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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht zu treffen. Aber im Gedränge von Menschen und Pferden wurde ich in seine Richtung getrieben… und, nun, das Ganze endete damit, daß ihn meine Lanze traf. Es war… ein Unfall. Deshalb liegt Brian noch im Bett. Er findet es zwar furchtbar, aber er muß sich ausruhen, während sein Körper das verlorene Blut ersetzt.«
    »Das ist eine traurige Geschichte«, sagte Dafydd. »Aber so etwas passiert halt. Einmal sah ich über meine Pfeilspitze hinweg meinen Cousin weniger als zweihundert Meter entfernt. Sein eigener Bogen war gespannt, aber nicht auf mich gerichtet. Er hatte mich noch nicht gesehen. Da ich nicht auffallen wollte, schoß ich den Pfeil ab, aber absichtlich daneben. Dann habe ich mich aus der Linie zurückgezogen, noch bevor mein Cousin mich sah. Ein Bogenschütze von geringerem Ruf als ich hätte nicht leicht die vorderste Linie verlassen können. Nur wegen meiner Reputation in Hinsicht auf Können und Mut hatte niemand mein Gehen in Frage gestellt. Das war nur gut, denn sonst hätte ich meinen Cousin umbringen müssen.«
    Noch während er sprach, war er mit dem, was auch immer er mit dem Pfeil gemacht hatte, fertig geworden und legte ihn vor sich auf den Tisch. Jim sah den Pfeil neugierig an. Seine Spitze war ungefähr fünfzehn Zentimeter lang, aus Metall, schmal, sechseckig und lief zu einer Art Nadelspitze aus.
    »Das sieht aus wie einer der Pfeile, die Ihr angefertigt habt, als wir oben an der schottischen Grenze mit Giles de Mer und seiner Familie gegen die Hohlmenschen kämpften«, bemerkte Jim.
    »Er ist ähnlich«, erklärte Dafydd, »aber nicht genau gleich. Dies ist eine neuere Machart, Dolchspitze genannt. Auch andere Bogenschützen fertigen solche Pfeile, um den modernen Rüstungen aus Stahlplatten beizukommen.«
    »Wenn Ihr in der Lage seid, mit einem breiten Kriegspfeil eine dicke Tischplatte zu durchschießen, wie ich es auf der Burg von Giles de Mer gesehen habe, was könnt ihr dann hiermit vollbringen?«
    »Das möchte ich selbst sehr gern wissen. Doch dafür bleibt der rechte Zeitpunkt abzuwarten. Aber um das Thema zu wechseln, Lady Angela hat mir erzählt, daß in der Burgmauer ein Loch entstanden ist.«
    »Ja, in Roberts Raum.«
    »Und das Loch in der Mauer ist sehr lang.«
    »Auch das ist richtig.«
    Dafydd blickte Jim ernst an.
    »Das ist keine gewöhnliche Kindesentführung. Auch steckt nichts Magisches dahinter, da mit Magie keine Notwendigkeit besteht, Wände aufzubrechen oder Löcher zu graben. Ich kenne keine Kreatur, die so etwas tut. Deshalb fällt mir nur eine Richtung ein, in der wir nachforschen müssen.«
    »Und die wäre?« fragte Jim, denn Dafydd schwieg, während sich sein Blick weiter bedeutsam auf Jim richtete.
    »Das Meer. Das Meer ist riesig, vielleicht so riesig wie das Land, und da mag es viele Kreaturen geben, die wir uns nicht einmal vorstellen können, geschweige denn gesehen haben. Eine von diesen hat vielleicht Robert geholt.«
    »Denkt Ihr das wirklich?« fragte Jim. Er war plötzlich sprachlos. »Aber warum sollte etwas aus dem Meer – tief aus dem Meer müßte es sein, damit es nie zuvor gesehen worden wäre – sich seinen Weg an Land graben und ein Kind stehlen?«
    »Das weiß ich auch nicht«, antwortete Dafydd. »Es ist ja auch nur eine Vermutung. Ihr habt doch eine Meereskreatur in Eurem Burghof sitzen, fragt sie doch.«
    »Natürlich«, rief Jim aus. »Rrrnlf!«
    »Vielleicht kann er uns wenigstens einen kleinen Hinweis geben«, fuhr Dafydd fort. »Ohne irgendeinen Anhaltspunkt dürfte die Suche aussichtslos sein.«
    »Wir haben mit Sicherheit nichts zu verlieren«, sagte Jim halb zu sich selbst. Er merkte, daß Dafydd ihn noch immer ansah, und das erinnerte ihn an etwas. »Ihr werdet mir doch bei
    der Suche nach Robert helfen, nicht wahr, Dafydd?«
    »Warum dachtet Ihr, daß ich es nicht täte?«
    »Nun, ich…« Er fand es schwierig, Danielles beinahe feindseliges Verhalten in Worte zu fassen. »Ich dachte, weil Danielle…«
    »Danielle wird zu verhindern suchen, daß ihr Ehemann und der Vater ihrer Kinder sich in Gefahr begibt. Dennoch wird sie verstehen, daß wir uns gegenseitig helfen müssen, wenn es notwendig ist. Sie wird nicht begeistert sein, daß ich mich an der Suche beteilige, aber sie wird mir auch keine Steine in den Weg legen.«
    »Nun, ich wünsche sicher nicht, daß Ihr von Eurer Gemahlin getrennt seid, aber ich würde mich erheblich sicherer fühlen, wenn Ihr mir helft. Schade, daß Brian immer noch so schwach

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