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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Aber er ist ein sehr wohlhabender Mann und verfügt über einigen Einfluß in der Stadt. Der Militärgouverneur überläßt ihm bisweilen einige seiner Soldaten. Bedauerlicherweise wurden sie fehlerhaft eingewiesen und hielten Euch wohl für Gesetzesbrecher.«
    Mit dem ersten Häppchen war Jims Hunger erwacht. Er war jetzt ebenso begierig wie Brian, sich auf die Speisen zu stürzen, bemühte sich aber, dabei gesittet vorzugehen und sich gleichzeitig zu unterhalten.
    »Nun gut«, meinte er zwischen zwei Bissen, »könnt Ihr mir dann sagen, weshalb man uns hergebracht hat?«
    Ibn-Tariq breitete die Arme aus.
    »Ich möchte mein tiefes Bedauern über den Vorfall zum Ausdruck bringen«, sagte er. »Murad vom Schweren Säckel wollte mir lediglich einen Gefallen erweisen und Euren Freund Baiju herbringen lassen, damit wir uns unterhalten können, ohne auf der Straße ungebührliches Aufsehen zu erregen. Es ist nichts Besonderes, wenn ein Mongole von Soldaten festgenommen wird. Bevor die Soldaten losgeschickt wurden - und das mag zur fehlerhaften Übermittlung der Befehle beigetragen haben -, wurde mir jedoch klar, daß eines der Themen, die ich mit Baiju zu besprechen wünschte, Eure Anwesenheit dringend erforderlich machen würde, wenngleich ich mir über das Ausmaß der Dringlichkeit noch nicht ganz im klaren bin.«
    Er blickte Baiju fragend an, als wollte er ihm Gelegenheit geben, sich zu äußern. Baiju erwiderte seinen Blick schweigend und mit undurchdringlicher Miene.
    »Wie jedermann weiß, haben die Mongolen die persischen Burgen der Assassinen erobert, während wir, die wir in Ägypten beheimatet sind - von dort stamme ich nämlich -, ihre hiesigen Burgen erobert haben. In letzter Zeit haben die Assassinen in Gestalt des Großmeisters Hassan ad-Dimri und des Weißen Palasts, in dem Ihr, wie ich glaube, eine Zeitlang gefangengehalten wurdet, allerdings einen neuen Aufschwung erlebt. Vor kurzem wandten sie sich im Namen von Hassan ad-Dimri an das Sultanat von Ägypten und boten dem Kalifen Bahn Mameluck die Freundschaft an - kann ich noch etwas für Euch tun, mein Freund?«
    Seine letzten Worte hatten Brian gegolten.
    »Wein - oder Wasser!« brachte Brian mühsam hervor.
    »Gewiß.« Ibn-Tariq klatschte in die Hände, und im nächsten Moment spülte Brian auch schon den scharfgewürzten Happen, denn er zu schlucken versucht hatte, mit dem Inhalt eines großen Gefäßes hinunter.
    »...Wie ich gerade sagte«, fuhr Ibn-Tariq an Jim gewandt fort, »hat Hassan ad-Dimri dem Kalifen von Ägypten Avancen gemacht. Kurz zuvor hatte sich jedoch herausgestellt, daß es einen bestimmten Grund für sein Freundschaftsangebot gab. Hassan hatte erfahren, daß die Goldene Horde von Norden her nach Persien vorzudringen beabsichtige und es möglicherweise auf Ägypten abgesehen habe, um Hassan und seinem üblen Assassinenpack ein Ende zu machen. Da ich mit einem Freund der Mamelucken befreundet bin, nahm ich es auf mich, mit einigen der Mongolen, die an diesem Feldzug teilzunehmen gedenken, darüber zu sprechen, ob sich diese Angelegenheit nicht anderweitig beilegen ließe. Wir Ägypter hätten Hassan ad-Dimri lieber selbst vernichtet, und dies ist nach wie vor unsere Absicht. Daher gibt es eigentlich keinen Grund, weshalb die Mongolen diesen Weg einschlagen sollten. Die Gründe, die dagegen sprechen, sind überwältigend; wir sind näher, befinden uns in einer günstigeren Ausgangslage, und unsere Mamelucken sind besser für die Aufgabe geeignet als berittene Nomaden -ohne meinem Freund Baiju damit zu nahe treten zu wollen.«
    Er lächelte Baiju an, der seinen Blick ungerührt erwiderte.
    »Kurz bevor wir Baiju holen lassen wollten, erreichte mich jedoch die Nachricht, daß Ihr kürzlich in den Besitz von Informationen gelangt wärt, welche es den Mongolen ermöglichen würden, den Weißen Palast ohne große Anstrengung einzunehmen. Ich habe keine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte; gleichwohl sah ich mich veranlaßt, den Soldaten den Auftrag zu geben, Euch zu bitten, an der Unterhaltung zwischen Baiju und mir teilzunehmen. Wie Ihr wißt, wurde der Befehl, Euch von der Karawanserei herzubringen, gründlich mißverstanden.«
    »Ha!« meinte Brian vernehmlich. Er hatte endlich seinen Hunger gestillt und bediente sich soeben einer Wasserschüssel und eines Handtuchs, die einer der Bediensteten ihm hielt. Plötzlich zuckte er zusammen, und Jim merkte, daß er Baijus Blick aufgefangen hatte, der ihn haßerfüllt musterte. Jim

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