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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die fürchten, bei lebendigem Leib zu verbrennen!«
    Sir Mortimors Männer brachen in Jubelgeheul aus -das unvermittelt verstummte, als Sir Mortimor sie anfunkelte. Unten im Dorf taumelten die ersten Männer schlaftrunken aus den Hütten. Sie schauten verwirrt umher, blickten seewärts zu den Booten und rannten schreiend auf sie zu. Weitere Gestalten strömten aus den armseligen Häusern.
    »Wartet«, befahl Sir Mortimor in leiserem Ton, so daß er nur von seinen Männern gehört wurde. »Sie sollen sich erst von ihren Waffen entfernen. Wartet... Jetzt!«
    »Ein Breugel! Ein Breugel...«
    Mit diesem Kriegsruf auf den Lippen setzte er die Treppe hinunter, indem er jedesmal drei bis vier Stufen auf einmal nahm. ,    Seine Männer setzten ihm Waffen schwenkend nach. Jim und Brian folgten ihnen ein wenig vorsichtiger, da sie die steilen Stufen nicht gewohnt waren; dann aber lief Brian schneller, holte Sir Mortimors Männer ein und drängte sie beiseite.
    Jim folgte ihm, so gut es ging, doch war es ihm unmöglich, Brian einzuholen, vom Gros der Bewaffneten ganz zu schweigen. Lediglich die Nachzügler holte er ein. Es dauerte nicht lange, dann hatten sie die Piraten am Strand erreicht, die zu den Booten rannten und sich plötzlich einer bewaffneten Streitmacht gegenübersahen. Da sie nur mit Messern bewaffnet waren, stoben sie in sämtliche Richtungen auseinander.
    Sir Mortimor hatte die beiden Schiffe erreicht. Er wandte sich zu seinen Männern um.
    »Kehrt um! Kehrt um! Zurück zum Dorf!«
    Die ihm nachfolgenden Männer machten kehrt. Bis zum Dorf war es nicht weit, so daß sie die nach wie vor aus den Häusern strömenden Mauren, von denen manche noch schlaftrunken und unbewaffnet waren, während andere bereits Schwerter und Schilde in Händen hielten, gleich darauf erreicht hatten. Als Jim zu ihnen stieß, war der Kampf bereits in vollem Gange.
    Jim ärgerte sich, weil er nicht daran gedacht hatte, wenigstens ein Schwert mitzunehmen. Vielleicht hätte es nicht zu seiner Dämonenerscheinung gepaßt, doch hätte er sich erheblich besser gefühlt, wenn er etwas in der Hand gehabt hätte, um die Piraten auf Distanz zu halten. Er versuchte, den Mangel dadurch wettzumachen, daß er in den höchsten Tönen heulte und mit den krallenbewehrten Händen herumfuchtelte.
    Gleich darauf wurde ihm klar, daß gar kein Anlaß bestand, irgend jemanden auf Abstand zu halten - aus dem einfachen Grund, daß jedermann sich bemühte, ihm gar nicht erst nahe zu kommen. Das galt auch für Sir Mortimors Männer. Brian hingegen wurde umringt von einem halben Dutzend Mauren.
    Was Brians Schwertarbeit anging, so war er seinen Gegnern haushoch überlegen, und an seiner Rüstung prallten die meisten Hiebe wirkungslos ab; seine Gegner waren jedoch zu zahlreich, als daß Jim dem Treiben tatenlos härte zusehen können. Daher stürmte er brüllend in ihre Richtung. Kaum hatten Brians Angreifer ihn erblickt, rannten sie auch schon fort. Jim näherte sich Brian, der sich auf das Schwert stützte, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Verdammt noch mal, James!« keuchte Brian. »Ihr habt sie alle verjagt!«
    Daß er Jim mit Namen anredete, schadete nichts. Selbst wenn sich jemand in ihrer Nähe befunden hätte, wären seine Worte im Kampfgetöse untergegangen.
    »Seid kein Narr, Brian«, erwiderte Jim, ebenfalls nach Luft schnappend. In den magischen Stiefeln, die ihn ein ganzes Stück größer machten, fiel ihm das Laufen schwer. »Das waren einfach zu viele für Euch!«
    »Ich habe Euch nicht um Hilfe gebeten...«, fauchte Brian, dann faßte er sich. »Allerdings gereicht es Euch zur Ehre, James, daß Ihr einem Ritter in vermeintlicher Not zur Hilfe geeilt seid.«
    »Einem Ritter und altem Freund!« entgegnete Jim.
    »Ich glaube eher, so hättet Ihr auch bei jedem anderen Ritter gehandelt«, sagte Brian. »Aber belassen wir es dabei. Ich weiß wohl, was ich an Euch habe, James. Aber seht nur! Es ist schon so gut wie vorbei. Die Piraten, die nicht tot oder verwundet sind, haben die Schiffe erreicht und stechen in See, und ihre Kameraden lassen sie im Stich.«
    Jim wandte sich um. Auf den ersten Blick wirkte alles beinahe lächerlich einfach nach der Aufregung und berechtigten Sorge, die zuvor in der Burg geherrscht hatten; dann aber bemerkte er die Gefallenen. Die Dorfstraßen und der Kiesstrand waren übersät mit Leichen. Die meisten von Sir Mortimors Bewaffneten waren damit beschäftigt, die Taschen der Gefallenen zu durchsuchen und die der Verwundeten

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