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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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grauenvoll an. Aber als der Kessel es mit seiner eigenen klagenden, pfeifenden, dünnen Stimme nachsang, klang es schon ein wenig besser.
    »Nun«, sagte Jim, »vielleicht hilft das ja. Danke, Kessel.«
    Der Kessel antwortete mit einem kurzen, scharfen Pfiff.
    »Dir auch alles Gute!« Jim ging durch die Tür, die sich
    hinter ihm schloß. Nur aus Neugier versuchte er, sie zu öffnen, aber sie war so fest verschlossen wie zuvor.
    Er wechselte wieder in seine Drachengestalt. Voller Trübsinn flog er heim nach Malencontri.
     

Kapitel 14
     
    JIM WAR AM NÄCHSTEN MORGEN immer noch trübsinnig. Er hatte gut geschlafen, aber gleich nach dem Aufwachen suchten ihn wieder die Sorgen heim und piesackten ihn auch beim Frühstück – das durfte er gnädigerweise in der Kemenate einnehmen, beim Mittag- und Abendessen bestanden die Bediensteten aber darauf, daß in der Großen Halle getafelt werden müsse. Angie war bereits gegangen, als Jim noch schlief, und so hatte er nur seine eigenen Gedanken zur Gesellschaft. Dafür waren davon reichlich viele vorhanden.
    Daß Carolinus ausgerechnet jetzt, da sie ihn brauchten, nicht zu erreichen war, war übel, aber dieses Problem mußte Jim fürs erste beiseite schieben. Ohne Hoffnung auf Erfolg versuchte er, KinetetE zu rufen. Seine Einschätzung war treffend, denn er erhielt keine Antwort. Dann versuchte er seinerseits, sich selbst zur Magierin zu versetzen, aber so etwas hatte er noch nie geschafft, wenn er keine Vorstellung vom Ziel hatte. Erwartungsgemäß gelang das denn auch nicht. Auch den Gedanken an KinetetE schob er beiseite.
    Zuerst, sofort, mußte er das erledigen, was er am meisten fürchtete. Er mußte Brian beichten, wer ihn verletzt hatte. Gedankenverloren ging er durch die Tür und stieß gegen zwei Frauen, die gerade eintreten wollten.
    »Mylady ist nicht hier…«, begann er.
    »Wissen wir«, sagte die kleinere der beiden scharf. »Wir haben sie eben getroffen, und sie hat uns schon mal vorgeschickt.« Jim blinzelte und tauchte aus der Tiefe seiner Gedanken auf.
    »O hallo!« sagte er, als er sie erkannte. »Geronde! Danielle!«
    »Ich habe gerade nach Brian gesehen«, sagte Geronde, die kleinere der beiden. »Ihr hattet doch nicht angenommen, daß ich auf Burg Malvern bleiben würde, wo Brian so schwer verletzt ist?«
    »Nein, natürlich nicht. Ganz bestimmt nicht. Ich habe nur nicht erwartet…« Jim verstummte lieber, bevor er noch etwas Falsches sagte.
    »Ich schätze, daß Ihr Dafydd in der Großen Halle finden werdet«, sagte die hochgewachsene junge Frau des walisischen Bogenschützen, die auch nach der Geburt von zwei Kindern immer noch berückend schön war.
    »Selbstverständlich. Wunderbar, Euch beide zu sehen. Ich bin gestern zu Carolinus' Hütte gegangen, aber ohne Erfolg«, sagte Jim und bemerkte noch bevor er die Worte ausgesprochen hatte, daß sie bereits Bescheid wußten.
    »Oh?« sagte Danielle.
    »Ach, ja?« sagte Geronde.
    Geronde öffnete die Tür der Kemenate. Die Zwei rauschten an ihm vorbei, gingen hinein und schlossen die Tür hinter sich. Er blieb allein im Korridor zurück. Wirkte er so abstoßend, wenn er unrasiert war?
    Diese Begegnung hatte nicht eben dazu beigetragen, daß er einem Besuch bei Brian mit größerer Freude entgegensah. Nichtsdestotrotz ging er zum Zimmer hinunter, in dem der Freund lag.
    »James!« sagte Brian, der schon im Bett saß und deutlich weniger bleich als gestern wirkte. »Ich hatte gehofft, daß jemand vorbeikommen würde – ganz besonders Ihr! Es ist verdammt langweilig, hier zu liegen. Besonders, wenn ich weiß, daß ich aufstehen und herumlaufen könnte.«
    »Noch nicht, Brian.« Jim blickte die hier postierte Bedienstete an, die auf einem Stuhl in einer Zimmerecke saß. »Bet, geh nach draußen und schließe die Tür hinter dir. Warte im Gang, bis ich dich rufe.«
    »Ja, M'lord.«
    »Setzt Euch! Setzt Euch!« sagte Brian. Jim schob Bets Stuhl näher ans Bett und nahm Platz. »Das letzte, woran ich mich erinnern kann, war, daß ich oben in Cumberland war und Ihr hier in Somerset.«
    »Nicht ganz. Tatsache ist, daß ich auch oben in Cumberland war – wie Ihr.«
    »Wirklich! Ich will gehenkt und gevierteilt werden, wenn ich mich daran erinnern könnte!«
    »Nun, erinnert Ihr Euch, daß der Trupp, mit dem Ihr zusammen wart, von einer anderen Gruppe im Skiddaw-Wald angegriffen wurde?«
    Brian rieb sich die Stirn.
    »Ja, da war was. Aber ich erinnere mich nicht, Euch da
    gesehen zu haben, James.«
    »Ich stand

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