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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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Transporter saßen, bemühte sich Narvalvar den lästigen Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken. Seine Gedanken wanderten von Nicoles Verschwi n den, zur bevorstehenden Trauerfeier, bis hin zur Angelegenheit mit Stones. Diesmal würde er es nicht zulassen, dass Stones ihn einsperrte.
    Nein! Diesmal sollte er sein Drachenrecht fordern, er musste sich dagegen wehren, vor allem vor Stones auf der Hut zu sein. Nathus hatte ihm so unendlich viel beigebracht, damit war er durchaus in der Lage ein gesichertes Drachenleben zu führen. Ungefähr nach zweieinhalb Stunden Fahrt kam Narvalvar die Landschaft bekannt vor. Sie hatten Cardiff erreicht und folgten nun jener Autobahn, die er damals vom Flughafen nach Ramsy Island zurückgelegt hatte. Ein Auffahrunfall sorgte kurzzeitig für Stau, ansonsten kamen sie zügig voran. Nach fünfeinhalb Stunden Autofahrt erreichten sie die Fähre von Ramsy Island. Jedesmal, wenn Narvalvar diese Ruinen auf den Felsen sah, überkam ihm ein Gefühl von Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit, gleichzeitig aber auch Empfindungen, die er mit einer Art nach Hause kommen verglich.
     
    Narvalvar sah sich in der zweistöckigen Bibliothek um, die mit reich verzierten Holzregalen, Leitern sowie einer oberen Galerie ausgestattet war. Ihm fehlte die Vorstellung, wie viele Bücher dieser Saal beherbergte. Der braune Ledersessel, auf dem er es sich gemütlich gemacht hatte, war mindestens genau so bequem, wie der bei Richard im Wohnzimmer, auch wenn er viel steifer wirkte.
    Ein Angestellter, den Narvalvar noch nicht kannte, stellte ein Tablett mit Teegeschirr auf den kleinen Tisch, der zwischen den zwei Sesseln stand. Er verneigte sich kurz, um wieder hinauszugehen. Nach einer gefühlten Stunde kam Stones in die Bibliothek.
    „Verzeiht, dass ich Euch warten ließ.“ Stones lächelte kurz. Ob diese Geste etwas Schlechtes zu bedeutet hatte?
    „Ich möchte Euch mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Nathus’ Tod ist für uns alle ein großer Verlust, vor allem, da ich um seine Bemühungen zu Euch weiß.“ Stones goss Tee in die Tassen. „Natürlich würde ich es begrüßen, wenn Ihr, als sein Sohn, seine Aufgabe fortführen würdet.“
    „Ich soll auf die Faroe Islands zurück?“
    „Dies wäre sicherlich auch im Sinne Eures Vaters.“
    Wäre es das? Er kannte Nathus eher als General, ihn sich als Vater vorzustellen, fiel ihm schwer. „Dieses Angebot trifft mich unerwartet. Meine Pläne gingen mehr in Richtung Guernsey.“
    „Guernsey? Ihr wollt das Haus Eurer Eltern beziehen?“
    Narvalvar nickte, dabei wurde ihm bewusst, wie sehr er sich sehnte, sein Elternhaus zu sehen, es kennen zu lernen.
    „Großartig! Das ist wirklich eine ganz ausgezeichnete Idee.“
    Sollten er und Stones mal einer Meinung sein? Kein Vorwurf, kein Widerspruch, ja nicht mal ein klitzekleiner Einwand?
    „Nikolaj und Ihr scheint Euch zu verstehen oder gedenkt Ihr ihn auszuwechseln?“
    Das klang nach einem unpassenden Anzug, den man eben mal umtauschen konnte, weil er nicht passte. „Ihn auswechseln? Für nichts in der Welt! Er kann mir mehr über meine Eltern erzählen, als jeder andere. Er gibt mir zumindest das Gefühl einen Teil meines Vaters bei mir zu wissen.“ In Stones’ Blick funkelte etwas auf. Wirkte er erschrocken oder mehr entsetzt? „Mir war nicht bekannt, dass man einen Drachenwächter austauschen kann.“
    Stones schluckte auffallend. Er knetete die Lippen aufeinander. „In der Regel hat ein Drache die Möglichkeit sich unter drei Wächtern den passenden für seine Persönlichkeit auszusuchen. Wenn Euch Nikolaj zusagt, erspart mir das zum einen eine Menge Arbeit, zum anderen zeigt es mir die Ähnlichkeit zu Eurem Vater. Vor allem aber, wie gut ihm seine Aufgabe, Euch einzugliedern, geglückt ist.“
    Häh?
    Stones hatte ihn eben gelobt! Zwar nicht direkt, doch zumindest gab er zu, mit seinem Verlauf zufrieden zu sein. Womö g lich hatte der Kerl ein schlechtes Gewissen, wegen Richards fehlendem Nachfolger, dem daraus folgenden Tod von Nathus. Welche Gründe Stones auch immer verfolgte, er zeigte sich einverstanden, eine Entwicklung, die Narvalvar nicht zu hoffen gewagt hatte. Eine Aussage von Richard klang plötzlich laut in seinem inneren Ohr. „Lernt endlich die guten Seiten des Lebens zu erkennen. Ständig nur das Negative zu betrachten, solltet Ihr besser den Menschen überlassen.“ Ja, trotz seines schmerzl i chen Verlustes, entwickelte sich doch alles sehr positiv.
    „Zum morgigen Ablauf,

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