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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die ich riechen könnte.«
    »Gut gesprochen«, sagte Aragh. Er streckte seinen Hals, so daß sich seine Nase über dem Loch befand. Seine Nüstern weiteten sich für eine Sekunde. »Wenn Ihr eine Nase hättet, die was taugt, dann hättet Ihr den Geruch nach Fleisch bemerkt – gekochtem Fleisch.«
    »Fleisch?«
    »Genau das habe ich gesagt. Fleisch. Als ich das erste Mal zu diesem Loch kam, gab es diesen Geruch nicht. Das Loch endete hier.«
    »Wie konntet Ihr das feststellen. Vielleicht ging es doch weiter als Ihr dachtet.«
    »Das tat es nicht. Ich weiß nichts über das Loch in Eurer Burg, aber dieses geht zwei Meter runter. Ich bin nicht hineingekrochen, aber ich habe den Kopf hineingesteckt und gewartet, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Dann konnte ich sehen, wo es in einen ebenen Tunnel überging, und zwar in Richtung Sonnenuntergang. Jetzt ist da auch ein Tunnel in die andere Richtung. Der ebene Tunnel könnte beliebig lang sein. Ich denke, daß der, der Euren Robert gestohlen hat, sich durch diesen Gang davongemacht hat.«
    »Was hat es dann mit dem gekochten Fleisch auf sich?« fragte Jim.
    »Das kann nur von unserer Burg kommen, Jim!« warf Angie ein.
    »Hmm«, überlegte Jim, »dieses Loch wurde also zuerst gegraben, danach das andere von hier zur Burg, um Robert zu entführen.« Angie sah ihn an.
    »Ich verstehe nicht, was hier vorgeht«, sagte Jim. »Aber wer auch immer diese Löcher gebuddelt hat, kann wirklich gut
    graben – wie ein riesiger Maulwurf.«
    »Hier gibt es keine riesigen Maulwürfe«, warf Aragh ein.
    »Nun, über diese Frage werden wir uns jetzt keine Gedanken machen. Immerhin wissen wir jetzt mehr als vorhin. Ein Segen, daß Ihr das Loch bemerkt habt. Morgen sollten wir beraten, wie wir weiterhin vorgehen. Dann wäre auch Dafydd da und Brian wäre kräftig genug, um mit uns in der Großen Halle sitzen zu können. In der Zwischenzeit werde ich sehen, was ich in Carolinus' Haus herausfinden kann.«
    »Besser, wir treffen uns draußen!« sagte Aragh und bleckte die Zähne.
    Jim sah den Wolf an. Daran hatte er nicht gedacht.
    »Ich weiß, daß Ihr nicht gerne menschliche Häuser betretet, aber Ihr wart mit uns schon zuvor in der Großen Halle…«
    »Nicht gern! Ein Wolf sitzt an einem solchen Ort stets in der Falle!«
    »Könnt Ihr nicht in Anbetracht der Umstände noch einmal hereinkommen?« fragte Angie. »Brian ist dann wahrscheinlich kräftig genug, um in die Große Halle getragen zu werden, aber wir können ihn sicher noch nicht nach draußen bringen. Und Ihr habt eben noch gesagt, wie nützlich er uns war. Selbst wenn er im Augenblick kein Schwert führen kann, ist sein Rat doch wertvoll für uns. Meint Ihr nicht auch?«
    Aragh knurrte kurz.
    »Ich werde noch einmal kommen«, sagte er.
    Einen Wimpernschlag später war er zwischen den Bäumen
    verschwunden.
    »Er wird kommen«, sagte Angie, als sie zur Burg zurückritten. »Er wird immer kommen, wenn wir ihn brauchen.«
    »Ich weiß. Er hat immer was zu meckern, aber wenn man ihn braucht, dann ist er da. Ich gehe jetzt besser mit dir zurück, aber dann werde ich zum Klingelnden Wasser fliegen und sehen, was ich da erfahre.«
    »Hoffentlich nur Gutes«, sagte Angie.
    Sie ritten in den Burghof. Rrrnlf schlief noch immer, wie Jim mit Erleichterung feststellte. Gut, daß Seeteufel (oder wenigstens Rrrnlf) nicht schnarchten. Sonst würde man in der Burg vermutlich sein eigenes Wort nicht mehr verstehen können. Jim bemerkte, daß Angie wieder sehr unglücklich aussah.
    »Wir werden ihn schon wiederkriegen«, versuchte er, sie zu trösten.
    »Er ist doch noch so klein«, antwortete Angie und blinzelte die Tränen fort.
    Als sie sich den Ställen näherten, richtete Angie sich im Sattel auf und verbannte all ihre Gefühle aus dem Gesicht.
    »Du fliegst natürlich als Drache hin?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Ja«, sagte Angie nachdenklich. »Weißt du, daß ich mich in gewisser Weise weniger um dich sorge, wenn du deine Drachengestalt annimmst, als wenn du in deinem menschlichen Körper steckst.«
    »Du solltest dir nie um mich Sorgen machen. Ich kann immer einen Schutz um mich errichten.«
    Angie schwieg.
    Sie überließen ihre Pferde den Stallburschen und gingen wortlos die Treppen hoch. An der Kemenatentür verabschiedete sich Jim von Angie und stieg die letzten Stufen zur Turmkrone hinauf.
    Auf dem Turm war niemand außer einem Wächter.
    Er hatte sich gegen die Zinnen gelehnt und sah in den Burghof hinunter. Als er Jim

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