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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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den Meistermagiern nicht belügen.«
    »Das müßtet Ihr auch nicht«, sagte Jim. »Ich glaube nicht, daß einer von ihnen versuchen würde, Euch mit der Frage zu bedrängen, auf welchem Wege wir diese Ergebnisse erzielt haben.« Carolinus' Schnurrbart stellte sich für einen Augenblick lang empört auf.
    »Nein«, sagte er. »Aber sie könnten Verdacht schöpfen.«
    »Die Frage ist - werden sie sich sicher sein?« fragte Jim. »Ihr habt selbst gesagt, daß ich, da ich von einem anderen Ort komme, manchmal Ergebnisse erziele, die jemandem, der hierhergehört, unmöglich wären. Es könnte durchaus mein Verdienst sein und nicht Eures. Vor allem, wenn die ganze Sache funktioniert. Habe ich nicht recht?«
    Carolinus sah ihn an, öffnete den Mund und zögerte.
    »Es ist vielleicht so gerade eben möglich«, sagte er zu guter Letzt. »Aber nur, wenn dieser ganze verrückte Plan aufgeht. Es wäre der Beweis, daß Ihr, wann immer Ihr den Wunsch habt, neue Magie schaffen könnt. Das habt Ihr ja schön einmal getan, damals beim Verhaßten Turm, als Ihr allein mit menschlichen Kräften die Dunklen Mächte besiegt habt. Natürlich dachte die gesamte Magierschaft dies sei nur ein glücklicher Zufall gewesen...«
    Dann verfiel er für eine Sekunde in Schweigen und blickte an Jim vorbei ins Nichts.
    »Trotzdem«, fuhr er fort, und aus seiner Stimme sprach neu erwachtes Interesse, »wenn Ihr dies fertigbrächtet, würde keiner Eure Leistung in Frage stellen. Einmal könnte so etwas ein Zufall sein, das zweite Mal würde auf eine Gabe hindeuten. Man müßte Euch in eine eigene Kategorie einstufen. Und angesichts der Tatsache, daß wir alle ständig Magie verlieren, nimmt die ursprünglich hochgeschätzte und überaus geheime Magie von Tag zu Tag ab. Wir brauchen dringend neuen Nachschub. Die Magierschaft würde Euch mit offenen Armen willkommen heißen, wenn Ihr die Gabe hättet, neue Magie zu schaffen.«
    Er wurde nachdenklich. Plötzlich warf er seine langen, dünnen Arme mit gespreizten Fingern in die Höhe.
     »Nun, warum nicht?« rief er. »Die Welt steht kopf. Meister dienen ihren Lehrlingen. Trolle werden Ritter. Vielleicht ist dies das Ende der Welt, und das Chaos hat den ordnungsgemäßen Ablauf der Geschichte endgültig aus den Angeln gehoben. Ja, ich könnte es durchaus tun - wenn Ihr Euren Teil beitragen könnt. Aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen.«
    »Magier!« sagte Brian. »Ihr würdet dies dulden?«
    »Warum nicht?« entgegnete Carolinus. »Bisher ist in jeder Nacht dieser Weihnachtsfeier die Wilde Jagd über Eure Köpfe hinweggebraust, so, wie sie das in jedem Jahr um diese Zeit tut. Dennoch ist bisher niemand davon mitgerissen worden. Dieser Plan, den Jim da entworfen hat, ist keineswegs wilder. Wenn er Erfolg hat und der Burgtroll den Troll unter den Gästen vernichtet oder vertreibt, dann wird die Trollarmee, die sich um uns herum versammelt hat, vielleicht in alle Richtungen davonstürmen, und den Dunklen Mächten wird es nicht gelungen sein, diese heilige Zeit zu stören. Das zumindest könnte zu Jims Gunsten sprechen und mein Argument bekräftigen, daß er eine Sonderbehandlung verdient. Es besteht eine winzige Chance, daß dieser Plan ihn retten könnte. Eine Chance unter vielen, wie ein Stern unter all jenen am Himmel. Aber warum nicht?«
    »Na also, Brian«, sagte Jim schnell. »Wenn Carolinus helfen wird, werdet Ihr dann ebenfalls helfen? Können wir uns nicht für den Troll und sein Streitroß etwas Einfaches ausdenken?«
    »Wenn Ihr ein geeignetes Streitroß für ihn finden könnt«, wandte Brian ein. »Er wiegt gewiß zwanzig Steine oder mehr...«
    Jim stellte in Gedanken schnell eine Berechnung an. Zwanzig Steine waren annähernd dreihundert Pfund. Seiner eigenen Schätzung nach wog Mnrogar möglicherweise noch mehr.
    »Er würde jedem Pferd den Rücken brechen, wenn wir überhaupt eins fänden, das ihn zu tragen vermag«, meinte Brian.
    In Wahrheit hielt Jim eine Erleuchtung vor den anderen verborgen, die ihm schon vor einiger Zeit gekommen war. Er hatte lediglich den günstigsten Augenblick abgewartet, um sie den anderen zu präsentieren.
    »Mit Carolinus' Hilfe«, sagte er und vermied es, dem Magier in die Augen zu sehen, »könnten wir auf magischem Wege dieses große Wildschwein verwandeln, das den Grafen und sein Pferd erschreckt hat, als die Gäste am ersten Morgen zur Jagd ausritten. Wenn man ihm mit Hilfe der Magie das Aussehen eines Pferdes geben könnte, sollte es eigentlich

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