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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Jahre, drei Monate, zwei Wochen, drei Tage, neun Stunden, siebenundvierzig Minuten und zehn Sekunden lang. Nach Ablauf dieser Zeit ließ er mich frei.«
    Jim dachte angestrengt nach. Die Namen >Sakhr al-Dschinni und >Sharahiya< kamen ihm bekannt vor, möglicherweise von dem Spielfilm >Tausendundeine Nacht< mit Richard Burton her. Nein - Sakhr al-Dschinni wurde darin lediglich erwähnt. Dafür hatte er aber von ihm gelesen. Es bestand eine Verbindung zum hebräischen König Salomon. Kelb wartete unterdessen auf eine Reaktion von ihm.
    »Und wie ging es dann weiter?« fragte Jim in möglichst barschem Ton. »Weshalb hat Sakhr al-Dschinni dich aus dem Feuersee freigelassen?«
    »Er hat mich nicht freigelassen, sondern er wurde vom großen König Salomon, Davids Sohn, mit anderen bösen Dschinns und Marids in Kupferflaschen eingesperrt; diese wurden mit Blei verschlossen, das Salomon mit seinem Ring versiegelte, und in den Tiberius-See geworfen, damit sie nie wieder jemandem Schaden zufügen würden. In dem Moment, da Sakhr al-Dschinni in die Flasche gesperrt wurde, vermochte er mich nicht länger im Feuersee festzuhalten, und ich war frei.«
    »Nun, dann bist du deine Sorgen ja los«, bemerkte Jim. »Ich verstehe nicht, weshalb du mich belästigst.«
    »Oje!« sagte Kelb. »Ein unförmiger Meeresriese hat die Flasche mit Sakhr al-Dschinni gefunden und das Siegel vor fünf Tagen aufgebrochen; und nun ist dieser Bösewicht wieder frei - er tobt und sucht nach seinen früheren Bediensteten und besonders nach mir, da ich mich seiner Bestrafung entzogen habe. Er ist viel stärker als ich. Ich vermag ihm nicht zu widerstehen. Helft mir, o mein Gebieter!«
    Für Jims Geschmack klang das alles recht weit hergeholt. Andererseits war diese Welt voller Magie und übernatürlicher Wesen. Möglich war alles. Es konnte auch sein, daß Kelb seine Lebensgeschichte lediglich ein wenig ausgeschmückt hatte.
    »Wer war dieser unförmige Meeresriese, der Sakhr al-Dschinni freigelassen hat?« fragte er.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Kelb. »Ich habe davon durch andere erfahren, die ebenfalls Sakhr al-Dschinnis Fluch entronnen sind.«
    Die  Wahrscheinlichkeit,  daß   ausgerechnet  Rrrnlf Sakhr al-Dschinni aus der Flasche hatte entkommen lassen, war nicht sehr groß, überlegte Jim. In Jims Heimatwelt des zwanzigsten Jahrhunderts waren hundertzweiundvierzig Millionen Quadratmeilen der Erdoberfläche von Meer bedeckt. In dieser Welt war der Meeresanteil bestimmt nicht geringer. Somit blieb Platz genug für zahlreiche Meeresriesen, selbst wenn sie angeblich eher selten waren.
    Jim hatte jedoch schon genug Zeit damit verbracht, erfolglos nach Rrrnlf zu rufen, und Kelb würde ihm vielleicht ebenso helfen können, wie er es sich von Rrrnlf versprochen hatte.
    »Kennst du ein sicheres Versteck, wo du dich solange verbergen kannst, bis ich dich rufe?« fragte er Kelb.
    »Jawohl, Herr«, antwortete Kelb.
    »Nun, dann verstecke dich dort«, sagte Jim. »Ich werde dich rufen, sobald ich mir über einige Dinge klargeworden bin. Aber vergiß nicht, ich habe dir nicht versprochen, dich unter meinen Schutz zu nehmen. Den gewähre ich nämlich nicht jedem Hergelaufenen, weißt du.«
    »Das glaube ich gern, Herr«, meinte Kelb demütig.
    »Dann verschwinde«, befahl Jim. »Ich rufe dich, wenn es soweit ist.«
    Jim erhob sich von dem Stein, auf dem er gesessen hatte. »Wir haben lange genug gewartet«, sagte er. »Kob, wir kehren nach Paphos zu Sir William Brutnor zurück.«
    Er marschierte am Strand entlang und um die Landzunge herum, die ihn von der Stadt Paphos trennte -eine Ortschaft, die überwiegend von Griechen bewohnt wurde; allerdings lebten dort auch ein paar Nachkommen von Kreuzfahrern, die es nicht weiter als bis nach Zypern geschafft hatten. Diese waren zu Wohlstand gelangt und hatten sich geradezu europäisch wirkende Residenzen erbaut - nicht unbedingt Burgen, aber doch recht komfortable Häuser, und in einem davon gewährte ihm Sir William Brutnor nun Gastrecht, wie es bei der europäischen Oberschicht Sitte war.
    »Soll ich Euch auch mit >Gebieter< anreden, Mylord?« erkundigte sich Kob leise, der nach wie vor auf Jims Schulter hockte.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Jim. »Du nicht, Kob.«
    »Aber würdet Ihr mich schützen?« fragte Kob. »Oder bin ich auch nur so ein >Hergelaufener    »Natürlich nicht«, sagte Jim. »Du bist Kob von Malencontri.«
    »Natürlich«, echote Kob selbstgefällig. Er ließ Jims Hals los

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