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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die Schwierigkeit darin, daß er mir nicht alles sagen darf, wenn es um Magie geht. Ich muß es selbst herausfinden, und er kann mir lediglich einen Schubs in die richtige Richtung geben. Ich glaube, allmählich begreife ich, weshalb ich selbst dahinterkommen muß. Es reicht nicht aus, etwas bloß erklärt zu bekommen; vielmehr muß man im wirklichen Leben mit der entsprechenden Situation konfrontiert werden...«
    »Still!« unterbrach ihn Brian in gedämpftem Ton. »Da kommt wer. Je weniger unsere Gegner mitbekommen, desto besser.«
    Beide verstummten, und in den Zellenraum trat derselbe Offizier, der sie auch hierhergebracht hatte, diesmal aber in Begleitung von vier kostbar gekleideten Wächtern. Ihre Gewänder waren blau und weiß, und alle trugen Helme und Kettenhemden.
    »Kommt mit!« sagte der Offizier, während er die Tür aufsperrte. Sein Ton war vollkommen neutral, im Gegensatz zu dem herrischen Befehlston, dessen er sich zuvor bedient hatte. »Diese Männer werden Euch an einen Ort bringen, wo man Euch erwartet.«
    Jim und Brian traten aus der Zelle; die vier Männer nahmen sie in die Mitte, und gefolgt vom Offizier stiegen sie wieder die Treppe hoch. Diesmal folgten sie dem Gang bis zu einer Tür, durch die sie auf einen breiteren, saubereren Gang gelangten, der schließlich auf einen mit Teppichen ausgelegten Korridor mit Marmorwänden mündete.
    Nach einer Weile tat sich zur Rechten ein breiter Durchgang auf, und der Offizier bedeutete Jim und Brian hindurchzutreten. Die Wächter traten beiseite. Sie hatten die ganze Zeit über kein einziges Wort gesagt.
    Jim und Brian gelangten über einen kurzen, aber prachtvoll ausgestatteten Korridor in einen nicht minder prachtvollen Raum, der sich von den Gängen, die sie soeben durchquert hatten, nur darin unterschied, daß einige Wandabschnitte, hinter denen weitere Türöffnungen verborgen sein mochten, mit Tüchern verhängt waren.
    Baiju und Ibn-Tariq saßen im Schneidersitz auf Kissen, vor sich ein Tablett mit Speisen, das beinahe gegen ihre Knie stieß, neben sich jeweils ein Gestell aus poliertem Ebenholz mit einer Kaffeetasse darauf.
    »Essen«, murmelte Brian gierig vor sich hin.
    »Ah, meine Freunde!« rief Ibn-Tariq, als er sie erblickte. »Wir haben schon auf Euch gewartet. Kommt her, erquickt Euch, und dann erkläre ich Euch, weshalb Ihr in diese unangenehme Lage geraten seid.«
    Er klatschte in die Hände. Zwei Vorhänge in seinem Rücken glitten ein Stück weit zur Seite, und hervor traten vier Männer in tiefblauen und strahlendweißen Gewändern, die denen der Wachen ähnelten, welche Jim und Brian hierhergebracht hatten. Ehe diese Baiju und Ibn-Tariq erreicht hatten, hatte man bereits Kissen für sie hingelegt und daneben kleine Ebenholzständer aufgestellt. Jemand schenkte Kaffee in die Tassen ein.
    »Wie geht es Euch?« wandte sich Jim an Baiju.
    »Ich kann mich nicht beklagen«, erwiderte Baiju.
    »Glücklicherweise«, sagte Ibn-Tariq, »konnte ich das Mißverständnis klären, sonst hätte man unseren Freund an einen weniger...«
    Er stockte und beobachtete Brian, der sich kleine Küchlein in den Mund steckte, wie ein Kind, das sich über Bonbons hermachte. Er klatschte in die Hände; als die vier Männer abermals hervortraten und ihn anschauten, deutete er zweimal auf das Tablett. Die Männer zogen sich wieder zurück.
    »...einen weniger angenehmen Ort gebracht«, fuhr Ibn-Tariq fort. »Eigentlich war gar nicht beabsichtigt gewesen, Euch in eine solche Lage zu bringen. Aber wie läßt sich so etwas verhindern...«
    Er verstummte, denn die vier Bediensteten kamen mit vier Tabletts zurück. Diese wurden so aufgestellt, daß jeder ein Tablett neben sich hatte, während Brian gleich auf drei Tabletts Zugriff hatte.
    »...frage ich Euch?« fuhr Ibn-Tariq fort. »In der Regierungsarbeit kommt es immer wieder zu Komplikationen, und dann geschehen eben Fehler.«
    Jim hatte als erstes den Kaffee probiert, und wie üblich hellte dieses schwarze Gebräu seine Stimmung auf.
    »Ist dies die Residenz des Militärgouverneurs der Stadt?« fragte er.
    »Nein«, antwortete Ibn-Tariq. »Das ist das Haus von Murad vom Schweren Säckel, mit dem ich befreundet bin.«
    »Dann ist Murad vom Schweren Säckel«, meinte Jim, während er sich einen Happen vom Tablett in den Mund steckte und zuschaute, wie ein Mann, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, ihm Kaffee nachschenkte, »wohl der Militärgouverneur?«
    »Nein«, entgegnete Ibn-Tariq, »das ist er nicht.

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