen stehen außerhalb meines gewohnten Erfahrungsbereichs. Heute leben wir natürlich, wie Ihnen bekannt ist, in einer modernen Welt. Außerdem ist Moriarty wieder einmal in London - ich habe gerade ein Telegramm dieses Inhalts erhalten -, und ich muß mich zuerst um ihn kümmern, daher habe ich im Augenblick nicht die Freiheit, mich mit Ihren Sorgen zu befassen.«
    Er drehte sich um, trat zurück, klopfte den Tabakrest aus seinem Pfeifenkopf in die Asche im Kamin und legte die Pfeife wieder auf den Kaminsims.
    »Allerdings«, sagte er, »gibt es in all diesen Angelegenheiten unausweichliche Muster. Ich würde Ihnen vorschlagen, Mr. Eckert, sich die Mühe zu machen, den geheimen Zeugen aufzuspüren, der bisher geschwiegen hat.«
    »Den geheimen Zeugen?« fragte Jim.
    Holmes machte noch einen Schritt auf die Tür zu. »Es gibt ihn und Sie werden schneller vorankommen, wenn Sie herausfinden, um wen es sich handelt, und sein verborgenes Wissen ans Tageslicht bringen.«
    Mit diesen letzten Worten ging er durch die Tür und zog sie hinter sich zu. Jim und Carolinus blieben sich selbst überlassen.
    »Wie hat er das gemeint?« fragte Jim Carolinus.
    »Ich weiß nicht mehr als Ihr«, antwortete Carolinus. »Aber sein Rat ist immer zutreffend. Aber wichtiger wäre im Augenblick die Frage, was Ihr von mir wollt.«
    »Ich hatte gehofft, Ihr könntet mir einen Rat geben«, sagte Jim. Dann fügte er hastig hinzu: »Ich meine nicht, daß Ihr mir auf magische Weise helfen sollt. Ich möchte Euch lediglich bitten, mir zu sagen, wie ich Mnrogar für seine Teilnahme an dem Turnier auf magischem Wege mit Rüstung und Pferd ausstatten kann.«
    »Jim ...«, sagte Carolinus. »Wann werdet Ihr endlich begreifen?

Weitere Kostenlose Bücher