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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Wechselbalg«, sagte der Bischof leise und sah Agatha an. »Lady Agatha, um Eurer unsterblichen Seele willen, erzählt uns die Wahrheit über die Ereignisse, nachdem der Troll Euch geholt hat!«
    Agatha antwortete nicht. Ja, sie schien überhaupt nicht zu hören, was der Bischof sagte.
    »Wenn Ihr nicht antwortet, Lady Agatha«, ergriff der Bischof nun abermals das Wort, »muß ich daraus schließen, daß Ihr tatsächlich ein Wechselbalg seid ...«
    Plötzlich erwachte Agatha aus ihrer Versunkenheit und starrte ihn an.
    »Ich bin kein Wechselbalg!« rief sie. »Das sind nur Stimmen aus einem leeren Kasten, Stimmen, die nichts bedeuten. Magie, wo keine Magie sein dürfte, wenn die Kirche die Macht hätte, die sie zu haben behauptet. Es ist wahr, daß mein Vater nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Aber er hat mich nie gemocht, auch nicht, als ich noch sehr klein war. Sucht irgend jemanden, der Euch etwas anderes erzählt. Ihr könnt mich nicht aufgrund von Magie verdammen, weil ich etwas anderes sein soll, als ich bin, die wahre Tochter von Sir Blandys de Falon. So will es das Gesetz; so habe ich es viele Male sagen hören. Habe ich nicht recht?«
    »Nun, Exzellenz«, sagte der Kaplan des Bischofs, »was Lady Agatha da sagt, ist im rechtlichen Sinne die Wahrheit. Die Kirche kann in ihrer unendlichen Güte niemanden aufgrund von Magie verurteilen oder verdammen. Es ist ein alter Grundsatz, der stets respektiert wird.«
    Der Bischof schob diese Worte mit einer ärgerlichen Geste seiner großen Hand beiseite.
    »Wir trachten danach, herauszufinden, ob diese Frau ein Wechselbalg und ein Troll ist, nicht sie nach dem Gesetz zu bestrafen«, fuhr er den Kaplan an. »Hier sind Zeugen von jenseits des Grabes, die nicht lügen können. Außerdem ist da ein Troll, der die Witterung eines anderen Trolls aufnehmen sollte und Lady Agatha von allen Anwesenden hier ausgewählt und als einzige angesprochen hat.«
    Der Graf blickte entsetzt auf. Plötzlich sah er sehr alt und faltig aus.
    »Exzellenz!« sprach Angie unerwartet und mit volltönender, schneidender Stimme den Bischof an. »Ihr zieht voreilige Schlußfolgerungen, nicht wahr? Wer sagt denn, daß diese Leute von jenseits des Grabes sich nicht irren können, nur weil sie von eben diesem Ort zu uns sprechen? Außerdem, was macht Euch so sicher, daß Mnrogar sie ausgewählt hat?«
    »Lady Angela«, donnerte der Bischof, »Ihr seid nicht hier, um uns Eure Meinung zu sagen...«
    »Haltet ein!« rief Jim - und bemerkenswerterweise tat der Bischof eben dies.
    Der zornige Befehlston seiner Stimme verblüffte Jim ebensosehr wie sein Erfolg. In der Tat kam ihm während der nächsten Sekunde zu Bewußtsein, daß auch alle anderen im Raum ihn verblüfft ansahen, mit Ausnahme von Mnrogar, dessen Miene ausdruckslos war, und Carolinus, dessen Gesichtszüge den Eindruck einer Katze vermittelten, die sich nach dem Genuß einer Schüssel besonders cremiger Sahne die Schnurrbarthaare leckte. Jim beeilte sich, diese höchst flüchtige Gelegenheit zu nutzen.
    »Zwei der Zeugen aus meinem Kästchen«, erklärte er, »haben uns widersprüchliche Antworten gegeben. Ich werde noch einmal fragen: Winifred Hustings, glaubt Ihr, daß das Mädchen, das Ihr vor den Toren fandet und zur Familie zurückbrachtet, dasselbe Mädchen war, das Ihr vor zwei Jahren im Wald verloren hattet?«
    »Das glaube ich«, antwortete Winifreds dünne Stimme. »Sie war verändert, das ist gewiß. Sie hatte einen runden Stein bei sich, den sie wie einen Schatz hütete und immer bei sich trug; und sie schien einige von ihren Manieren vergessen zu haben, wie man ißt, zum Beispiel, und wie man sich ankleidet, Dinge, die sie gewußt hatte, als sie geraubt wurde. Aber all diese Dinge kamen schnell wieder zurück, und in jeder Bewegung und jedem Ton ihrer Stimme erkannte ich die kleine Agatha, für die ich gesorgt hatte, bevor man sie uns raubte.«
    »Das Wort eines Ritters gegen das einer bloßen Dienerin«, rief der Bischof. »Diese Kinderfrau könnte einen alten Groll gegen Sir Blandys hegen und sich nun auf diese Weise an ihm rächen.«
    »Ich lüge nicht!« jammerte die Stimme aus dem Kasten.
    »Und ob sie lügt!« Das war die Stimme von Sir Blandys.
    »Carolinus«, schaltete Jim sich hastig ein. »Könntet Ihr Mnrogar fragen, ob er bereit wäre, uns etwas mehr über Agatha Falon zu erzählen, jetzt, da wir gehört haben, was ihr Vater und ihre Kinderfrau zu sagen hatten?«
    »Mnrogar«, sagte Carolinus, »habt Ihr uns

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