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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sagte Jim und freute sich, daß seine Vermutung richtig gewesen war.
    »Verzeihung, Sir James«, sagte Edgar, »aber das ist nur Jeu de Paume. Einer der zwei Männer, die Ihr erwähnt hattet, der Jüngere, könnte drüben auf der rechten Seite des Hofes stehen und zuschauen. Seht Ihr ihn?«
    Jim blickte sich aufmerksam um. Er sah einen großen, jungen Mann, aber dessen Haar war zu hell, und er ähnelte
    auch sonst keinem der Gesuchten.
    »Nein«, meinte Jim. »Der ist es nicht.«
    »Verzeihung, Sir. Dann werden wir weitersuchen müssen.«
    Das taten sie auch. Sie gingen durch schmutzige Gänge und Höfe, in denen sich nur wenige Personen aufhielten. Edgar präsentierte drei weitere Kandidaten für die Rolle des jüngeren Mannes und zwei für die Rolle des älteren, aber Jim schüttelte bei allen den Kopf.
    »Vergebt mir, daß ich frage, Sir James«, begann Edgar, »aber seid Ihr vollkommen sicher, daß Ihr die Gesuchten nicht schon gesehen habt? Es ist leicht möglich, sich zu täuschen, wenn man jemandem nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hat.«
    »Ich bin mir sicher. Wir suchen weiter.«
    »Nun gut, Sir James. Hier entlang bitte.« Dieses Mal führte Edgar ihn eine Treppe hoch in den ersten Stock. Dort gingen sie einen langen, recht schmalen Steinkorridor entlang, der zudem außerordentlich staubig war, als würde er üblicherweise nicht benutzt. Jim nieste zweimal, und Edgar wünschte Gesundheit.
    »Nur der Staub«, sagte Jim.
    »Das freut mich zu hören«, sagte Edgar. Er ging jetzt ein wenig hinter Jim. »Gleich sind wir beim nächsten. Aber der Gang ist hier recht eng, wenn Ihr also vorausgehen wollt…«
    Der Gang wurde tatsächlich schmaler, und Jim ging voran.
    Was ihn warnte, wußte er nicht einmal, aber plötzlich drehte er sich um. Im selben Augenblick erhielt er einen heftigen Schlag gegen die rechte Schulter. Er stolperte leicht und beendete seine Drehung. Er sah, wie Edgar breitbeinig dastand und ihn mit einer Mischung aus Schreck und Furcht anstarrte. Die Scheide an seinem Gürtel, die das Messer hielt, das er wie jeder andere trug, um damit zu essen oder eine Waffe für Notfälle zu haben, war leer.
    Jim brauchte nicht erst den Anblick der leeren Scheide, um zu verstehen, was geschehen war. Er fühlte bereits die Auswirkungen des Schocks, auch wenn er keine Schmerzen empfand. Er spürte, daß sich da auf jeden Fall etwas an oder in seinem Rücken befand.
    Er hatte sich offenbar gerade rechtzeitig umgedreht, so daß das Messer ihn zwar getroffen hatte und noch in ihm steckte, aber nicht dort, wohin es gezielt worden war. Er fühlte, wie ihn seine Kräfte verließen, und ein blutroter Schleier legte sich vor die Augen. Er hob eine schwere Hand und deutete damit in Edgars Richtung – das hoffte er jedenfalls. »Still!« vermochte er noch mit letzter Kraft zu sagen.
     

Kapitel 26
     
    EDGAR HATTE NICHT EINMAL DIE ZEIT, seinen Gesichtsausdruck zu verändern. Er war plötzlich in der Bewegung eingefroren. Eingefroren, als er versuchte fortzurennen, mit einem furchtsamen Ausdruck auf seinem langen Gesicht.
    Gegen die Wand gelehnt, damit er nicht fallen konnte, versuchte Jim, das Messer zu ergreifen, das immer noch in der Schulter steckte, und es herauszuziehen. Aber er konnte kaum mit den Fingerspitzen drankommen. Es bestand nicht die geringste Hoffnung, es fest genug greifen zu können, um es zu entfernen.
    Er konnte sich im Augenblick nichts Magisches vorstellen, was ihm zu helfen vermochte. Aber einfach seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was er tat, war vielleicht ein Weg. Er durchlief den gleichen Prozeß wie bei der Schaffung von Magie, als er versuchte sich vorzustellen, was er tun müßte. Bloßes Denken stellte im Augenblick allerdings schon eine große Herausforderung dar.
    Er stellte sich den Nebel vor, der seine Sehfähigkeit bedrohte, und wie dieser weggeschoben wurde, so daß er eine Kugel formte, in derem Inneren er stand und klar denken konnte. Er verspürte immer noch keinen Schmerz, auch wenn er etwas in seinem Fleisch fühlte, was dort nicht hingehörte. Es war wie ein Gewicht, das ihn nach hinten und gleichzeitig nach unten zog – tatsächlich fühlte es sich viel schwerer an, als es überhaupt sein konnte. Nein, für sein Problem gab es nur eine Lösung. Er würde Edgar benutzen müssen.
    »Edgar«, sagte er laut und wandte dem Mann einmal mehr seinen Rücken zu, »Euer Körper ist von der Hüfte an frei. Der Rest von Euch bleibt still. Ihr werdet den Handgriff Eures

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