Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
gemeinsam - einen Ausweg finden könnten, den Ihr bislang übersehen habt. Denkt einmal nach. Was könnte es schaden, wenn Ehr uns sagt, was Euch hier festhält?«
    »Der Preis, den ich dafür entrichten müßte, wäre zu hoch«, erwiderte Sir Geoffrey.
    Abermals blickte er flehentlich in Gerondes Richtung. Jim, der seinem Blick folgte, sah, daß Geronde und Angie ins angrenzende Zimmer hinübergingen.
    Sir Geoffrey trat ein paar Schritte vor. Auf einmal zeigte sich in seinen Augen neue Hoffnung.
    »Renel, begebt Euch ebenfalls ins Nebenzimmer«, befahl er mit gesenkter Stimme. »Was wir zu bereden haben, ist allein für Sir Brians und Sir James' Ohren bestimmt.«
    »Ich bin kein Sklave mehr, sondern wieder ein Mann«, erwiderte Sir Renel. »Ich nehme keine Befehle mehr entgegen, nicht einmal von Euch. Wenn ich auch nicht mehr auf die Freiheit hoffe, will ich doch wenigstens sterben wie ein Mann. Ich bleibe hier.«
    »Dann setzt Ihr Euch derselben Gefahr aus wie diese beiden Männer«, sagte Sir Geoffrey. »Ich würde mich lieber mit ihnen allein unterhalten. Wenn ich Euch bitten würde, nach nebenan zu gehen - nicht als der, als den Ehr mich kennt, sondern von Ritter zu Ritter und als alter Gefährte -, würdet Ihr mir dann den Gefallen tun?«
    »Er hat recht«, wandte sich Sir Renel an Brian und an Jim. »Einst waren wir Gefährten in einem törichten Abenteuer und wollten einen letzten Kreuzzug führen, um knietief in dem Gold und den Edelsteinen der Ungläubigen zu waten. Damals sah er mir so ähnlich, daß man uns für Zwillingsbrüder hielt. Dann aber trennten sich unsere Wege, und als wir uns wiedersahen, stand ich auf dem Sklavenmarkt von Palmyra zum Verkauf. Er war zum weißbärtigen Murad vom Schweren Säckel geworden. Wie er das angestellt hat, weiß ich nicht; doch er bewahrte mich vor einem schlimmeren Schicksal, kaufte mich und brachte mich hierher.«
    Er stockte und blickte zu Sir Geoffrey.
    »Dafür bin ich Euch nach wie vor dankbar«, sagte er. »Wenngleich ich annehme, daß Ihr Eure eigenen Gründe dafür hattet.«
    Er wandte sich wieder an Jim und Brian.
    »Wenn keine anderen Bediensteten in der Nähe waren, begünstigte er mich und schlug mir schließlich vor, an seiner Stelle nach England zurückzukehren und die Malvernburg im Namen von Sir Geoffrey de Chaney zu übernehmen. Bei der Flucht wollte er mir helfen. Tatsächlich hatten wir bereits alles geplant; dann aber ergaben sich Schwierigkeiten, deren Grund er mir nicht sagen wollte, und das Ganze mußte abgeblasen werden. Während die Monate verstrichen, hoffte ich immer noch, und dann tauchtet Ihr auf einmal bei uns auf. Jetzt wißt Ihr ebensoviel wie ich. Wie Murad aus ihm wurde, kann ich Euch nicht sagen. Ich weiß nicht, welcher magischen Mittel er sich bedient. Wie Ihr seht, hat er nicht einmal einen Bart. Wir könnten jederzeit die Stelle des jeweils anderen einnehmen; und wenn er den Gang in der Wand beträte, würden ihn die anderen Bediensteten für mich halten. Weshalb sollte ich hinausgehen, wo es so zwischen uns steht?«
    »Ich finde, Ihr solltet hierbleiben«, sagte Jim. »Was meint Ihr dazu, Sir Geoffrey?«
    Sir Geoffrey hob ohnmächtig die Hände.
    »Vielleicht kommt es darauf jetzt auch nicht mehr an«, sagte er. »So bleibt denn hier, Renel.«
    »Ich werde bleiben und nach Kräften für Eure Ziele kämpfen. Das gelobe ich Euch.«
    »Und ich gelobe Euch ebensolchen Beistand«, erklärte Sir Geoffrey. »Renel, Ihr seid ein Freund, wie ich ihn nicht verdient habe.«
    »Keiner von uns beiden hat viel verdient«, erwiderte Sir Renel mit einem verkniffenen Lächeln. »Genug davon. Laßt uns hören, was Ihr zu sagen habt.«
    »Also gut«, sagte Sir Geoffrey und senkte die Stimme noch mehr, so daß Jim, Brian und Renel dicht an ihn heranrücken mußten. Aus den Augenwinkeln sah Jim, daß die beiden Kobolde auf ihren Rauchschwaden ebenfalls näher rückten.
    »Nein«, sagte Jim.
    »Ich bitte um Verzeihung, Mylord«, erwiderte Kob, während die beiden Rauchschwaden eilends wieder auf Abstand gingen. »Sollen wir den Raum verlassen?«
    »Nein«, sagte Jim. »Aber haltet soviel Abstand, daß wir ungestört reden können.«
    Die beiden kleinen Elementargeister wichen bis fast an die Wand zurück. Jim wandte sich wieder Sir Geoffrey und den anderen zu.
    »Ich stehe unter einem Fluch«, sagte Sir Geoffrey leise. »Der Fluch fällt stets dann auf mich zurück, wenn ich mich gegen meinen Herrn auflehne - und dies ist Hassan ad-Dimri, der

Weitere Kostenlose Bücher