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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hat.«
    »Ihr schlagt also vor...«, begann der Bischof; aber Chandos meldete sich zu Wort, bevor jener den Satz beenden konnte.
    »Mag sein, daß Sir James in dieser Hinsicht recht hat«, sagte er mit seiner ruhigen, wohltönenden Stimme. »Ich wollte ebenfalls vorschlagen, an dieser Verhandlung teilzunehmen, aber was er gerade gesagt hat, ergibt für mich durchaus Sinn. Außerdem ist zu bedenken, daß mich viele mit der Politik unseres Königs und seines ältesten Sohns in Verbindung bringen. Also könnte man hinterher denken, die Krone hätte mit den Ergebnissen dieser Verhandlung, wie auch immer sie ausfallen mögen, etwas zu tun gehabt. Ich möchte die Krone aus dieser Sache lieber heraushalten, auch wenn eine mögliche Gefahr nur gering wäre. Und vielleicht, Exzellenz, kämt Ihr nach reiflicher Überlegung zu der Auffassung, daß es klug wäre, auch die Kirche aus dieser Sache herauszuhalten, immerhin einer magischen und einigermaßen ungewöhnlichen Vorgehensweise, eine Übereinkunft zwischen einem Christen und einem Elementarwesen herbeizuführen.«
    Der Bischof sah nachdenklich von einem zum anderen.
    »Zweifellos war es etwas Derartiges, daß Ihr im Sinn hattet, Sir James?« fragte Chandos an Jim gewandt.
    Jim nahm das Argument, das Chandos ihm in den Schoß gelegt hatte, dankbar an.
    »Um genau zu sein, Sir John«, sagte er, »das war es. Um so mehr, als mein Plan vorsah, beschwichtigend zwischen dem Grafen und dem Troll zu vermitteln, vor allem, da ich meine Rolle bei der Verhandlung in meinem Drachenkörper zu spielen gedenke. Auf diese Weise kann man die Unterredung weder mit der Kirche oder der Krone in Verbindung bringen noch mit den Menschen im allgemeinen. Diese Vorgehensweise erschien mir notwendig, damit man im Falle irgendwelcher unerwarteten Schwierigkeiten niemandem die Schuld geben kann als denen, die an der eigentlichen Verhandlung beteiligt waren.«
    »Hm«, sagte der Bischof, der nun wirklich nachdenklich geworden war.
    »Befinden wir uns bald an der Stelle, an die der Wolf uns führen wollte, Sir James?« fragte Chandos. »Hinter den nächsten Bäumen befindet sich bereits die Burg. Ja wirklich, wenn man genau hinsieht, kann man das Gemäuer durch die Bäume schimmern sehen, obwohl ich glaube, daß im Sommer die Blätter es an dieser Stelle noch verbergen würden.«
    »Hm, ja«, erwiderte Jim. »Wenn Ihr Aragh weiterhin folgen wollt und mir vergeben könntet, wenn ich Euch einen Augenblick allein ließe, möchte ich ein Stück vorausreiten und ihn selbst deswegen befragen.«
    Ohne wirklich auf eine Antwort der beiden Männer zu warten, gab Jim seinem Pferd die Sporen und galoppierte voraus, bis er auf gleicher Höhe mit Aragh war. Der Wolf blickte mit gelben Augen zu ihm auf.
    »James«, sagte Aragh mit einem leisen Knurren, »tut das nie wieder. Versucht niemals, Eure Magie zu benutzen, um mich davon abzuhalten, etwas zu sagen, was ich zu sagen wünsche, sonst wird unsere Freundschaft von diesem Augenblick an gestorben sein.«
    »Es tut mir wirklich sehr leid, Aragh«, erwiderte Jim. »Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken, und es ist von allergrößter Wichtigkeit, daß der Bischof sich nicht in diese Begegnung zwischen Mnrogar und dem Grafen einmischt. Daher habe ich gehandelt, ohne nachzudenken. Es tut mir wirklich leid. Glaubt mir, es wird kein nächstes Mal geben. In Zukunft werde ich immer nachdenken, bevor ich etwas Derartiges tue.«
    »Nun, lassen wir das für den Augenblick«, sagte Aragh immer noch mit demselben leisen Knurren. »Es ist nicht nötig, daß Ihr wie ein junger Hund vor mir auf dem Bauch kriecht, James. Vielleicht hätte ich mehr gesagt, als unter den gegebenen Umständen klug gewesen wäre. Nichtsdestoweniger, was ich gesagt habe, muß gelten. Ich will nie wieder gegen meinen Willen von irgend jemandem zum Schweigen gebracht werden, nicht einmal von Euch oder Carolinus. Bei einem Wolf herrscht absolute Freiheit auf beiden Seiten, oder es gibt keine Freundschaft.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte Jim.
    Einen Augenblick lang schwiegen beide.
    »Dürfte ich Euch fragen, wo diese Stelle ist, zu der Ihr uns führt?« erkundigte sich Jim. »Der Bischof und Sir John fragen sich langsam, ob wir am Ende im Burghof selbst landen werden.«
    »Ihr habt die Stelle direkt vor Augen«, sagte Aragh. »Sie ist nicht weit entfernt von dem äußeren Ende von Mnrogars Tunnel. Das wird ihm gefallen.« Aragh, der einige Schritte vor Jims Pferd lief, führte ihn auf eine Lichtung, die

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