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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mich, sondern auch meine Nachkommen heimsuchen bis ins siebte Glied.«
    »Hm«, machte Jim. »Woher sollte ein Mensch die Macht nehmen, einen solchen Fluch zu verhängen -dabei fällt mir ein, wo steckt eigentlich Kelb?«
    »Kelb?«
    »Ein Dschinn«, antwortete Jim. »Erzählt mir nicht, Ihr wüßtet nichts von ihm. Er saß neben Euch, als wir uns alle in dem großen Raum versammelt hatten.«
    »Der braune Hund ist ein Dschinn?« fragte Sir Geoffrey erstaunt. »Ich dachte, er wäre bloß ein Hund mit dem Auftrag, mich hin und wieder zu überwachen. Ich hielt ihn für Hassans Boten oder Spion oder was auch immer. Aber daß er ein Dschinn sein könnte, habe ich nicht geahnt.«
    »Das ist interessant«, meinte Jim.
    »Dürfte ich fragen warum?« erkundigte sich Sir Geoffrey.
    »Weil ein Dschinn ein Elementargeist ist«, antwortete Jim. »Und Elementargeister verfügen ebenfalls nicht über die Macht, einen Fluch zu verhängen.«
    Sir Geoffrey blickte ihn ungläubig an.
    »Beantwortet mir eine Frage«, fuhr Jim fort. »Kennt Ihr die Stelle in Eurem Haus, die Euch unverzüglich zum Weißen Palast führt? Und könnt Ihr mich dorthin bringen?«
    Geoffrey zögerte.
    »Allerdings«, antwortete er schließlich. »Es handelt sich um eine von zwei Stellen, die mich abwechselnd zu Hassan führen. Heißt das, Ihr wollt Euch in den Weißen Palast begeben?«
    »Ja«, antwortete Jim.
    Auf einmal war es totenstill im Raum. Alle Blicke waren auf Jim gerichtet.
    »James«, sagte Brian. »Wäre das klug? Wir sind nicht einmal bewaffnet. Wenn sich nur irgendwo Schwerter auftreiben ließen...«
    »Ich glaube nicht, daß diese Angelegenheit mit Schwertern entschieden wird«, erwiderte Jim, »außerdem habe ich vor, nur Sir Geoffrey mitzunehmen.«
    »Was? Ihr wollt Euch ohne mich in die Höhle des Löwen begeben, James? Das kommt überhaupt nicht in Frage!« sagte Brian entschieden.
    »Nun«, meinte Jim zögernd, »wenn Ihr wirklich mitkommen wollt, Brian, müßt Ihr Euch darauf verlassen, daß ich schon das Richtige tun werde. Später werde ich Euch keine Erklärungen geben können.«
    »Ich brauche keine Erklärungen«, sagte Brian. Und nachdenklich setzte er hinzu: »Allerdings hätte ich gern ein Schwert.«
    »Ich kann Euch unterwegs Schwerter geben«, warf Sir Geoffrey ein.
    »Gut«, sagte Jim. »Bitte wartet einen Moment.«
    Er begab sich durch die Wandöffnung ins Nebenzimmer.
    »Angela«, sagte er behutsam, »Brian, Sir Geoffrey und ich werden euch für eine Weile verlassen. Wir möchten uns etwas in den Gängen anschauen.«
    »Nein, auf keinen Fall«, entgegnete Angie. »Wenn du irgendwohin gehst, dann komme ich mit.«
    »Ich auch«, sagte Geronde.
    »Dann wären wir zu viele.« Während Jim ursprünglich mit Sir Geoffrey allein hatte gehen wollen, weitete sich das Ganze allmählich zu einer regelrechten Expedition aus. »Und wenn du mitkämst, müßten wir uns vor allem um deine Sicherheit kümmern; außerdem will ich nicht, daß du dich an diesen Ort begibst.«
    »Die beiden Kobolde würden uns fortbringen, wenn es brenzlig wird«, sagte Angie. »Abgemacht, Jim?«
    Sie deutete an Jim vorbei. Als er sich umdrehte, blickte er in die neugierigen Gesichter der beiden Kobolde, die ihm auf ihren Rauchschwaden gefolgt waren. Jim lenkte ein.
    »Kobolde«, sagte er, »wir begeben uns in die Assassinen-Festung.«
    »Habt ihr verstanden?« fragte Angie.
    »Nein«, antwortete Kob von Malvern. Es war das erste Mal, daß er den Mund aufmachte.
    »Ich erzähl's dir unterwegs«, sagte Jims und Angies Kob. »Es wird dir gefallen. Es ist aufregend.«
    Der Malvernkobold schluckte, dann nickte er.
    Jim gab nach. Daran war er gewöhnt, und er verschwendete seine Zeit nicht mehr mit dem aussichtslosen Unterfangen, das Unvermeidliche verhindern zu wollen.
    »Kommt mit«, sagte er und ging wieder ins Nebenzimmer hinüber.
    Sir Renel hatte ihn bereits erwartet.
    »Ihr wollt mich doch nicht etwa allein zurücklassen, Sir James?« sagte er.
    Jim unterdrückte einen Seufzer.
    »Gewiß nicht«, sagte er.
    »Verdammte Karawane«, murmelte Brian.
    »Und mich wolltest du doch bestimmt auch nicht zurücklassen, nicht wahr, Brian?« fragte Geronde.
    »Nein. Natürlich nicht«, antwortete Brian finster. »Verdammte Karawane...«, murmelte er so leise vor sich hin, daß Jim, der ihm am nächsten war, es wohl als einziger mitbekam.
    Nachdem sie sich alle mit Schwertern ausgerüstet hatten, gingen sie durch mehrere schmale, nahezu lichtlose Gänge, die in den Wänden

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