Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Edgar ihn nicht mehr mit seinem Körper verdeckte.
    »Kommt mit, Jim.«
    Barron drehte sich um und marschierte zu der Tür, die Edgar ihnen gewiesen hatte. Jim folgte ihm in einen Raum, der mit zwei einfachen Holzschemeln und zwei Polsterstühlen möbliert war. Barron nahm einen Stuhl und bedeutete Jim, auf dem anderen Platz zu nehmen. Sie setzten sich.
    Dieser Raum hatte ebenfalls ein Fenster, durch das Anfeuerungsrufe zu hören waren. Jim versuchte sich vorzustellen, was da wohl getan oder gespielt wurde. Ein Burghof schien für Mannschaftsspiele kaum geeignet. Vielleicht Tennis.
    »Magier«, sagte er, »wie heißt er? Der, den Ihr eben im Schlafraum aufgeweckt habt?«
    »Edgar«, sagte Barron fast geistesabwesend, »Edgar de Wiggin. Er läßt sich ganz schön Zeit.«
    »Wir haben uns doch gerade erst gesetzt, Magier«, meinte Jim. »Die drei Minuten können noch nicht um sein.«
    »Vielleicht nicht.« Barron hatte seine Beine übereinandergeschlagen und trommelte mit den Fingern der rechten Hand auf das Knie. »Er ist ein aalglatter Bursche. Ich muß die Zügel straff halten. Nicht, daß er nicht nützlich wäre – ah, da ist er
    ja!«
    Edgar de Wiggin trat gerade ein.
    »Ihr bietet einen abstoßenden Anblick«, sagte Barron kalt und sah ihn an. »Schnürt Euren Hosenbeutel zu.«
    »O Verzeihung, Magier.« Während er sich diesem ganz und gar männlichen Kleidungsstück widmete, kam er auf sie zu, zögerte und setzte sich dann auf einen der ungepolsterten Stühle.
    »Es erfreut mein Herz, Euch zu sehen, Magier«, sagte er. Unter dem glatten Haar setzte sein herzförmiges Gesicht ein breites Lächeln auf, konnte aber den mißtrauischen und unsicheren Ausdruck nicht ganz vertreiben. Kein Aussehen für einen Treuhänder, dachte Jim.
    »Verschwendet nicht meine Zeit, Edgar«, sagte Barron. »Ihr kennt Lady Agatha Falon?«
    »Warum? Wir sind keine engen Freunde«, antwortete Edgar und lächelte weiter. »Sie verbringt aber sehr viel Zeit mit Seiner Majestät und anderen wichtigen Leuten bei Hofe. Ich bin ein Kammerherr des Königs, aber sie hat genug mit denen von höherem Rang zu tun. Ich würde nicht annehmen…«
    »Wir sind nicht an Eurer Annahme interessiert«, sagte Barron. »Wir wollen Kenntnisse über sie sammeln. Ist sie die ganze Zeit hier?«
    »Oh, sie verläßt den Hof fast nie«, sagte Edgar, »nicht mal, um in London den Ball des spanischen Botschafters zu besuchen oder für ein wichtiges Essen. Ich kann ihr eine Nachricht zukommen lassen, wenn Ihr es wünscht.«
    »Ich wünsche es nicht. Wie ich schon sagte, bevorzuge ich Kenntnisse. Mit wem umgibt sie sich? Ich meine keine Bediensteten, sondern eher niedere Herrschaften, die ihr… bisweilen einen Gefallen tun.«
    »Hmm, es gibt viele, die ihre Gunst erringen wollen.« Das Lächeln war schließlich verschwunden, aber Edgars Gesicht weckte immer noch den Anschein von Verschlagenheit und Geheimnistuerei. »Ihr meint nicht die Herrschaften von Rang, wie etwa den Grafen von Cumberland?«
    »Nein, nein«, sagte Barron. »Ich sprach doch von deutlich niederen Herren, oder etwa nicht? Davon abgesehen dachte ich, Ihr hättet erzählt, daß sie an Seiner Majestät interessiert sei.«
    »Oh, das ist sie, Magier. Aber sie versteht sich auch mit Leuten wie Cumberland und Gloucester und den Despensers ganz hervorragend. Aber da sind viele von geringerem Rang, die hoffen, durch ihre Gunst Vorteile zu gewinnen, da sie Seiner Majestät sehr eng verbunden ist.«
    »Jim«, befahl Barron, »beschreibe ihm die beiden Männer.«
    »Sicher, Magier, wenn Ihr das für klug haltet.«
    »Klug? Klug?« fauchte Barron.
    »Ich fürchte, ich weiß fast nichts über diesen Herren«, gab Jim zu.
    »Na und?« erwiderte Barron. »Er ist vollkommen harmlos – für uns. Wie ich Euch schon sagte, er heißt Edgar de Wiggin – in Wahrheit der Bastardsohn eines Mitglieds der Spanischen Botschaft, der hier zurückgelassen wurde. Er wird bei Hofe geduldet, da er eine Art private Verbindung zwischen dem englischen und spanischen Thron darstellt. Er spricht Spanisch und spioniert für den König die spanischen Gäste am Hofe aus. Er gehört nur dem Namen nach der Königlichen Garderobenverwaltung an. Das ist alles, was er ist, ein kleiner Baron ohne einen Penny.«
    Jim fühlte Ärger in sich aufsteigen. Er war selbst einer der pennylosen Barone, aber es war vermutlich unklug, seinMißbehagen über Barrons Äußerung ausgerechnet jetzt zu zeigen.
    »Ich suche zwei Männer«, sagte Jim zu Edgar.

Weitere Kostenlose Bücher