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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die dreimal so laut wie seine gewöhnliche Menschenstimme war, »hat Sir Brian gebeten, vor dem Zimmer zu warten. Folglich hatte er vor Eurem Eintreffen keine Gelegenheit, ein Gebet zu sprechen, wie es vor der Schlacht seine Gewohnheit ist. Er wird sich uns in Kürze anschließen.«
    Sir Mortimor blickte ihn verblüfft an. Wahrscheinlich weniger deshalb, dachte Jim, weil es ihn erstaunte, daß Brian vor dem Kampf betete, als vielmehr aufgrund der Tatsache, daß jemand anderer über ein mächtigeres Organ verfügte als er. Allerdings faßte er sich gleich wieder.
    »Verdammt noch mal, die Männer dort unten haben Euch bestimmt gehört! Weshalb hat er nicht...« Nach einem Seitenblick auf seinen Begleiter wurde Sir Mortimors Stimme plötzlich erheblich milder und zuvorkommender. »...Weshalb hat Sir Brian mir das nicht gesagt, als wir vor der Tür gewartet haben? Aber wir sollten jetzt besser hinuntergehen. Ich gehe vor.«
    Er stieg die Treppe hinunter, und Jim folgte ihm in einigen Schritten Abstand. Im nächsten Moment konnten sie den Raum voller bis an die Zähne bewaffneter Männer überblicken. Trotz all ihrer Waffen drängten sie sich beim Anblick des Dämons in der Ecke gegenüber der Treppe zusammen.
    »Freut euch, Kinder!« Sir Mortimors Stimme füllte den Raum. »Dank Sir James haben wir alles, was wir für den Sieg brauchen. Hinter mir seht ihr einen Dämon, der unter seinem Befehl steht und an unserer Seite kämpfen wird; mit seiner Hilfe werden wir die Angreifer von unserer Küste vertreiben.«
    Man mochte es kaum glauben, doch die Bewaffneten hatten sich mittlerweile noch enger zusammengepfercht.
    Sir Mortimor und Jim hatten das Erdgeschoß erreicht.
    »Fürchtet euch nicht!« rief Sir Mortimor. »Dieser Dämon, genannt der Unbesiegbare, gehorcht Sir James, meinem treuen Freund, aufs Wort. Sir James' magische Pflichten hindern ihn gegenwärtig daran, sich uns anzuschließen; damit nichts schiefgeht, hat er uns seinen Stellvertreter geschickt. Und jetzt hinaus mit euch -aber leise, damit wir die Angreifer im Dorf nicht aufwecken. Sir Brian wird uns in Kürze nachkommen. Wir müssen nach Rauch von den Booten Ausschau halten!«
    Mit erstaunlicher Geschwindigkeit begaben sich die Bewaffneten durch das Innentor auf den Gang und dann durch das Außentor nach draußen auf den steilen Hang. Sie verteilten sich auf der Treppe und dem Hang vor der Burg. Das vor ihnen ausgebreitete Land und das Meer wirkten farblos im bleichen Schein der Morgendämmerung. Niemand regte sich im Dorf. Man vernahm keinen Laut. Auch auf den beiden Schiffen war alles still, so daß das regelmäßige Geräusch der Wellen, die sich am steinigen Strand brachen, deutlich zu vernehmen war. »Ah, Sir Mortimor und der Dämon!« Sir Brian war plötzlich vollständig gerüstet hinter Jim und dem hochgewachsenen Ritter aufgetaucht. Er stellte sich neben sie.
    »Ist schon irgend etwas zu sehen?« erkundigte er sich aufgekratzt. Sir Mortimor blickte ihn finster an.
    »Wir warten auf das erste Anzeichen, daß die Schiffe in Brand geraten sind«, sagte Sir Mortimor.
    »Ich bin sicher, es wird nicht mehr lange dauern«, entgegnete Brian. »Ein wunderschöner Morgen, findet Ihr nicht?«
    Wie stets vor einem Kampf hatte Brian gute Laune. Sir Mortimor war da offenbar anders geartet und wirkte nicht sonderlich erfreut darüber, nach einer schlaflos verbrachten Nacht in einen Kampf ziehen zu müssen, der ihn nicht nur alles kosten konnte, was er besaß, sondern obendrein auch noch das Leben.
    »Das dauert aber...«, setzte er an, doch in diesem Moment stieg eine graue Rauchfahne über dem Heck des Schiffes zu ihrer Rechten auf, und gleich darauf zeigte sich auch über dem Heck des anderen Schiffes Rauch.
    Die Rauchsäulen stiegen gerade in die unbewegte Luft empor. Sie wurden dicker und dunkler.
    »Wacht auf, ihr blinden, ungläubigen Idioten!« stieß Sir Mortimor zwischen den Zähnen hervor. »Habt ihr denn keine einzige verfluchte Wache aufgestellt? Muß denn keiner mal pinkeln?«
    Das Dorf schlummerte weiter, taub für seine Klagen. Der Rauch strömte immer dichter aus den beiden Schiffen hervor; jetzt vernahm man von den Booten Alarmschreie. Trotzdem war vom Hang aus immer noch keine Bewegung an Deck zu erkennen.
    »Gelobt sei der Herr!« flüsterte Sir Mortimor; dann auf einmal hob er seine Stimme zu voller Lautstärke, was sicherlich ausreichte, die meisten Schläfer im Dorf zu wecken. »Die Ruderer geben Alarm! Das sind bestimmt angekettete Sklaven,

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