Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
daß ich uns hier herausholen kann, ganz gleich, was geschieht. Der Grund, weshalb ich bis jetzt noch keine Magie verwendet habe, ist der, daß es vielleicht jemanden gibt, der herausbekommen möchte, was ich mit Magie alles anfangen kann. Deshalb habe ich auch nicht unsere wunden Handgelenke geheilt. Außerdem hätte man das bemerkt.«
    »Ach, Ihr meint die paar kleinen Quetschungen?« erwiderte Brian. »Das ist nichts, James. Gar nichts - das heißt, es sei denn, sie hinderten Euch, Eure Pläne auszuführen - was immer Ihr im Sinn haben mögt.«
    »Das tun sie nicht«, entgegnete Jim. »Am besten verhalten wir uns wie ganz gewöhnliche Gefangene; somit bleibt uns nichts anderes übrig, als auf eine Erklärung zu warten. Eigentlich glaube ich nicht, daß sie lange auf sich wird warten lassen...«
    Auf einmal unterbrach ihn eine unerwartete, wenn auch wohlbekannte Stimme.
    »Mylord!« rief Kob; als sie den Kopf wandten, zwängte sich der kleine Kobold gerade zwischen zwei Gitterstäben hindurch. Vor dem Gitter wedelte ein brauner Hund schmeichlerisch mit dem Schwanz. »Seht mal, wen ich mitgebracht habe, Mylord!«
    »Ich habe versucht, Eure Mitreisenden zu warnen«, sagte der Dschinn-Hund. »Aber entweder ist niemand aufgewacht, oder alle hatten Angst, nachzusehen, weshalb da jemand bellt, obwohl eigentlich kein Hund in der Nähe sein sollte. Statt dessen habe ich Euren Kobold aufgeweckt. Ich habe mich nach Kräften bemüht, Euch zu retten, Herr!«
    »Tatsächlich?« meinte Jim mißtrauisch, denn Kelb bemühte sich offenbar, die unschuldige und beinahe kindliche Ausdrucksweise nachzuahmen, derer sich Kob bediente.
    »Ach, das wollte ich Euch an dem Abend eigentlich noch sagen, Mylord«, meinte Kob hastig. »An jedem Lagerfeuer, das ich besuchte, versicherten sich die Leute gegenseitig, sie würden in dieser Nacht bestimmt besonders gut schlafen. Und wenn einer das gesagt hatte, sahen sich die anderen alle merkwürdig an und schwiegen eine Weile. Als ich zu Euch zurückkam, wart Ihr und Mylord Brian bereits eingeschlafen...«
    »Was ist denn das?« fragte Brian fassungslos. »Ein sprechender Hund?«
    »Das ist ein Dschinn, der mich um Hilfe gebeten hat«, antwortete Jim. »Ich habe mich allerdings noch nicht entschieden...«, setzte er deutlich vernehmbar hinzu, wobei er Kelb durchdringend musterte. »Kob, das solltest du dir merken. Alles, was du laut sagst, wird möglicherweise mitgehört. Wir vermuten, daß man uns hier belauschen kann.«
    »Im Moment belauscht uns bestimmt niemand«, entgegnete Kob. »Alle nehmen an irgendeiner Versammlung teil.«
    »An einer Versammlung?«
    »Ja, Herr«, warf Kelb rasch ein. »Sie bekommen Anweisungen für einen weiteren Überfall. Der Großmeister spricht zu ihnen.«
    »Hm...« Jim wandte sich an Kob.
    »Wie seid ihr beide hergekommen, Kob?«
    »Ach, ich habe ihn auf dem Rauch hierherbefördert«, antwortete Kob besorgt. »War das falsch, Mylord? Ich wußte nicht, wie ich Euch helfen sollte, aber ich dachte mir, wenn ich hierherkomme, würde Euch etwas einfallen. Ich würde Euch wirklich gern helfen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, meinte Kelb zu ihm, dann wandte er sich wieder an Jim und Brian. »O Ihr Herren, fürchtet Euch nicht. Solltet Ihr Euch aus irgendeinem Grund nicht aus eigener Kraft befreien können, werde ich Euch befreien, damit Ihr Eure Suche fortsetzen könnt.«
    »Was weißt du über unsere Suche?« fragte Jim scharf.
    In diesem Moment vernahm man Stimmen am Kopf der Treppe, die zu dem Zellentrakt hinunterführte. Kob verdrückte sich in einen finsteren Winkel, wo sich sein grauer Körper im Schatten verlor. Kelb wurde einfach unsichtbar.
     

19
     
    Die Stimmen kamen näher. Dann betraten vier Männer den Gang, darunter auch der Anführer der Gruppe, die Jim und Brian gefangengenommen hatte.
    Wortlos entriegelte er die Zellentür, bedeutete Jim und Brian herauszukommen und stieß sie vor sich her die Treppe hoch. Durch mehrere lange Gänge gelangten sie in einen großen, quadratischen Raum mit einer Kuppeldecke, in die mehrere Glasfenster eingelassen waren, durch die das Nachmittagslicht fiel. Am anderen Ende des Raums saß auf mehreren Kissen ein Mann, der Jim und Brian reglos entgegensah. Als er die Hand hob, entfernten sich die fünf Bewacher.
    Brian und Jim blieben vor dem Unbekannten stehen.
    Jim schätzte sein Alter auf Ende Vierzig oder Anfang Fünfzig. Er wirkte ein wenig übergewichtig, doch das mochte daran liegen, daß er mit untergeschlagenen

Weitere Kostenlose Bücher