Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
nicht sein und ist Euch strikt verboten. Es tut mir leid, Angie. Das war mein letztes Wort.«
    Daraufhin verschwand er.
    Allmählich verflüchtigte sich Angies Zorn. Sie schaute Geronde an; diese erwiderte schweigend ihren Blick.
    »Keine Bange, Angela«, sagte Geronde nach einer Weile. »Wir werden James und Brian retten. Ganz bestimmt. Es wird uns schon noch etwas einfallen.«
    »Bloß was?« fragte Angie bedrückt.
    Kob räusperte sich. Hätte auf dem Turm nicht tiefe Stille geherrscht, hätten ihn die beiden Frauen bestimmt überhört. So aber wandten sie den Kopf zu Kob herum.
    »Ä-hem«, machte Kob, sich abermals räuspernd; und als er gleich zweifach von Blicken durchbohrt wurde, schien er zu schrumpfen. »Ich habe eine Idee ...«
    Angie entspannte sich.
    »Schon gut, Kob«, sagte sie erschöpft, aber mit sanfter Stimme. »Erzähl sie uns später, ja? Wir haben im Moment andere Sorgen.«
    »Nein, nein!« meinte Kob aufgeregt. »Es geht darum, wie wir in Windeseile zu Mylord James und Mylord Brian gelangen könnten, und zwar, indem wir vielleicht doch den Rauch benutzen.«
    Sie starrten ihn an.
    »Aber du hast doch gemeint...«, setzte Geronde an.
    »Oh, ich weiß, was ich gesagt habe«, fiel Kob ihr ins Wort. »Ich habe gesagt, ich könnte Euch nicht beide gleichzeitig auf dem Rauch befördern. Ich habe nun überlegt, was sich da machen ließe, und da ist mir eingefallen, daß ich Hilfe holen könnte. Das heißt, falls wir uns einigen sollten.«
    »Einigen?« fragte Angie. »Mit wem?«
    »Oh, Euch habe ich nicht gemeint, Mylady Angela und Mylady Geronde«, erwiderte Kob. »Aber die Malvernburg hat natürlich ihren eigenen Kobold. Ich kenne ihn nicht gut. Ich bin ihm ein paarmal begegnet, als wir auf dem Rauch unterwegs waren und sich unsere Wege kreuzten. Aber wenn ich Lady Angela trage, dann könnte Euer Kobold vielleicht Euch tragen, Lady Geronde - falls er bereit dazu ist.«
    »Falls er bereit dazu ist?« echote Geronde. Ihre Miene verfinsterte sich. »Du meinst, er würde sich womöglich weigern?«
    »O bitte, Mylady«, sagte Kob. »Bitte glaubt nicht, Ihr könntet ihn dazu zwingen. Er ist anders als ich. Er ist sehr furchtsam und nicht daran gewöhnt, sich weit von zu Hause zu entfernen. Ganz im Gegensatz zu mir. Laßt mich mit ihm reden, am besten jetzt gleich. Wie wär's, wenn Ihr ebenfalls zur Malvernburg hinüberreiten würdet? Wenn alles gutgeht, treffen wir uns dann auf dem höchsten Turm der Malvernburg und bereden alles weitere.«
    »Kob«, sagte Angie, »glaubst du wirklich, du könntest ihn dazu überreden?«
    »Ich möchte Euch nichts versprechen, Mylady«, sagte Kob, »aber ich werde mein Bestes tun; und ich bin sehr zuversichtlich. Wie ich schon sagte, ist er ängstlich, aber vielleicht vermag ich die Wildheit in ihm zu wecken, die tief im Innern eines jeden Kobolds verborgen liegt.«
    »Das hoffe ich doch sehr«, meinte Geronde mit einem drohenden Unterton.
    »Ich werde mein Bestes tun, Mylady«, versprach Kob eingeschüchtert. »Das müßt Ihr mir glauben!«
    »Wir glauben dir ja, Kob«, sagte Angie. »Aber du mußt auch Verständnis für uns haben. Lady Geronde ersehnt sich Sir Brians Rückkehr nicht minder heftig als ich die Rückkehr deines Herrn.«
    »Ich weiß«, sagte Kob. »Ich glaube, es wird alles gut werden. Wir treffen uns dann dort.«
    Sein Rauchschwaden hob sich ostwärts gen Himmel und beschleunigte immer mehr. Nach kurzer Zeit verschwand er außer Sicht.
    »Kriegen wir denn überhaupt nichts zu essen? Müssen wir bis zum Jüngsten Tag hier schmoren?« fragte Brian. »Was meint Ihr?«
    Er ging unruhig in der Zelle auf und ab. Jim hatte eine Pritsche entdeckt, die allerdings eher für ein Kind gedacht schien. Er hatte zunächst ganz behutsam darauf Platz genommen, doch sie trug sein Gewicht. Darauf saß er jetzt immer noch.
    »Ich weiß, was Ihr denkt, Brian«, sagte er. »Ich verspreche Euch, notfalls Magie einzusetzen. Damit möchte ich aber solange warten, bis ich mir sicher bin, daß es wirklich notwendig ist. Ich wäre weniger zurückhaltend, wenn mich nicht etwas tief beeindruckt hätte, Brian.«
    Brian blickte ihn skeptisch an.
    »Doch, wirklich«, sagte Jim. »Als Carolinus mich ermahnt hat, sparsam mit magischer Energie umzugehen, war er anders als sonst. So ernst war es ihm noch nie. Ich habe auch schon früher erlebt, wie er die Arme schwenkte und pathetisch wurde; diesmal aber war es anders. Er wollte mir etwas klarmachen; aber wie er häufig betont hat, besteht

Weitere Kostenlose Bücher