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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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darauf zu. Als er auf das Bett krabbelte, fiel ihm ein, daß das gute Stück aller Wahrscheinlichkeit nach voller Wanzen, Flöhe und Läuse war, und er versiegelte magisch Bettzeug und Matratze, so daß die Tierchen aus dem Stoff nicht herauskommen konnten.
    Halb auf der Seite liegend, lehnte er sich mit Hilfe eines Kissens gegen das Kopfbrett. Das Kissen half nicht gegen den Schmerz, aber die Freude, endlich liegen zu dürfen und nicht mehr mühsam aufrecht stehen zu müssen, war überwältigend.
    Jim seufzte erleichtert und nahm dann einen tiefen Atemzug. Daraufhin mußte er explosionsartig niesen. Erst jetzt nahm er wahr, daß der Raum von einer dicken Staubschicht überzogen war und auch das Kissen, auf das er sich stützte, so staubig war, daß Jim augenblicklich von einer dichten grauen Wolke umgeben war.
    »Edgar, ist es möglich, daß sich jetzt irgendwer in einem Eurer Zimmer aufhält?« fragte er.
    »Nein, Magier«, antwortete Edgar und fügte dann vorsichtig hinzu, »das glaube ich jedenfalls nicht.«
    »Das wäre auch besser so«, sagte Jim grimmig. Edgars Schlafgemach mit seinem Bett und all seinen Kissen und Decken – hübsch und sauber – drängte sich verlockend vor Jims inneres Auge. Magisch brachte er sich und Edgar dorthin
    – sich selbst und den Ungezieferschutz sogar gleich ins Bett. Er lehnte sich erneut gegen ein Kopfbrett mit einem Kissen im Rücken, seufzte wieder, mußte diesmal aber nicht niesen. Es schien ihm, als ob der Schmerz in seinem Rücken nicht mehr so stark wäre.
    Nach einer Weile fiel ihm auf, daß Edgar seltsam still neben dem Bett stand, den Arm immer noch ausgestreckt. Jims Gedanken wurden klarer, und er dachte, daß er diese ganze Angelegenheit mit seiner Stichverletzung denkbar ungeschickt angefangen hatte. Alles, was er jetzt noch tun mußte, war, einen Schutz um sich und das Bett zu errichten und einen weiteren um die Innenseiten der Wände, so daß Edgar nicht raus konnte, und dann könnten sie sich beide entspannen.
    Er setzte beide Schutzzauber und bestimmte, daß er und Edgar sich durch die unsichtbare magische Wand würden unterhalten können. Dann blickte er Edgar fast mitleidig an.
    Mit einem Befehl löste er den Zauber von Edgar. Edgar fiel in sich zusammen. »Setzt Euch auf den Stuhl.«
    Edgar sank auf dem Stuhl nieder. Er kauerte sich zusammen und versuchte zu Atem zu kommen. Jim beobachtete ihn und fragte sich beinahe belustigt, was beispielsweise Brian davon hielte, jemanden wie Edgar zum Ritter zu schlagen.
    Nun, da er sicher war, fühlte Jim auch die Erschöpfung. Er erkannte plötzlich, daß er eine recht lange Zeit weder geschlafen noch gegessen hatte. In de Höhle des Wurzelkönigs waren er, Dafydd und Brian zu angespannt gewesen, um an Essen oder Schlaf auch nur zu denken.
    Jim wollte Edgar schon einen Bediensteten rufen lassen, um Essen zu bestellen, oder ihn selbst schicken, um etwas zu holen. Dann fiel ihm sein eigener Schutzzauber wieder ein. Wie dieser zu umgehen war um an das Gewünschte zu kommen, mußte er sie erst überlegen. Entschlossen verbannte er jeden Gedanken an Schlaf und Essen, während er über das Problem nachdachte.
    Am wichtigsten schien: Jim war jetzt sicher, niemand konnte ihm irgend etwas antun. Keine Macht in dieser Burg konnte den Schutz durchbrechen. Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er, daß Edgar seinen Befehlen gehorchen würde – zumindest im Augenblick.
    »Edgar«, sagte er.
    »Ja, Magier?«
    »Ich werde mich jetzt ausruhen. Und Ihr geht los und besorgt mir etwas zu essen und zu trinken. Ihr werdet niemandem sagen, daß ich hier bin, und Ihr werdet auch niemanden mitbringen. Ich werde Euch magisch belauschen und beobachten. Und ich kann auch aus der Ferne zuschlagen. Sagt niemandem – habt Ihr verstanden? – sagt niemandem, daß ich hier bin.«
    »O Magier!« Edgar faltete die Hände wie zum Gebet. »Das werde ich nicht. Ihr könnt mir vertrauen.«
    »Es wäre auch besser für Euch«, grollte Jim und dachte, daß er in letzter Zeit häufig Drohungen ausgestoßen hatte. Er hob den Schutz an der Tür auf, als Edgar ging, und setzte den Zauber wieder so, daß nur Edgar eintreten konnte, wenn er zurückkam.
    Als sich die Tür schloß, sackten Jims Augenlider herab. Bei all den Unannehmlichkeiten durch die Wunde würde er gewiß nicht einschlafen können, sagte er sich. Dennoch schloß er die Augen und versuchte wie ein guter mittelalterlicher Ritter, alles zu vergessen. Daher war er verständlicherweise

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