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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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laß uns miteinander reden.«
    Kobs Scheitel tauchte an der Oberkante des Kamins auf. Nach einer Weile erschien auch der Rest des Gesichts.
    »Wenn Ihr mein Herr seid«, sagte er, »wie habt Ihr mich dann genannt, bevor Ihr Euch anders besonnen habt?«
    »Ich habe dich Kob Eins von Malencontri genannt«, antwortete Jim. »Und wenn ich wollte, könnte ich dich immer noch so nennen. Bloß alle anderen dürfen es nicht.«
    Ganz allmählich kam Kob näher. Jim achtete darauf, sich nicht zu rühren.
    »Wenn Ihr es wirklich seid, Mylord«, meinte Kob mit schwankender Stimme, »was wollt Ihr dann von mir?«
    »Ich möchte, daß du tust, was wir besprochen haben«, erklärte Jim. »Sir Mortimor wird jeden Moment zurückkommen; und dann gehe ich mit ihm nach unten, zeige mich seinen Männern und versichere ihnen, daß alles in Ordnung ist. Ich werde ihnen nicht sagen, daß ich Sir James bin; aber ich möchte nicht, daß sie sich vor mir fürchten. Außerdem möchte ich, daß sie glauben, ich wolle ihnen helfen und auf ihrer Seite kämpfen.«
    »Ihr seht zum Fürchten aus!« Kob kam allmählich immer weiter ins Zimmer. »Seid Ihr Euch auch ganz sicher, daß Ihr es seid?«
    »Natürlich bin ich mir sicher«, sagte Jim. »Wir müssen jetzt aber allmählich los; die Sonne geht bald auf. Ich möchte, daß du gleich damit anfängst, Rauch zu sammeln, damit in etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten die ersten Rauchwolken am Heck der Schiffe aufsteigen. Es könnte sein, daß man den Rauch nicht gleich bemerken wird.«
    »Ach, ich habe den Rauch schon eingesammelt«, erwiderte Kob, diesmal mit festerer Stimme. »Da war überhaupt nichts dabei. Was soll ich als nächstes tun?«
    »Im Erdgeschoß gibt es einen Kamin, vor dem sich Sir Mortimors Männer versammelt haben«, antwortete Jim. »Würdest du dein Rauchbündel mitnehmen und dir anhören, was wir zu bereden haben? Sobald der Angriff unmittelbar bevorsteht, möchte ich, daß du dich zu den Booten begibst und den Rauch aufsteigen läßt. Wir werden wahrscheinlich alle die Burg verlassen, aber solange warten, bis wir den Rauch sehen und die Angreifer zu den Schiffen rennen, um das vermeintliche Feuer zu löschen. Wie lange wirst du brauchen, bis du die Schiffe erreicht hast und der Rauch aufsteigt?«
    »Ach, das geht ganz schnell«, antwortete Kob. »Wenn Ihr draußen angelangt seid, lasse ich den Rauch aufsteigen. Ich kann allerdings nicht versprechen, daß die Männer im Dorf ihn auch sehen.«
    »Das macht nichts«, sagte Jim. »Das erwarte ich auch gar nicht von dir...«
    Von der Tür vernahm man ein Scharren.
    »Brian?« rief Jim. »Kommt nur herein. Ich verschwinde jetzt, weil ich einige magische Verrichtungen zu erledigen habe. Statt dessen werdet Ihr den Dämon antreffen. Habt Ihr Sir Mortimor darauf vorbereitet, was ihn erwartet?«
    »Das habe ich«, antwortete Brian. »Soll ich zunächst allein eintreten?«
    »Das wäre mir recht, Brian«, erwiderte Jim. »Wenn Sir Mortimor so freundlich wäre, noch einen Moment draußen zu warten, würde ich Euch gern noch etwas sagen, ehe ich verschwinde.«
    Die Tür öffnete sich, und Brian trat ein.
    Jim winkte ihn näher zu sich heran.
    »Brian«, flüsterte er, »ich muß als Dämon eine andere Stimme verwenden. Laßt Euch davon nicht verwirren. Sir Mortimor könnt Ihr sagen, ich sei einfach verschwunden, nachdem ich mit Euch gesprochen habe. Ich glaube, damit wäre alles geklärt.«
    »Zweifellos«, pflichtete Brian ihm bei.
    »Dann laßt ihn rein«, meinte Jim.
    Brian wandte sich zur Tür und bat den Ritter herein. Sir Mortimor trat ein, erblickte Jim in seiner Dämonenverkleidung, blieb stehen, klappte den Mund auf, schloß ihn wieder, bekreuzigte sich und griff zum Schwert.
    »Ich bin unbesiegbar!« dröhnte Jim mit einer Stimme, die eine Oktave tiefer als seine übliche Stimme war und der er einen möglichst bedrohlichen Klang verlieh. »Niemand vermag mir standzuhalten, und ich nehme von niemandem Befehle entgegen! Aber ich werde Euch helfen. Führt mich nun zu den anderen Menschen.«
    Sir Mortimor versteifte sich, während sein Gesicht allmählich wieder Farbe bekam. Langsam nahm er die Hand vom Schwert.
    »So begleite mich, Dämon«, sagte er kaltblütig.
     

15
     
    »Wo, zum Teufel, steckt Sir Brian?« murmelte Sir Mortimor vor sich hin und blieb auf der Treppe stehen. »Eben war er doch noch da!«
    »Der große Magier Sir James«, dröhnte Jim, indem er zum ersten Mal vollen Gebrauch von seiner magischen Dämonenstimme machte,

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