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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Männern und Frauen angefüllt war, von denen viele rote Magierroben trugen
    – er hatte noch nie zuvor so viele Leute in Magiertracht aneinem Ort versammelt gesehen. Auf der Bühne, auf der Jim erschienen war, sprach eine Frau gerade zur Versammlung.
    Jim hatte die Frau schon einmal gesehen. Sie war eine der drei Magier der Kategorie Eins Plus auf dieser Welt, und sie war die Beobachterin – oder wie die Magier das damals genannt hatten – bei Carolinus' Duell mit einem Magier der Kategorie Zwei namens Son Won Phon gewesen. Dem Duell war eine Anklage von Son Won Phon vorausgegangen, nach der Jim orientalische Magie eingesetzt hatte, ohne dazu von einem Experten auf dem Gebiet ausgebildet worden zu sein.
    Nach ihrer Erscheinung zu urteilen, war die Frau im mittleren Alter. Sie war groß und dünn und wirkte ausgezehrt. Ihr knochiges Gesicht schien lang und die Miene darauf streng. Als Jim sie das letzte Mal gesehen hatte, trug sie eine dunkelgrüne Robe und eine enganliegende Kappe in der gleichen Farbe. Jetzt trug sie das Rot der Magier. Ihre Kleidung war sauber, schien aber schon lange in Gebrauch zu sein. Jim forschte in seiner Erinnerung. Wie war noch mal die korrekte Aussprache ihres Namens?
    Was auch immer sie der Versammlung gerade sagte, sie war von Jims Erscheinen unterbrochen worden. Sie wandte sich wie alle anderen, die auf den Plätzen saßen, ihm zu. Einen Augenblick lang herrschte Totenstille, dann setzte Gemurmel ein…
    »Drachenritter…«
    »…nein, nein, nicht mehr als Kategorie Drei Plus, versichere ich Euch!«
    »Außerordentlicher Kreditrahmen. Man sagt… (murmel, murmel)… Carolinus, aber…«
    »Wie kamt Ihr hierher, Jim?« verlangte die hochgewachsene Frau zu wissen. Als sie sprach, verstummten alle anderen.
    »Ich glaube, Carolinus hat mich geschickt«, sagte Jim. »…in gewisser Weise. Oder vielleicht hat er nur ein paar Runen ausgenutzt, die über dem Eingang eingraviert waren; sie lauteten ›WER EINTRITT, GEHT FORT, WER FORTGEHT, KEHRT ZURÜCK…‹«
    »Ha!« sagte sie so wild, wie Jim es auch von Brian kannte. »Das ist unser Carolinus – ihre eigene elementare Wurzelmagie auszunutzen!«
    Dann brach ein Sturm von Fragen über Jim herein. Die Frau wandte sich der Versammlung zu, hob die Hand, und alle Stimmen außer der ihren verstummten.
    »Nun, Jim«, begann sie kaum weniger streng, als sie gerade die Versammlung angefunkelt hatte, »wie kommt es, daß Ihr da wart, als Carolinus diesen besonderen Wurzel-Befehl
    ausnutzen konnte?«
    »Nun, seht Ihr, Magierin Kinety…«, begann er.
    »KinetetE«, grollte sie.
    »Es tut mir leid.« Jim versuchte, Ihren Namen so auszusprechen wie sie, mit der Betonung auf dem letzten E.»Kinetet… Ä?« Jims Versuch, diesen Laut nachzuahmen, war ein Mißerfolg auf ganzer Linie.
    »Nein«, sagte sie. »Kin-eh-tet-E. Betonung auf dem letzten
    E. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Sprecht es aus, wie immer Ihr wollt, aber beantwortet meine Frage.« »Also«, sagte Jim. Plötzlich fühlte er sich wieder wie ein
    Erstkläßler vor seiner riesengroßen Lehrerin – und tatsächlich war KinetetE ungefähr acht Zentimeter größer als er. In wenigen Sätzen skizzierte er die Ereignisse, die auf die Entführung des kleinen Robert gefolgt waren. KinetetE unterbrach ihn, als er auf Hill zu sprechen kam.
    »Was ist er?« bellte sie.
    »Ein Wurzel – ein Prinz der Wurzel, glaube ich, aber das wußten wir zu Beginn nicht.« Er umriß den Rest der Reise bis zur Begegnung mit Hills Onkel. »Wie dem auch sei«, schloß er, »gerade in dem Augenblick ließ der König Carolinus erscheinen. Carolinus befahl ›GEH FORT‹ – und hier bin ich.«
    Jim brauchte eine Atempause. Er hatte die ganze Geschichte fast ohne Luft zu holen erzählt.
    »Ha!« sagte KinetetE erneut, diesmal nachdenklich, aber noch immer kraftvoll. »Doch Ihr sagtet, Ihr hättet Carolinus gesehen. Wie geht es ihm?«
    »Der König hielt ihn in einem Käfig gefangen, und Carolinus sah sehr schlecht aus. Er konnte kaum stehen.«
    Ein Stöhnen und leises Zornesgrollen ging durch die Versammlung.
    »Wart Ihr Euch bewußt«, fauchte KinetetE, »daß Carolinus zu dem, wer auch immer da unten König sein mag, mit der besonderen Erlaubnis unseres weltweiten Magierkollegiums aufgebrochen war? Er hatte den vollen Botschafterstatus erhalten, um sich um eine Bedrohung zu kümmern, die alle Königreiche aus dem Gleichgewicht zu bringen scheint.«
    »Nein, das wußte ich nicht«, antwortete Jim. »Ich habe

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