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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ihn vor unserer Reise kurz gesehen und gesprochen, aber selbst da war er nur als Projektion und nicht in persona anwesend. Er erschien noch einmal, bevor wir nach Lyonesse kamen, und wieder nur als Projektion. Ich denke, es war eine Botschaft, die er absichtlich für uns zurückgelassen hatte, falls wir dort auftauchen sollten, und die erst durch unsere Anwesenheit
    sicht- und hörbar wurde. Aber er hat uns nur gewarnt, daß Lyonesse ein Land voller Magie und nicht ungefährlich für uns sei.«
    »Nun, jetzt wissen wir es«, sagte KinetetE. »Der Wurzelkönig denkt offensichtlich, daß er mit einem Magier der Kategorie Eins Plus machen kann, was er will. Wir werden ihm das Gegenteil beweisen müssen!« Die Versammlung bekundete knurrend ihre Zustimmung – ein Laut, den man von distinguierten Magiern kaum erwartet hätte.
    »Aber Hills Onkel besitzt die einzige Magie, die in diesem Königreich erlaubt ist, oder nicht?« warf Jim ein.
    »Er hat sie, aber er besitzt sie nicht!« verbesserte KinetetE scharf. »Er kontrolliert sie nur, solange er rechtmäßig die Robe trägt, die mit dem Großen Silber besetzt ist – wißt Ihr, was das ist?«
    Jim schüttelte den Kopf. »Großes Silber bildet einen winzigen Anteil am gewöhnlichen Zinn, den nur Wurzel erkennen können«, erklärte sie. »Es wird von der Magie des Wurzelkönigs gepreßt, wie Kohle von dem Gewicht der Erde zu Diamanten gepreßt wird, und verwandelt sich dadurch zu Edelsteinen – den seltensten, die es gibt. Diese Edelsteine auf seiner Robe und dem Thron sind die Quelle seiner Magie. Aber er muß beides rechtmäßig besitzen, oder es kann ihm wieder weggenommen werden. Dann wird jemand anders König der Wurzel und bekommt alles.«
    Sie hielt inne, ihre dunklen Augen blickten in weite Ferne, bevor sie sich wieder Jim zuwandte.
    »Ja«, sagte sie mehr zu sich selbst. »Wir müssen alles gründlich durchdenken. Ihr wißt nicht, warum Carolinus Euch zu uns gesandt hat?«
    »Er muß das im voraus geplant haben, für den Fall, daß ich verschwinden müßte.«
    »Das denke ich auch.« KinetetE wandte sich der Versammlung zu. »Barron, ich muß Euch bitten, hier heraufzukommen.«
    Einen Augenblick lang geschah nichts, dann erschien ein kleiner Mann in den Fünfzigern, dicklich, mit einer Knopfnase und einem kleinen Mund, ständig blinzelnden wasserblauen Augen und struppigem Haar. Er trug ebenfalls eine rote Robe und einen hohen, spitzen roten Hut. Nichts davon schien ihm gut zu passen. Er sah genauso aus wie jemand, der eine Metallbrille tragen sollte. Brillen standen natürlich in dieser Zeit nicht zur Verfügung – ohnehin hätte ein Magier dafür keine Verwendung gehabt, konnte er seine Sehfähigkeit doch jederzeit magisch und nach Wunsch verändern.
    »Wenn es sein muß«, gab er mit verärgerter Tenorstimme zurück.
    »Es wird Euer Geist und meiner sein sowie was auch immer wir von unserem jungen Novizen hier erfahren können«, sagte KinetetE. »Wenn der König der Wurzel uns so trotzen und eines unserer wertvollsten Mitglieder mißhandeln kann, dann ist das etwas, was uns alle bedroht. Etwas, das diesen König sich trauen läßt, sich mit uns anzulegen.«
    »Nun«, sagte Jim, »vielleicht hält sich dieser neue König, der den rechtmäßigen Herrscher – Hills Vater – getötet zu haben scheint, um den Thron an sich zu reißen, jetzt für unangreifbar – aus welchen Gründen auch immer.«
    »Sprich nur, wenn du gefragt wirst, Junge!« bellte der Mann, der zu KinetetE aufs Podium gekommen war. Er war beträchtlich kleiner als die Magierin und Jim.
    »Ich sage Euch«, beharrte Jim stur, »da steckt mehr dahinter!«
     

Kapitel 25
     
    »ALSO WIRKLICH!« SAGTE BARRON, »Ist der aber vorlaut! Wenn Magier reden, haben Novizen zu schweigen. Magierin KinetetE und ich werden die Angelegenheit enträtseln!«
    Es lag nicht am Tonfall des Mannes oder seiner Annahme, daß Jim unmöglich eine Hilfe sein konnte, die Jim zum Verstummen brachte – es war die vollkommene Aussprache von KinetetEs Namen. Barron war, wie Jim sich jetzt erinnerte, der dritte Magier der Kategorie Eins Plus. Davon abgesehenmerkte Jim, wie Ärger in ihm aufstieg – und wenn er ärgerlich wurde, dann wurde er stur. Er hatte solche Leute schon im zwanzigsten Jahrhundert getroffen und wußte aus Erfahrung, er würde nie mehr etwas sagen können, wenn er sich so etwas von jemandem wie Barron bieten ließ. Der einzige Weg, mit ihm klarzukommen, war Konfrontation.
    »Nein«, sagte er. »Keiner

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