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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Pferdeinstinkten. Es stellte sich auf die Hinterbeine und griff mit den Vorderhufen die Barriere selbst an. Diese zerfiel.
    »Brian, helft mir!« rief Jim, der aus dem Zelt gestürzt war und nun, so schnell er konnte, die Schranke hinunter zu dem durchgegangenen Wildschweinpferd lief. Hinter sich hörte er den Aufprall von Brians Füßen.
    Aber sie kamen nicht weit. Mnrogar selbst, der noch nicht zufrieden damit war, Sir Harimore aus dem Sattel geworfen zu haben, war durchaus bereit, den Kampf mit seinem eigenen Reittier aufzunehmen. Er riß den Kopf des Wildschweinpferdes herum, und das Tier, das auf zwei Beinen das Gleichgewicht halten mußte, sah sich gezwungen, von der Barriere zurückzutänzeln.
    Als Jim und Brian näher kamen, stand es zitternd und schnaubend vor ihnen. Mnrogar jedoch war nicht zufrieden damit, es wieder auf den Boden gezwungen zu haben, und trat ihm augenblicklich in die Seite, um zu seinem Zelt zurückzugaloppieren. Jim und Brian mußten in zwei verschiedene Richtungen springen, um nicht niedergeritten zu werden.
    In der Zwischenzeit hatten Sir Harimores Helfer ihn vom Boden aufgehoben und trugen ihn zurück zum Zelt.
    »Ist Sir Harimore verletzt?« rief Brian ihnen nach.
    Sir Harimore entgegnete etwas, das weder Brian noch Jim verstehen konnten, und einer der Helfer antwortete Brian an seiner Stelle.
    »Mylord sagt, er sei lediglich ein wenig außer Atem, Sir!«
    »Gut«, sagte Brian zu Jim, als sie sich umdrehten und sich ebenfalls keuchend wieder in Marsch setzten. In ihrem Zelt war Angie gerade damit beschäftigt, das Wildschweinpferd zu beruhigen. Das Tier schien bereits einigermaßen gebändigt zu sein, aber Mnrogar, der inzwischen den Helm abgenommen hatte, saß immer noch im Sattel und weigerte sich abzusteigen.
    »Lanze!« Er schrie beinahe. »Gebt mir eine Lanze!«
    »Was soll dieser Unsinn, Troll?« fragte Brian, während er an den Kopf des Wildschweinpferdes trat und dem zornigen Troll Einhalt zu gebieten versuchte. »Ihr habt Euren Gegner bereits aus dem Sattel geworfen. Ihr bekommt keine Lanzen mehr.«
    »Dann werde ich ihn mit bloßen Händen zerreißen!« brüllte Mnrogar.
    Die Situation im Zelt drohte nun tatsächlich aus dem Ruder zu laufen; noch dazu war Angie bei ihnen. Jim traf einen Entschluß. Ganz gleich, ob es sich gut in die Magie einfügen würde, mit der Carolinus den Troll und das Wildschweinpferd im Zaum hielt oder nicht, er würde auf der Stelle etwas tun müssen.
    »Still!« befahl er und stach mit einem Finger nach Mnrogar. Im Geiste hatte er das klare Bild des Trolls, der sich nicht mehr rühren könnte.
    Und plötzlich rührte Mnrogar sich tatsächlich nicht mehr. Langsam beruhigte sich auch das Wildschweinpferd wieder.
    »Ich hoffe, ich habe es nicht übertrieben«, murmelte Jim. »Aber was nun? Und wo ist Angie?«
    »Sie ist draußen auf die andere Seite des Zelts gegangen, Mylord«, antwortete Ned Dunster, der nun ebenfalls wieder bei ihnen war.
    »Weshalb?«
    »Das weiß ich nicht, Mylord.«
    »Puh!« Brian wandte Mnrogar den Rücken zu. Dann trat er zielstrebig an den Tisch und schenkte sich einen halben Becher Wein ein. Nach einem einzigen Schluck schien es ihm bedeutend besser zu gehen.
    »Nun, um Eure Frage zu beantworten, James«, erklärte er, als hätte es bei dem Gespräch zwischen ihm und Jim keinerlei Unterbrechung gegeben, »Mnrogar hat das Feld erobert. Er hat alle, die gegen ihn geritten sind, aus dem Sattel geworfen. Jetzt müßte der Graf ihn eigentlich aus Höflichkeit auffordern, an der Schranke vorbei zu den Tribünen zu reiten, so daß der Graf seinen Sieg anerkennen kann. Wir müßten jetzt jeden Augenblick einige Trompetenklänge hören.«
     »Nun, das wäre wunderbar«, sagte Jim. »Mnrogar - entstillt Euch. Und nun hört zu. Wenn Ihr vor den Tribünen steht, ist das Eure Gelegenheit, diesen anderen Troll unter den Gästen zu wittern.«
    »Ja!« stieß Mnrogar hervor. »Dieser andere Troll -den hätte ich fast vergessen!«
    Ohne ein weiteres Wort und bevor sie ihn hätten aufhalten können, hatte er den Kopf des Wildschweinpferdes herumgerissen, ritt aus dem Zelt und näherte sich dem anderen Ende der Tribünen. Jim und Brian rannten hinter ihm her und kamen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, daß er seinem Reittier erfolglos mit den gepanzerten, absatzlosen Schuhen in die Seiten trat -Brian hatte ihm nicht genügend vertraut, um ihn mit Sporen auszustatten -, und das Wildschweinpferd, das jetzt Zuflucht zu der Sturheit suchte,

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