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Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Titel: Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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fallen und spreizte sie wenige Meter über dem Boden rasch wieder. Fast gleichzeitig landeten sie, und Sofia erstarrte vor Schreck bei dem Anblick, der sich ihr bot. Da stand Lidja, umgeben von einer durchscheinenden, dickflüssigen Masse, die sie wie ein Kokon mittlerweile fast vollkommen eingehüllt hatte. Nur mit Mühe konnte sie noch ihr Gesicht erkennen.
    Sofia stürzte auf die Freundin zu und streckte dabei instinktiv die Hände aus, die in das klebrige Harz hineinfuhren. Sofort klebte sie fest und konnte sich nicht mehr befreien.
    »Hilf mir!«, rief sie Fabio zu.
    Doch der rührte sich nicht und blickte sie nur aus kalten Augen an. »Ich kann nicht. Ich muss mir dieses Mistvieh schnappen. Hier kommst du schon allein klar.«
    »Fabio!«, schrie Sofia, so laut sie konnte, doch der hatte schon wieder abgehoben. Es blieb keine Zeit, ihm nachzuheulen. Lidja war in Lebensgefahr.
    So biss Sofia die Zähne zusammen und schob die Hände noch tiefer, bis zu den Ellbogen, in das Harz hinein. Schon berührte die klebrige Masse auch ihre Füße.
    Endlich erreichte sie Lidjas Arm. Sie packte ihn ganz fest, schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Kräfte. Schon begann aus ihren Fingerspitzen Chlorophyll zu fließen.
    Noch stärker sammelte sie sich, und so gelang es ihr, Fluss und Form des Chlorophylls zu leiten. Mit rasender Geschwindigkeit strömte die Energie aus ihren Händen, und sie musste übermenschliche Kräfte aufbringen, um nicht die Kontrolle darüber zu verlieren. Doch schließlich schaffte sie es, das Blattgrün ins Harz zu spritzen, es weiterströmen zu lassen, sodass es sich um Lidjas Arme verteilte, dann um den Rumpf, die Beine und zum Schluss wieder um ihre eigenen Arme, bis überall eine dünne Schicht Blattgrün sie von dem gelblichen Leim trennte.
    Noch einmal nahm Sofia alle Kräfte zusammen und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Da dehnte sich das Chlorophyll aus und sprengte den Kokon aus Harz. Die Drakonianerinnen wurden ins schwarze Gras geschleudert.
    Sofia fiel auf den Rücken, während sich Lidja auf den Beinen halten konnte. Trotz ihrer Erschöpfung, besann sie sich auf ihre Kräfte, entwurzelte den Baum, aus dem das Harz hervorgequollen war, und schleuderte ihn zu Boden. Dann sank Lidja völlig entkräftet auf die Knie.
    »Danke«, murmelte sie der Freundin zu. »Aber diesen kleinen Mistkerl zu retten, hättest du dir auch sparen können. Der hätte uns beide hier draufgehen lassen«, fügte sie wütend hinzu.
    Sofia richtete sich auf. Alles tat ihr weh. Plötzlich knallte es dumpf, und der nächste Baum barst.
    »Wir müssen hier weg!«, schrie sie.
    Sie flogen hoch, und erst als sie in der Luft waren, fragte Sofia die Freundin nach dem, was ihr schon die ganze Zeit aufgefallen war: »Wo hast du die denn her?« Sie zeigte auf die Krallen an Lidjas rechtem Handgelenk.
    »Keine Ahnung. Für mich sind die auch neu, aber wahrscheinlich hält Rastaban es für angebracht, mir noch tatkräftiger zu helfen als vorher«, antwortete Lidja, während sie einen Blick auf die Hand warf. Es war zwar keine richtige Drachenklaue, ähnelte ihr aber sehr. Lidjas Fingernägel waren jetzt sehr dick, lang, gebogen und messerscharf. Vier Finger ihrer Hand waren paarweise zusammengewachsen, sodass sie jetzt insgesamt drei kräftige, knotige Fortsätze besaß. Und anstelle der Haut waren steinharte rötliche Schuppen getreten.
    Sofia blickte zu Lidja hinüber. »Du, hör mal, du darfst Fabio nicht verurteilen«, sagte sie, »er verfolgt Nidhoggrs treuesten Diener, und außerdem ist er immer noch schockiert von dem, was man ihm angetan hat.«
    »Ich glaube eher, dass du ihn zu positiv siehst«, erwiderte Lidja.
    Sofia wusste nicht, was sie denken sollte. Vielleicht hatte die Freundin recht.

    Als ihn der zweite Angriff aufhielt, hatte Ratatoskr die Stadt fast hinter sich gelassen, der Waldrand und die ersten bestellten Felder vor den Toren Benevents waren in Sicht. Er hätte nur noch zur Schlucht weiterfliegen müssen, um dort seinem Herrn endlich die Ernte all der Mühen auszuhändigen.
    Doch plötzlich baute sich eine richtige Feuerwand vor ihm auf. Er konnte ihr nicht mehr ausweichen, seine Kleider fingen Feuer, er musste landen und sich am Boden wälzen, um die Flammen zu löschen.
    Da sah er Fabio vor sich stehen, mit rot glühenden Flügeln und zornigem Blick.
    »Verdammter Rotzlöffel …«, stieß Ratatoskr hervor und sprang auf. »Wie viele Leben besitzt du?«
    »Ihr habt mich nur benutzt

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