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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gang oder ein Balkon lag. Nicht minder großzügig bemessene Durchgänge in den Wänden zu beiden Seiten führten zu weiteren Räumen und gaben den Blick frei auf ähnlich hohe Decken und Steinwände.
    Die Steine waren kunstvoll ineinandergefügt und bildeten an der Wand zu Jims Linken in etwa fünf Metern Höhe eine Galerie. Diese wurde von einem gemauerten Gitter voller kleiner, verschlungener Durchbrüche abgeschirmt, das wie eine schmiedeeiserne Sichtblende wirkte, während man unbemerkt von dort herunterschauen konnte. An den Wänden waren überwiegend Kissen und niedrige Tische aufgereiht, so daß die Mitte vollständig frei geblieben war, wodurch der Raum noch größer erschien - ein Eindruck, der durch den hellen Stein noch verstärkt wurde. Helles Tageslicht durchflutete den Raum, nicht nur zwischen den Säulen, sondern entweder aufgrund der raffinierten Architektur oder mittels Magie auch aus anderen, verborgenen Teilen des Raums, so daß dieser in der Luft zu schweben schien.
    »Wenn Ihr mir folgen würdet, edle Herren«, sagte der rotgewandete Mann und führte sie durch einen der Durchgänge, die bis in eine Höhe von etwa anderthalb Meter rechteckig waren und sich dann zwiebeiförmig weiteten, um am Ende spitz zuzulaufen.
    Sie folgten ihm durch Räume, die von dem ersten kaum zu unterscheiden waren. Die Böden bedeckten Teppiche mit verschnörkelten Mustern. Hin und wieder erblickten sie mit weiten, grünen Blusen und Hosen bekleidete Männer.
    Jetzt erinnerte Jim sich wieder, daß die Männer, welche die Eingangstür verriegelt hatten, ebenfalls grün gekleidet gewesen waren. Der rotgewandete Mann achtete jedoch nicht auf sie, so daß Jim und Brian sie ebenfalls ignorierten, während sie Raum um Raum durchquerten, deren jeder von Tageslicht durchströmt wurde, selbst dann, wenn keine Fenster vorhanden waren und auch keine andere Lichtquelle zu erkennen war.
    Schließlich gelangten sie zu einer kleinen, verschlossenen rechteckigen Tür, die den beiden Türen am Eingang ganz ähnlich war; allerdings war sie aus poliertem, dunklem Holz gearbeitet, und der Türknauf schien aus Silber zu sein.
    Als der Rotgewandete davor stehenblieb, taten Jim und Brian es ihm gleich.
    »Herr«, sagte er zur Tür gewandt, »Sir James Eckert, der Drachenritter, ist da, zusammen mit seinem Gefährten Sir Brian Neville-Smythe. Was ist Euer Wille, o mein Gebieter?«
    »Sie sollen eintreten«, antwortete ihm eine tiefe, gelassene Stimme. »Ihr dürft Euch entfernen, Majid.«
    »Sogleich, Herr«, sagte Majid. Er wandte sich an Jim und Brian. »Abu al-Qusayr bittet Euch einzutreten.«
    Er trat beiseite, worauf sich die Tür leise und offenbar aus eigener Kraft öffnete. Jim blickte in einen Raum, der kleiner war als die anderen, gleichwohl aber eine hohe Decke hatte. Obwohl alle vier Wände fensterlos waren, herrschte darin das allgegenwärtige Tageslicht.
    An der gegenüberliegenden Wand saß ein breitschultriger Mann mit untergeschlagenen Beinen auf einem dicken, weißen Kissen, vor sich einen runden Tisch aus schwarzem Holz. Auf dem Tisch standen eine mit klarem Wasser gefüllte Schüssel und daneben ein Gerät aus Silber, dessen kunstvoll zusammengefügte Einzelteile anscheinend beweglich waren, im Moment aber stillstanden.
    Der Mann hinter dem Tisch hatte einen buschigen, weißen Bart und ein energisches Kinn. Offenbar hatte er die Mitte des Lebens bereits überschritten, doch war sein genaues Alter nur schwer zu schätzen. Er wirkte kräftig, hatte eine gerade Haltung und war mit einem langen Gewand bekleidet, das seine Beine gegenwärtig vollständig bedeckte und das den gleichen roten Farbton aufwies, den auch Carolinus bevorzugte - ein etwas gedämpfteres Rot als das von Majids Gewand. Er hatte eine hohe Stirn, dunkle Augen und ein hageres, sonnengebräuntes Gesicht mit einer geraden Nase und einem geraden Mund.
    Er wirkte vollkommen vertrauenswürdig und unerschütterlich, wie ein Fels in der Brandung.
    Jim und Brian traten in den Raum, worauf sich die Tür nahezu geräuschlos hinter ihnen schloß. Trotz der Wärme, die von dem Mann auszugehen schien, wirkte es hier drinnen kühler und eigentümlich frisch. Der Mann machte zu den Kissen an der Wand hin ein Zeichen, worauf drei von ihnen wie von selbst vor den Tisch rutschten.
    »Setzt Euch, Jim, und Ihr auch, Brian«, sagte er lächelnd. »Wie ich sehe, ist Majid entgangen, daß wir es mit drei Besuchern zu tun haben.«
    »Mit dreien, Sir?« entgegnete Brian nicht ohne

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