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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Beispiel die uralten Tiefseekraken oder Kalmare.
    Jim war jetzt seit einer Woche auf Zypern und hatte Brian noch immer nicht gefunden. Jedenfalls war Brian hiergewesen, denn mehrere Leute hatten ihn gesehen und meinten, er habe die Insel entweder bereits wieder verlassen oder aber von der Abreise gesprochen. Ihn ausfindig zu machen, war merkwürdig schwer.
    Wenn er bereits nach Tripolis weitergereist war, hätte Jim gut daran getan, ihm unverzüglich zu folgen. Wenn er sich jedoch noch immer auf der Insel aufhielt, mußte Jim ihn ausfindig machen und mit ihm gemeinsam Weiterreisen.
    Jim blickte finster aufs Meer. Empörenderweise bot es einen reizenden, malerischen Anblick. Das Mittelmeer leuchtete strahlendblau, ein nach Salz riechender milder Wind wehte Jim ins Gesicht, und der Strand, dem ein paar tausend Tonnen feiner Sand sicherlich gutgetan hätten, war gleichwohl nicht zu verachten, denn aufgrund der ständigen Bewegung im Wasser waren die Kiesel angenehm abgerundet.
    Das einzig Unerfreuliche war ein brauner Köter, der ein Stück weiter den Strand hinauf zwischen den Felsen umherschnüffelte. Der Hund war klein und mager und hatte ursprünglich kurzes, braunes Fell gehabt, doch entweder war es sehr schmutzig oder hatte im Laufe der Zeit ein schmuddeliges Aussehen angenommen, so daß das einzige andere Lebewesen außer Jim und Kob völlig fehl am Platz wirkte. Andererseits belästigte der Hund Jim nicht, und dieser kümmerte sich auch nicht um ihn.
    Jim vergaß den Hund und konzentrierte sich wieder auf die Wellen. Er hatte schon oft genug nach Rrrnlf gerufen. Jetzt versuchte er - allerdings ohne dabei Magie einzusetzen -, sich Rrrnlfs Aufenthaltsort im Meer vorzustellen, wo dem Elementargeist von Jims Rufen wohl schon die Ohren klangen.
    Dies zeigte allerdings auch keine Wirkung.
    »O großer und mächtiger, mitfühlender Magier«, sagte eine hohe, wenn auch eigentümlich rauhe Stimme an seinem Ellbogen. »Helft mir aus meiner mißlichen Lage; dann sollt Ihr fürstlicher belohnt werden, als Ihr Euch je erträumt habt.«
    Jim schreckte hoch und erblickte neben sich den Hund, der eben noch ein Stück weiter weg am Strand umhergeschnüffelt hatte.
    Daß ihn ein Tier ansprach, wunderte ihn nicht - wenngleich er in dieser magischen, mittelalterlichen Welt noch nie einem sprechenden Hund begegnet war. Hier konnten alle möglichen Wesen sprechen, während andere wiederum stumm waren; ein System war darin allerdings nicht zu erkennen.
    »Was gibt's?« fragte er den Hund in scharfem Ton.
    »Ich bin in einer verzweifelten Lage und unterwerfe mich Eurer Gnade, o Erhabener!« sagte der Hund und schmiegte sich an ihn.
    »Ja, ja«, meinte Jim, »aber was willst du?«
    Der Hund schmiegte sich an sein rechtes Bein und senkte die Stimme zu einem Flüstern. Gedanken an Flöhe, Läuse und unaussprechliche Hautkrankheiten schössen Jim durch den Kopf, doch seine Gewohnheit, nicht unfreundlich zu Hunden zu sein - auch wenn es sich um einen räudigen Köter wie diesen hier handelte -, hielt ihn davon ab, sein Bein wegzuziehen.
    »Ihr müßt mich unbedingt schützen, o großer und unbesiegbarer Meister«, fuhr der Hund flüsternd fort. »Ich befinde mich auf der Flucht vor einem mächtigen und bösen Wesen, das mich auf höchst grausame Weise mißbraucht hat; und als ich sah, wie Ihr Zaubersprüche aufs Meer hinaussandtet, wußte ich sogleich über Euch Bescheid. Ihr seid ihm an Macht und Größe ebenso überlegen wie dieses Wesen mir; und daher habe ich es gewagt, Euch um Schutz zu bitten. Da Ihr gewiß schon wißt, daß ich ein Dschinn bin - genau wie er, der mich dermaßen mißhandelt hat und nun verfolgt -, brauchte ich mich Euch gar nicht erst in meiner wahren Gestalt zu zeigen.«
    Zum erstenmal seit Stunden ließ sich Jim von Rrrnlf und den Tiefen des Meeres ablenken. Die Worte des Hundes hatten unüberhörbar falsch geklungen.
    Verwunderlich war es nicht, daß der Hund oder Dschinn ihn als Magier erkannt hatte. Das hatten schon viele nichtmenschliche Wesen geschafft. Der Hund aber hatte offensichtlich nur geraten, als er Jim den Brocken mit den Zaubersprüchen hingeworfen hatte - denn Jim hatte nichts dergleichen getan.
    Jim war sogleich auf der Hut. Aufgrund der Erfahrungen, die er in dieser Welt bisher gesammelt hatte, wußte er, daß es für gewöhnlich ratsam war, die ihm zum Vorteil gereichenden Fehleinschätzungen von Fremden nicht zu korrigieren. Wenn er den Irrtum durchgehen ließ, war die Wahrscheinlichkeit

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